Kapitel 32

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Vor 3 Jahren

Fuck. Fuck. FUCK! Meine Eltern und Lucy würden schon bald da sein und ich war immernoch nicht fertig. Sie haben mir laut und deutlich klar gemacht, was passieren würde, wenn ich bis zu ihrer Rückkehr nicht mit dem Essen und dem Putzen des ganzen Hauses fertig war. Allein der Gedanke daran bringt mich zum zittern. Mein Körper war noch nicht von den älteren Verletzungen verheilt, da wollte ich nicht noch mehr.

Fuck, noch fünf Minuten. Komm schon, Truthahn tu mir das nicht an. Ich lief weiter nervös in der Küche hin und her, während ich betete, dass dieser blöde Truthahn endlich fertig wird.

Aufeinmal klingelte es an der Tür. Das waren aufjedenfall nicht meine Eltern. Sie liebten es zu sehr mich zu überraschen, wenn sie mal früher als geplant da waren und ich noch nicht fertig mit meiner Hausarbeit war.

Als ich die Tür öffnete sah ich... einen Polizisten? Wieso war die Polizei hier? Ich hatte meine Eltern nicht verpfiffen, da ich wusste welche Folgen dies für mich habe würde und Jake war es auch nicht. Er hatte mir doch geschwört nichts zu sagen. Er würde nichts sagen. Oder?

,,Sind Sie Faye Black?", fragte er mich. Seine Stimme klang irgendwie traurig. Er sah so aus, als würde er mir nicht sagen wollen, was er mir gleich sagen würde.

Als ich nickte, sah er mir in die Augen und fuhr fort:,,Es tut mir wirklich leid, dass ich Ihnen dies sagen muss Ms. Black. Es gibt auch keine einfach Art es zu sagen. Vor ungefähr zwei Stunden gab es einen Autounfall. Es... Ihre Eltern und Ihre Schwester sind dabei ums Leben gekommen. Mein Beileid Ms. Black."

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Zur Beerdigung ist fast niemand gekommen, außer die engsten Freunde und Familienmitglieder. Sonst keiner. Wir hatten über 500 Einladungen verschickt und am Ende waren vielleicht 20 Leute da. Jetzt merkte man, was die Leute wirklich von ihnen halteten. Sie dachten, dass alle sie lieben und respektieren würden, aber im Endeffekt hat sich offenbar niemand für sie interessiert. Als alle weg waren, ging ich noch mal zu ihren Gräbern und setzte mich daneben.

,,Wer hätte gedacht, dass alles so enden würde? Dabei dachte ich immer, dass ihr irgendwann an meinem Grab sitzen würdet. Wisst ihr, ich denke, dass der schlimmste Teil an unserer ganzen Geschichte nicht der war, dass ihr mich wie Scheiße behandelt habt.  Der schlimmste Teil war, dass ich wegen euch gedacht habe, dass ich es verdient hätte und das habe ich nicht. Niemand hat es verdient so behandelt zu werden. Niemals. Ich... Ich verstehe es einfach nicht. Ich habe immer mein Bestes gegeben, um euch glücklich und stolz zu machen aber es hat nie funktioniert. Ich wurde immer wie Scheiße behandelt und ich weiss nicht warum. Naja, jetzt werde ich es wohl nie erfahren." Ich wischte mir die Tränen, die an meinen Wangen runterliefen. Ich wünschte, dass ich wissen würde, was ich all diese Jahre falsch gemacht hatte. Vielleicht würden die Dinge jetzt anders laufen. Vielleicht hätten wir eine richtige Familie sein können. Vielleicht...

,,Ich vergebe euch. Es hat keinen Sinn, wenn ich euch ein Leben lang hassen würde. Das will ich mir nicht antun. Also werde ich euch vergeben. Ich werde euch vergeben, weil ich euch loslassen will. Ich will endlich glücklich sein und das kann ich nicht mit euch an meiner Seite."

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Gegenwart

Für eine kurze Zeit, ging es mir besser. Für eine kurze Zeit, hatte ich Hoffnungen. Für eine kurze Zeit, wollte ich leben. Und in kurzer Zeit, fiel alles wieder auseinander. Schon wieder.

Ich glaubte, dass ich gestern Ohnmächtig wurde, während ich weinte. Ich war nämlich später in meinem Bett aufgewacht und weinte nicht mehr in Damons Armen.

Ich vermisste mich. Das glückliche Ich. Das lächelnde Ich. Das alte ich. Das verschwunde Ich. Was ich nicht alles geben würde, um dies wieder zu bekommen.

Ein leises Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Damon klopfte, an der bereits offenen Tür und sah mich an. Ich könnte behaupten, dass ich Besorgnis in seinen Augen sah. Wahrscheinlich deutete ich dies aber nur falsch.

,,Hey"

,,Hey", flüstert ich zurück. Bestimmt dachte er, dass ich erbärmlich sei. Es sollte mich wahrscheinlich nicht interessieren, aber das tat es. Aus irgendeinem Grund interessierte es mich sehr und ich wollte nicht, dass er denkt, dass ich erbärmlich bin.

Er kam auf mich zu und setzte sich zu mir. Sollte ich jetzt etwas sagen? Sollte ich die Situation erklären? Aber wie? Sollte ich die Wahrheit sagen oder doch lieber eine Lüge? Vertraute ich ihm genug, um ihm die Wahrheit zu sagen?

,,Willst du darüber reden?", fragte er mich nach einer Weile. Ich war mir sicher, dass er auch nicht wusste, was er sagen oder tun sollte. Welche Reaktionion und Fragen angemessen waren und wo die Grenze war.

Ich wollte eigentlich nie darüber reden. Überhaupt nicht. Zu niemanden. Jedoch, werde ich mich vielleicht besser fühlen, wenn ich es tue. Vielleicht sollte ich über meine Gefühle reden und nicht alles in mich hineinfressen.

Sollte ich ihm vertrauen? Sollte ich mich ihm öffnen? Würde ich es später bereuen?

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⏰ Last updated: Sep 30, 2018 ⏰

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I threw soup over Mr.BadboyWhere stories live. Discover now