Niemand konnte Keldric die absolute Sicherheit darüber geben sein Plan in Erfüllung ging. Doch den Fakten nach, die ihm für seine nächste Entscheidung zur Verfügung standen, waren er sich dem Ausgang der ersten Schlacht gewiss.Er war mehr, als für ihn für gewöhnlich ausreichte, von Gorback scheitern überzeugt. Der Hochgeborene überschätzte seine Fähigkeiten. Die Chancen diesen schweren Kampf zu gewinnen waren gleichsam nicht existent.
Die Ereignisse in Uhltuan nehmen exakt die Ausmaße an mit den Keldric zuvor errechnet hatte. Jeder gewöhnliche Heerführer der Druchii hätte mit Keldrics Wissen wahrscheinlich einen Abbruch der Mission befohlen. Sich eingestanden "Die Landung sei gescheitert". Doch Keldric wusste was er tat. Ihm war durchaus bewusst, welcher Zweck sich hinter die Opferung seiner Truppen, „der Vorhut", verbarg.
Er wollte seinen Gegner in Sicherheit wiegen und sich Gorbacks endgültig entledigen.
Für viele nicht nachzuvollziehen und dennoch barg dieser Plan eine Menge von nachhaltigen Vorteilen für die Dunkelelfen.Er befahl den Schwarzen Korsaren so viele Männer wie es benötigte für die Steuerung der Schwarzen Arche abzustellen und den Anker zu lichten. Nur Telakar nannte der Hochgeborene des Van Dorniums Clans den Zeitpunkt und die neuen Koordinaten, zudem die Nosfuranak (so heißt die Schwarze Arche) zurückkehren soll um die überlebenden Aufzunehmen.
Dies war zugleich eine effektive Methode sein überleben zu sichern. Niemand in seinen Reihen konnte sich ihn nun noch entledigen solange Ort und Zeitpunkt für die Evakuierung unbekannt waren.Keldric versicherte sich über die Einhaltung des Evakuierungsmanövers indem er Telekar glaubhaft versicherte, dass einer der Matrosen an Deck zugleich die Aufgabe eines Assassinen in Keldrics Namen nachkam. Keldric war bewusst, dass er Fahadlad niemals die Existenz des zweiten Auftragskillers verraten durfte ohne seinen Freund zu beleidigen. Doch auch mit diesen Regeln des großen Spiels, wie der skrupellose Hochgeborene die dunkelelfische Politik zu nennen pflegte, waren ihm mehr als nur geläufig.
Zufrieden blickte er dem großen, steinernen Schiff hinterher als es seinen sicher zu scheinenden Ankerplatz verließ.Kadras blickte bewundernd zu seinen älteren Bruder Keldric van Dornium auf. Wie der stolze Hochgeborene so vollkommen selbstsicher in dem Sattel seiner furchteinflößenden Echse Gyrchom ruhte. Viele der niederen, oder lieber direkt – an Intelligenz minderbemittelten Adeligen starrten verständnislos ihren Führer an. Selbst die Adeligen trauten sich nicht zu Ihre Stimme an Keldric zu wenden.
Disziplin hielt die verbleibenden Krieger davon ab auszusprechen was viele dachten. Warum nimmt er uns unsere letzte Möglichkeit lebend diese Insel zu verlassen.
Kadras führte die Anweisungen seines Bruders wie immer präzise aus. In enger Marschformation navigierte er die unzähligen Soldaten der Infanterie in den steinernen Aufgang im Osten der Klippen hinauf. Ein Lastenzug war gebaut wurden um Kriegsgerät die Klippe hinaufzubefördern. Die letzte der gewaltigen Reppetierspeerschleudern hatte soeben ihr Ziel erreicht und wurde von mehreren Druchii über die Klippe gezogen.
Selbst die Echsenritter der Druchii warteten bereits wieder in den Sätteln ihrer Kampfechsen.
Zufrieden überblickte Kadras den endlos wirkenden Zug der Soldaten die weiter im Osten von der Dunkelheit verschluckt wurden.Selbst die Streitwagen, die zu Anfang ein Problem darstellten konnten mit dem Lastenaufzug hinaufbefördert werden.
Nun wurde der Aufzug von den Kundschaftern des van Dornium-Clans, den tödlichen Schatten zerstört und Stück für Stück ins Meer geworfen. Die aufbrausende Brandung vernichtete jede Spur die sich jemals auf der Sandbank bei Ebbe gezeigt hatte.
Überall wo später Spuren hätten erkennbar sein können, machten sich die Meister der Schatten daran diese zu vertuschen.Alles im Allen sahen Klippen und Ufer nun wie ein überstürzter Abzug der verbliebenen Truppen aus.
