25.

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...Presste meine Hand mit viel Schwung auf seine Wange.
Alle sahen auf ihn und mich. Er hielt sich seine Wange erschrocken.
"Ich denke es ist nun alles gesagt.", triumphierte ich. Ich drehte mich zu meinen Freunden wieder um.
"Lasst uns was essen gehen", schlug ich vor als wenn nichts gewesen wäre. Mit leichten entsetzten in ihren Gesichtern schlossen sie sich mir an.
"Du hast so richtig verkackt, Alter", hörte ich es nur noch von einem der Serpents. Schien denke mal an SP gerichtet. Aber soll mir absofort egal sein.
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Es vergingen einige Tage und ich war sehr optimistisch, dass ich sogut wie über ihn hinweg bin. Ich hatte nichts mehr von ihm gehört. Ich sah ihn zwar in der Schule, da wir einige Fächer zusammen hatten, aber ich hatte immer mindestens einen aus meiner Clique, an den ich mich heften konnte. Wir machten viele Übernachtungsabende und Kevin und ich schweißten immer enger zusammen. Er war mein bester Freund. Ich liebte die Abende an denen nur er und ich zusammen waren besonders.
Mittlerweile war es Freitagabend und ich saß wie so häufig bei Kevin.
"Joaquin hat mir grade geschrieben", erzählte er mir stolz.
"Achja, was schreibt er denn so", fragte ich neugierig.
"Er fragt ob wir ins Whyrt Wyrm kommen", merkte ich wie er immer leiser wurde, denn er wusste wie ich zur Zeit zum Club der Serpents stand.
"Dann mach dich mal fertig und lass uns los gehen", befahl ich ihm.
Verwirrt sah er mich an. Ich liebte es diesen Jungen glücklich zu machen.
"Bist du dir sicher?", freute er sich aber war dennoch besorgt.
"Klar mein Herz - Joaquin war jetzt so lange weg und da könnt ihr euch endlich mal wieder sehen - da will ich doch nicht die böse beste Freundin sein", lachte ich.
"und außerdem ist doch morgenabend die Zeremonie - da muss ich mich schon mal wieder mit anfreunden - dort öfters zu sein", erinnerte ich ihn dran.
"Du bist die beste!", schrie er schon fast vor Freude und umarmte mich.
Schnell zog er sich um und machte sich nochmal die Haare zurecht. Ich blieb so wie ich war - schwarze Hose, schwarzes Netzoberteil und schwarze Lederjacke.
"Gut siehst du aus", zwinkerte ich ihm dabei zu.
"Danke O", bedankte er sich.
Wir schlenderten nun Freudestrahlend zur Southside rüber und ins Serpentrevier.
Drinnen angelangt suchten die Augen von Kevin auch schon nach seinem Freund.
"Da drüben ist Er", machte ich ihn drauf aufmerksam als ich ihn zuerst erblickte.
"Neben SP - na toll", enthuschte es ihm. Jetzt wo er recht hatte fiel es mir auch auf.
"Kevin du weißt ich bin über ihn hinweg. Wir können ruhig hingehen", versicherte ich ihm. Er nickte und zog mich an der Hand mit sich.
"Joaquin", quickte Kevin schon fast. Auch Joaquin schien sich mächtig zu freuen, was beide mit einem Kuss zu verstehen gaben. Ich schaute die beiden total mitfühlend an. SP nahm ich gar nicht war, denn ich freute mich einfach viel zu sehr für meinen besten Freund.
"Süß die zwei.. Nicht wahr? ", erklang SP Stimme neben mir. Ich drehte meinen Kopf zu ihm um. War das sein ernst? Versuchte er echt mit mir Smalltalk zu führen? Vielleicht sollte ich mit machen, sonst heißt es nachher noch ich wäre nach wie vor auf ihm kleben geblieben... War ja teils noch so, aber musste ja keiner wissen.
"Ja und wie. Ich freue mich so für die beiden", sagte ich wahrheitsgemäß.
"Wie gehts dir denn eigentlich so? ", wechselte er das Thema. War das sein ernst?
"Prima und selbst?", tat ich cool.
"Das freut mich, mir... Auch.. ", antwortete er.
"schön", sagte ich kurz und monoton. Und drehte mich wieder zu den beiden liebenden um.
"O, wir haben nie wirklich über die Sache geredet... ", wollte er erneut meine Aufmerksamkeit gewinnen.
"Ach Sweet Pea, denkst du echt es würde mich noch beschäftigen oder was?", versuchte ich stark rüber zu kommen.
"Scheinbar eher nicht, aber ich würde es dir gerne erklären wollen", meinte er.
"Du brauchst mir nichts erklären. Ich meine es ist bis auf ein bisschen rumgeknutsche und die paar Male die du mich betrunken hast bei dir pennen lassen - nichts gewesen", sagte ich gespielt gelassen und ließ das ganze Gefühlsgedusele weg.
