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Ich beobachtete schon seit gestern über die Kameras in Heidelberg an der alten Brücke und der Nepomukterasse, wie das Wasser weiter stieg.
Zusätzlich hatte ich eine Seite aufgerufen, auf der Stündlich der Pegelstand aktualisiert wurde.
Gegen Nachmittag kam meine Mutter in mein Zimmer und fragte mich, ob ich nach Heidelberg fahren wolle, um das Hochwasser an zu schauen.
Zunächst fand ich die Idee albern und seltsam, doch ich fand die Idee gut, also aßen wir schnell und machten uns dann auf den Weg.
Per Zug fuhren wir nach Heidelberg und stiegen dort am Karlstorbahnhof aus.
An der Schleuse trat das Wasser schon "über die Ufer" jedoch lag das "Ufer" weit unten, deshalb passierte hier noch nichts. Doch der Bereich um die alte Brücke war überschwemmt. Es war beeindruckend und lustig. Eine überschwemmte Straße und das Ufer kam und ging, wie am Meer, es sah auch ein Bisschen aus wie Meer mit dem Lustigen Detail, dass der Boden aus Straße bestand. Die Anwohner fanden es vielleicht nicht so toll, aber es waren Wände aufgebaut, damit das Wasser nicht ungebremst in die Altstadt lief. Außerdem wurde an der Ampel, wo die Straße wieder höher lag, noch Sandsäcke gestapelt, da das Wasser weiter stieg.
Um in die Altstadt zu kommen, mussten wir entweder klettern um trockenen Fußes zu einer Treppe zu kommen oder - den Weg den ich wählte, frei nach dem Motto, man ist nie zu alt um Kind zu sein - man zieht kurzerhand Schuhe und Socken aus (was übrigens nicht nur ich machte) und läuft einfach durch das zwar recht braune, aber nicht giftige Wasser.
Es war lustig und total schön, barfuß herum zu laufen, später musste ich die Schuhe jedoch wieder anziehen, da es doch etwas kühl war und Wind wehte.
Wir liefen also durch die Straße hinter dem Wall. An einigen Stellen kam das Wasser unter dem Wall hervor. Außerdem waren auch Keller hinter dem Wall voll gelaufen, bei einigen hingen Schläuche heraus und bei einigen Wenigen waren die Abläufe schon fest installiert.
Auf der alten Brücke war reger Betrieb, viele Menschen waren gekommen, um das Hochwasser zu "besuchen". Das passiert schließlich nicht alle Tage. Überall um die Wälle und auf den Brücken beobachteten die Menschen das Wasser.
Es war aber auch wirklich beeindruckend, wie das Wasser ohne Probleme riesige Baumstämme und Äste mit sich schwemmte. Und wie es die Anlegestellen der Boote nach Oben drückte sodass sie nach Oben standen.

Ihre Depression =Miku Hatsune=Where stories live. Discover now