Kapitel 25

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Leises, unverständliches Gemurmel begann in ihr Bewusstsein zu sickern und ließ sie langsam aus ihrer Ohnmacht erwachen.
Stück um Stück fanden sich ihre Sinne wieder zu einem harmonischen Miteinander zusammen.
Auch ihre Erinnerung an die letzten Stunden - oder waren es Tage - kam langsam wieder.
Das Letzte, an das sie sich erinnerte, war der Kampf gegen den Elementargeist, in Bobby's Schutzraum:
Im verzweifelten Versuch den Geist zu besiegen, hatte sie fast ihre komplette Kraft heraufbeschworen, damit diese sie - durch den Trank, den sie zu sich genommen hatte - in
eine Gegnerin mit gleichen Waffen verwandelte.
Sie hatte zwar ihr eigenes Feuer gesehen, aber dessen Hitze nicht gespürt.
Das Bild der kalten, blauen Flammen, die sie umhüllten, erschien erneut vor ihrem inneren Auge.
Genauso, wie dass, was sie gespürt hatte, als sie den Geist umschlang.
Dessen unbändige Kraft.
Sein eigenes, loderndes Feuer genährt durch Hass und Wut.

Es war ein harter Kampf gewesen, dessen Ausgang für sie lange auf Messerssschneide gestanden hatte.
Ein Ringen um jeden Zentimeter.
Mitten in diesem kräftezehrend Kampf, den sie gedroht hatte zu verlieren, wenn er länger andauern würde, war ihr Eric erschien.

In diesem Augenblick war sie nicht im Stande gewesen zu sagen, ob er wirklich dort war oder ob sie es sich nur einbildete.
Aber das Ergebnis war das Selbe.

Lächelnd flüsterte er ihr nur wenige Worte zu: „Riskiere alles oder verliere alles!"

Wie recht er hat, hatte sie gedacht.

Beherzt hatte sie dann auch noch nach dem letzten Rest ihrer Kraft gegriffen, ihre Verteidigung fallen lassen und sich einzig und allein darauf konzentriert, den Geist wieder in den Dolch zu verbannen.

Dann war alles um sie herum dunkel geworden.

Wieder einmal.


* * *


Geräusche, waren nach diesen ersten wagen Erinnerungen, das erste was sie wieder ganz bewusst wahrnahm.
Geräusche, die fast aus einer anderen Dimension zu kommen schienen.
So unwirklich kam ihr diese sensorische Erfahrung vor.


Als nächstes fiel ihr auf, dass sie anscheinend auf einem Stuhl saß.
Aber irgendwie fühlte sich auch daran etwas falsch an.
Das konnte natürlich daran liegen, dass man normalerweise auf einem Stuhl selbständig sitzt und nicht daran gefesselt ist.
Vielleicht hatte man einfach nur verhindern wollen, dass sie versehentlich runter fiel, aber warum lag sie dann nicht auf den Decken in Bobby's Keller.


Als auch ihre Augen sie endlich wieder mit verlässlichen Bildern versorgten, besah sie sich ihre Umgebung näher.

Sie befand sich zwar in einem Keller, aber nicht in dem Keller, in dem sie sich bei ihrem Erwachen gewähnt hatte.
Dieser hier war kleiner.
Seltsamerweise kam ihr irgendetwas hier bekannt vor.
Sie konnte aber nicht genau bestimmen, was es war.


Was sie wusste, war, dass sie mit einer eisernen Kette und Handschellen an einen unbequemen Stuhl gefesselt war.
Zumindest die Handschellen konnte sie sich näher ansehen.
Das einzig auffallende war das Symbol, welches dort eingraviert war.
Dabei handelte es sich um das selbe Zeichen, dass sie verwendet hatte, um den Elementargeist in seinem imaginären Kerker zu halten.
Es war das Siegel Salomons.


Wer auch immer sie hier fest hielt, glaubte an übernatürliche Wesen.
Was an sich die Auswahl an potentiellen Gegnern schon sehr einschränkte.
Aber egal wer sie daran hindern wollte, aus diesem Keller zu entkommen, genau das musste sie bewerkstelligen.
Sie begann sich zu konzentrieren, damit sie diese Fesseln endlich los wurde.
Am einfachsten war es, die eiserne Kette, die sie an der Stuhllehne hielt, loszuwerden.
Dafür zerbrach sie mittels ihrer mentalen Kraft, einfach die hölzerne Lehne des Stuhls, so dass die Kette nur noch locker um ihren Oberkörper lag.

SeelenFeuer - The Beginning || Supernatural FanFiktionWhere stories live. Discover now