"Okay," war das einzige was er sagte und dann in der Menge verschwand.
Was erwartete er denn bitte, dass ich wissen wollte was zwischen ihm und dem Weib noch so vorgefallen ist? Wollte ich ganz sicher nicht.
"Noch jemand da?", weckte mich Kevin aus meinen Gedanken.
"Ach schön, die verliebten lassen auch mal von einander los.", scherzte ich.
"Witzig Ophelia, warum ist SP so abgedampft?", wollte er wissen.
"Das weiß ich doch nicht.", tat ich auf unschuldig. Mit einem ich-weiß-dass-du-es-weißt-aber-ich-lasse-es-mal-gut-sein-blick ließ er auch von dem Thema ab. Wir hatten zusammen dann noch einen schönen Abend.
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"Danke fürs nach Hause bringen, Joaquin", bedankte ich mich bei Kevins Freund, den er beauftragt hatte mich sicher nach Hause zu bringen, da er bei Joaquin blieb.
"Gerne doch, ab Morgenabend bist du schließlich ganz eine von uns",erinnerte er mich wieder an die bevorstehende Zeremonie.
"Das ist wohl war", stellte ich fest.
"Aber jetzt mal ab zu Kevin, macht nichts was ich nicht auch tun würde", warnte ich ihn gespielt. Woraufhin er nur lachte und davon fuhr.
Ich schloss die Tür auf und steuerte ins Wohnzimmer zu, wo ich meinem Großvater mitteilen wollte, dass ich wieder da war, doch mir fiel auf, dass er nicht da war wie sonst - aber der Fernseher war noch an.
"Opaaaaa?", rief ich durchs Haus.
Nichts! Ich ging die Treppen hoch und rief nochmal. Wieder nichts.
Ich öffnete die Badezimmetür. Und da lag er. Auf dem kalten Boden, Blut lief ihm aus dem Mund. Schnell ging ich runter zu ihm und fühlte seinen Puls. Er war schwach. Voller Panik, kramte ich in meiner Tasche nach meinem Handy und wählte den Notruf.
"Alles wird wieder gut Opa, der Notarzt ist gleich da. Bleib bei mir", redete ich ihm zu. Ich hatte furchtbare Angst um ihn. Ich wich ihm nicht von der Seite. Es dauerte keine 5 Minuten und ich Hörte die Sirenen. Schleunigst rannte ich runter zur Tür und machte ihnen auf. Gemeinsam gingen wir hoch und sie untersuchten ihn. Ich stand wie angewurzelt da.
"Was ist passiert? ", wollte einer der Sanitäter wissen.
"Ich weiß es nicht - ich bin selber erst vor 10 Minuten nach hause gekommen und fand ihn hier.", erklärte ich total aufgebracht.
"Beruhigen Sie sich erstmal wir nehmen ihn jetzt mit. Wollen Sie mitkommen?", fragte er mich ruhig.
Ich nickte total unter Schock stehend.
Zwei der Sanitäter legten ihn auf eine Trage und trugen ihn nach unten. Während sich einer der Sanitäter um mich kümmerte.
"Sollen wir jemanden für Sie anrufen?", fragte er fürsorglich.
"Nein, ich mache es später im Krankenhaus", antwortete ich ihm und ging ihm nach.
Im Krankenwagen sitzend neben meinem Opa, der überall angeschlossen war an Geräten, versuchte ich die Fassung zu bewahren.
Als wir im Krankenhaus waren, schickten sie mich in einen Raum für Angehörige... Da ich nicht mit in den OP durfte.
"Wir müssen ihren Großvater notoperieren. Und die Blutungen, wo wir noch nicht wissen woher sie stammen, stoppen zu können.", erklärte mir der Arzt. Ich nickte und beschloss in lauter Aufregung Kevin anzurufen.
"Nimm doch ab", redete ich ungeduldig mit mir selber.

"Was los O?", K.
"Opa musste ins Krankenhaus, bitte komm her - ich schaff das nicht alleine", rollten mir die Tränen dabei.
"Ich mache Mich sofort auf den Weg!" K. Er legte sofort auf.

Nun saß ich hier, wartend auf einen Arzt, der mir endlich sagen würde was los ist. Ich war total in meinen Gedanken, als eine Truppe von Menschen herrein stürmte.
"Ich habe sofort den anderen Bescheid gesagt", sagte Kevin leicht außer Atem. Alle kamen zu mir und nahmen mich in den Arm. Grade als ich dachte ich wäre durch, ging wieder die Tür auf und die Serpents kamen rein - ganz vorne FP, Jug, Toni und Sweet Pea.
Auch wenn meine Situation grade echt beschissen war. Wunderte ich mich, aber war auch gleich froh, dass SP hier war....

Als ich nichts mehr hatte - bis ich auf dich traf || Southside SerpentsWhere stories live. Discover now