Selat - Makellose Mitteilung Teil 1

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Vergessen... Ich muss es vergessen und sein lassen. Aber, Arkady...

"Arkady...", wiederholte Selat leise, während er und Kinnay die Treppen des Amphitheaters hinunterstiegen.

Der Schmiedelehrling schien dem Freund nicht zuzuhören. Er blickte konzentriert auf einen Laden am Rande des Gartens und schritt ungeduldig voran.

"Hey Selat, lass mal Süßigkeiten kaufen.", schlug er plötzlich vor und rannte hastig los.

Der verwirrte Ahalion Kinsain schaute dem rennenden Kinsor Biorion hinterher und brauchte einige Sekunden, bis er seinen Körper dazu überzeugen konnte in die gleiche Richtung zu laufen.

"Der Schokoladenkli", las Selat auf dem Schild, als er schnell atmend vor dem relativ großen Laden ankam. Es war ein offener Saal, welcher einem bunten Depot ähnelte und mit unzähligen Süßigkeiten gefüllt war.

"Ich weiß auch nicht, warum es hier so viele Referenzen an Klis gibt. Ist vielleicht historisch.

Naja, guck mal was es hier alles gibt.", feierte Kinnay.

Tatsächlich hatte das Geschäft eine mehr als enorme Auswahl an bunten Leckereien. Dutzende Regale standen voll und offenbarten verschiedenste Zuckerspezialitäten, von denen Selat mindestens die Hälfte überhaupt noch nie gesehen hatte. Einige der Produkte leuchteten sogar.

Das hier wäre ein Paradies für Ykia, dachte Selat und musste daran denken, wie sehr sein kleiner Bruder in Süßigkeiten vernarrt war.

Die Gänge des Zuckermarktes waren gefüllt von Kindern und seltsamen Figuren mit rauer Haut und leeren Augen. Sie trugen gelbe Hosen und grüne Hemden mit leichten weißen Mänteln. Auf ihrem Brustkorb war das Logo des Schokoladenklis zu sehen: ein Kli aus Schokolade mit ausgestreckten Flügeln, einer der Hände auf dem Kopf und die andere mit Zucker gefüllt und einem übertrieben überraschten Gesichtsausdruck. Die Figuren schienen angestellte Automatas zu sein und sortierten die Regale. Der Teenager war von ihnen leicht verstört.

"Was empfiehlst du?", erkundigte sich Selat, um sich von abzulenken. Er war erschlagen von der Auswahl.

Kinnay lief ein bisschen umher und sammelte Verschiedenes ein. Als er zurückkam, zeigte er Selat seine Auswahl.

"Da hätten wir Gummidrächlein,"

Er zeigte kleine geleeartige Drachenfiguren, welche im Grunde genommen wie dreidimensionale drachenförmige Gummibärchen aussahen.

"Spiegelschokolade"

Kleine Tafeln Schokolade reflektierten Selats Gesicht in Form einer Skulptur auf ihren Oberflächen. Er drehte sie in der Hand und amüsierte sich dabei, seine Grimassen auf der fließenden Schokolade dargestellt zu sehen.

"Und, mein Favorit: Mandelkuchen."

Selat sah sich das Sortiment an und lachte. Bei so vielen exotischen Sachen mochte Kinnay immer noch den Mandelkuchen am liebsten. Der Junge fand dies ein wenig ironisch.

Obwohl..., überlegte er, eigentlich ist es nicht sehr komisch. Kinnay ist mit all dem aufgewachsen. Für ihn ist alles normal.

"Hm, sieht interessant aus. Ich bin zwar kein Süßigkeiten-Fan, aber...", bemerkte er und dachte dann an etwas, dass ihn wunderte: "Sag mal, solche Läden sind hier in Deutschland doch gar nicht verbreitet. Das ist doch eher was aus England, oder?"

Kinsormagie: Der Wandel zur KlarheitWhere stories live. Discover now