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A N N A B E L L E

    Biep Biep Biep Bi-...

    Mit einem gezielten wischen über mein Handy schaltete ich den nervigen Wecker aus. Zum ersten Mal in meinem Leben wachte ich ausgeschlafen auf. Ich streckte mich kurz, nur um mich dann wieder hin zulegen und den gestrigen Tag, mit geschlossenen Augen, Revue passieren zu lassen.

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    Ich saß im Flugzeug und dachte ein wenig über mein Leben nach. Es ist nicht einmal halb so poetisch, wie es klingen mag, durchzog mich der Gedanke. Er brachte mich zum grinsen. Wird es besser?; Finde ich endlich jemanden, der zu mir passt? Fängt das ganze Mobbing wieder an?, solche und ähnliche Fragen schwirten mir im Kopf herum.

    Ich versuchte so positiv zu bleiben, wie es nur ging. Aber es ging halt nicht immer. Mit Ethan und Sean ist damals alles besser geworden, also warum sollte es sich jetzt wieder verschlimmern?, versuchte ich mir Mut zu machen - und es funktioniert sogar. Wir waren eine Familie und deswegen unterstützten wir uns. Sie würden immer für mich da sein; warum mache ich mir immer so einen Kopf?

    Zu meinem Glück hatte ich nicht so eine nervige Stimme in meinem Kopf, wie Sean und Ethan sie hatten - könnte daran liegen, dass ich kein Werwolf bin.

    Schon einige Male hatten sie mir von ihnen erzählt, auch, dass sie nicht immer nett waren. Ich wüsste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Jemand, der in meinem Kopf sitzt, den ich nicht rausbekomme und der much ständig fertig macht; einladend klang das nicht wirklich...

    Aber sie hatten sogar Namen, was ich irgendwie ganz lustig fand. Sam, welcher in Seans Kopf feststeckte und Alexios, der dann logischerweise in Ethans saß, waren die inneren Wölfe der beiden. Es klang komisch und ich verstand es nicht wirklich, aber anscheinend waren die beiden dafür verantwortlich, dass Sean und Ethan sich in große Wölfe verwandeln konnten. Wegen ihnen konnten sie auch besser sehen, riechen, hören,... Also Vor- und Nachteile.

    Wie es jetzt wohl wäre, wenn ich Sean und Ethan damals nicht geholfen hätte?, sofort schossen mir unfassbar unangenehme Bilder, die ich am liebsten nie wieder sehen würde, durch den Kopf. Ich dachte immer, dass jeder so gehandelt hätte, doch hätte es wirklich jeder so gemacht, wäre den beiden schon längst geholfen worde, oder nicht? Damals, mit dieser kleinen Entscheidung, in diesem winzigen, scheinbar unwichtigen Moment, entschied ich mich, wenn auch nur unterbewusst und ohne es zu wissen, dazu, mein Leben neu zu beginnen.

    Meine Gedanken wurde durch eine der Stewardessen unterbrochen.

    »Wir bitten alle Passagiere sich jetzt anzuschnallen, die Sitze in die Sitzposition zu bringen, das Handy in den Flugmodus zu schalten, die Blenden und Tische hochzuklappen und ruhig zu bleiben! Wir setzten demnächst zur Landung an!«, ich tat, was mir gesagt wurde und wartete ab.

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    Die Landung war geglückt und einige klatschten. Das Abschnallen wurde freigegeben und das Chaos fing an. Ich jedoch blieb ganz ruhig sitzen, packte meine Kabelkopfhörer in mein Handgepäck, was ich mir noch während des Fluges von dem netten jungen Mann am Gang hatte geben lassen. Ich nahm mir mein Wasser aus meinem Rucksack und trank ein paar Schlücke. Langsam löst sich das Chaos und die meisten hatten das Flugzeug verlassen. Also stand auch ich endlich auf und zog mir meinen Rucksack an, um darauf hin in aller Ruhe die Maschine zu verlassen und meinen Koffer zu holen.

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    »ETHAN!«, schrie ich, »ETHAN!«, ich schrie es nocheinmal und rannte auf ihn zu. Als er mich gesehen, naja wahrscheinlich eher gehört hatte, breitete er seine Arme aus und lächelt. Ethan war nie der Typ Mann gewesen, der oft lächelt. Aber er tat es, wenn er mich sah und das machte mich glücklich. Es machte mich glücklich, dass er glücklich war.

His Mistake I Werewolf [very irregular]Where stories live. Discover now