Niemand würde vermuten, dass sich die Invasionsarmee des Van Dornium-Clans in Wirklichkeit genau in diesem Moment auf den Vormarsch ins Landesinnere befand, in die gegengesetzte Richtung zu Gorbacks Route.
Kadras ließ den Anblick des Riffs hinter sich und machte sich daran zurück zu seiner Einheit zu eilen.Misselwing, der Armeestandartenträger, war gerade im Gespräch mit dem Hauptmann der zweiten Drakar vertieft. Dies war das zweite Regiment aus dunkelelfischen Speerträgern in Ihrer Armee.
Als er Kadras erblickte, unterbrach er das Gespräch mit dem Elfen vorerst um sich Kadras zuzuwenden. Eilig kam Misselwing auf Kadras zu und schritt an seiner Seite weiter.
„Misselwing" eröffnetet Kadras das Gespräch und nickte seinen Freund dabei erkenntlich zu.
„Was kann ich für euch tun?"„Mylord," Misselwing begann der Armeestandartenträger vorerst, unterbrach aber zunächst seinen Satz. Er ordnete vorerst bedacht seine Worte eher er wieder das Wort an Kadras richtete.
„Ich weiß – unser Heermeister hat seine Gründe und ich bin davon überzeugt das er richtig handelt und doch habe ich versucht sein Handeln zu verstehen.
„Ich kann euch beruhigen Misselwing" – unterbrach Kadras der verstand worauf sein Waffenbruder drauf hinauswollte.
„Dachtet Ihr wirklich wir könnten in Uhltuan ungeschoren Landen und Plündern, unser Schiff würde die ganze Zeit friedlich in einer Bucht auf uns warten und uns später einfach wieder Aufnehmen und wir fahren alle Glücklich und Reich wieder in unsere Heimat? – Nein so blind und Schwach sind unsere Vettern noch nicht geworden."
Misselwing nickte als er begann zu verstehen.
Kadras hingegen fuhr weiter mit seinen Ausführungen fort.
„Die Seegarde von Lothern ist eine durchaus ernstzunehmende Gefahr. Sobald unsere Landung entdeckt worden ist oder wäre. Im Übrigen ich gehe davon aus, dass sie entdeckt wurde, schließlich sind unsere Blutsbrüder nicht mit Blindheit geschlagen. Dann würde sie als ersten Informiert werden um das gelandete Schiff auszuspähen und zu versenken, bzw. zu zerstören.
Wir hätten so oder so, keine längere Liegezeit hier in der kleinen Bucht hinter dem kantigen Riff vergönnt gewesen."
Kadras blieb stehen, blickte nun seinerseits den Adeligen Druchii durchdringend an und schwieg.
Misselwing wusste, dass nun sein militärisches Verständnis auf die Probe gestellt wurde.
„Ich verstehe!" entgegnete Misselwing mit fester aber leiser Stimme. Nicht jeder musste dieses Gespräch mitbekommen. Würde Misselwing nun so weiter kombinieren wie Kadras es von ihm erwartete dann würde man in der Lage sein in der Schlacht ohne Worte ein Zweckbündnis einzugehen. Kadras würde sich auf Misselwing verlassen können.
„Indem Lord Keldric seine Truppen so umständlich die Klippen erklimmen lies und alle Spuren die auf seinen Verbleib hindeuten vernichtet, schafft er sich größtmögliche Flexibilität."
Nun begann Misselwing letztendlich das komplette Manöver zu durchleuchten.
„Die Seegarde von Lothern würde den Ankerplatz verlassen vorfinden und diese Information an Hoeth weitergeben. Sie würden die Suche nach weiteren Truppen im Landesinneren aufgeben und die Invasion als zurückgeschlagen behandeln. Die üblichen Vorgehensweisen zur Verbesserung des Schutzes der Küste würden eingeleitet werden. Dieser Liegeplatz würde zukünftig bestens überwacht werden und keine weitere Anlaufstelle für unser Schiff bieten.Der Lord wird eine weitere Möglichkeit gefunden haben sich und seine Truppen nach erfolgreicher Plünderung abholen zu lassen. Nur er wird wissen wo dieser Ort ist." schloss Misselwing seine Schlussfolgerung.
Kadras legte ein leichtes lächeln auf.
„Ich freue mich darauf mit euch in die Schlacht zu ziehen Misselwing." beendete Kadras das Gespräch.
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Die Dunkelelfen 1 - Die Rache der Druchii
Fantasy* Einst waren Sie alle Brüder, aber bald würde die Asur ihre Sklaven sein.* Die Dunkelelfen 1 - "Die Rache der Druchii" ist eine Warhammer Fantasy Fanfiction Geschichte von "Kyne Dale" alias "Kim Sancken". Der Clan der van Dorniums begibt sich zurü...