35.Kapitel: Abschied vom Leben

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Im Schloss herrschte ein aufreibender Kampf. Ich huschte umher, schoss hier und dort ein paar Zaubersprüche herum, während ich auf der Suche nach Draco war. Ich flüchtete in eine Ecke, drückte auf mein Todesser Mal und konzentrierte mich meinen Zwilling zu finden. Auf einmal hörte ich eine Stimme:,, Was willst du, Malfoy?'' Harry, er redete mit meinem Bruder. Sofort sprang ich auf und rannte der Stimme hinterher. Plötzlich wurde es immer wärmer und wärmer.

Vor mir entdeckte ich ein riesiges Feuer und ich nahm meinen Zauberstab hinaus. Doch viel konnte ich auch nicht mehr tun, da dies ein Dämonenfeuer war. Draco war da drinnen. Sofort schoss eine Wasser Fontane aus der Spitze meines Stabes und löschte einen Teil des Feuers. Als ich sah wie Harry mit Draco aus seinem Besen aus dem Raum flog atmete ich erleichtert aus. Auch Ron und Hermine landeten hier, doch ich achtete nicht auf die beiden.

,, Willst du nicht mal mit uns reden,'' fauchte mich Ronald an und mit einer erhobenen Augenbraue beobachtete ich ihn. Da er auf eine Antwort meinerseits wartete, gab ich ihm auch eine:,, Wieso sollte ich?'' ,, Ich verstehe dich nicht. Du warst mal meine Schwester. Mein ein und alles. Und nun? Nun bist du die scheiß Schwester von dem hier? Wieso? Ich habe dich mal geliebt. Ich denke du stehst eher unter einem verdammten Fluch.'' Ich schluckte einmal und wollte antworten, doch das machte er schon:,, Vergiss es. Ich verschwinde.'' Somit drehte er sich um und sauste davon, Hermine hinter ihm her. Noch einmal sah ich Harry in seine wunderschönen grünen Augen und entdeckte eine kleine Träne.

Ich wollte gerade auf ihn zu gehen als Ginny her rannte:,, Har-rr-y oh ehm Lily hey. F-Fred bitte,
'' stotterte sie und brach vor uns zusammen. Sofort rannte ich zu ihr und hielt sie auf. Doch Harry war schneller und hatte sie schon hoch gehoben. Fred? Draco schnappte meine Hand und wollte mich weg ziehen, doch ich drückte ihn von mir weg und fauche:,, Was ist?'',, Wir müssen zu Voldemort!'' Ich sah ihn erstaunt an und schrie schon fast:,, Was ist mit Fred?! Was denkst du denn bitte? Ich muss nach ihm sehen'' Ich entzog mich seiner Hand und rannte in den großen Saal. Dort stand Mom. Sie weinte.

Langsam ging ich auf sie zu. Dad weinte ebenfalls. George saß still auf einer der Bänke und sagte kein Wort. Als ich vor Mom stand, wollte ich sie gerade fragen was los sei, doch sah nun auf den Boden. Mir blieb der Atem weg. Dort lag mein Bruder. Dort lag er. Er lag dort tot. Mein Herz setzte ein paar Schläge aus und ich spürte eine Hand an meiner Hüfte. Dort stand Ron und flüsterte in mein Ohr:,, Tut mir leid.''

Ich nahm seine Hand und sah auf den toten Körper meines Bruders. Es war mein Bruder, oder? Ich meine das dachte ich doch Jahre lang. Doch jetzt. Ich liebte ihn doch, aber nun war er tot. Wir hatten doch so viel erlebt zusammen. Hier, in Hogwarts, die ganzen Jahre lang. Oder zuhause mit Mom und Dad.

Rückblende:

,, Daaad,'' schrie ich vom Wohnzimmer nach oben und tapste die Treppe hinauf. Noch einmal schrie ich seinen Namen und schlug die Tür des Schlafzimmers von meinen Eltern auf. Ich hüpfte auf ihr Bett und lächelte die beiden an. ,, Na, Schätzchen. Ach ja heute ist ja Weihnachten. Willst du Kekse backen?,'' fragte mich Mom und grinste mich an. Ich nickte heftig und sah meine Mutter mit meinem breitesten Lächeln an.

Sie grinste und schnappte meinen Arm, doch auf einmal hörten wir beide ein lautes stampfen bei der Treppe. Es konnten nur die Zwillinge sein, nur die beiden trappeln unserer Haustreppe so hinunter.

,, Lily, kommst du mit uns mit. Schneeballschlacht?'' Mit großen Augen und meinem zuckersüßen Hundeblick, dem nebenbei niemand widerstehen konnte, sah ich Mom an und sie antwortete darauf lachend:,, Na geht schon. Aber nehmt Ginny und Ron auch mit raus. Und Jacken anziehen!'' Fred schrie unsere Geschwister nach unten und zusammen gingen wir dann in die Kälte nachdraußen.

Im freien hatte es in diesen Jahreszeiten schon Minusgrade, somit war es relativ kalt. Am Boden lag glitzernder Schnee, denn wir in unserer Hände nahmen und kleine Kugeln formten. Alle von uns Weasleys sahen sich gespannt in die Augen und grinsten. Keine zwei Sekunden fing der Kampf an und wir schossen uns gegenseitig die Schneebälle ins Gesicht.

Tränen rannten meine Wange hinunter und ich kauerte mich am Boden zusammen. Meine Knie an meine Brust gezogen und meinen Kopf dazwischen abgelegt, weinte ich vor mich hin. Alleine. Ich war alleine. Jeder hatte mich alleine gelassen. Allein, wich von meinen Lippen. ,, Lily, du bist nicht allein,'' diese warme Stimme würde mich jedes Mal aus diesem verdammt tiefen Loch holen.

Er streckte mir seine Hand entgegen. Ich wischte mir noch eine Träne aus dem Gesicht Der größere Junge zog mich in eine enge Umarmung, drückte mich an seine Brust und flüsterte mir in mein Ohr:,, Ich werde immer für dich da sein. Ich weiß wir hatten ein paar schwere Monate und komplizierte Jahre. Doch wir werden das alles klären okay? Ich bin immer da. Du bist niemals alleine.'' Ein kurzes Lächeln zeigte sich auf meinen Lippen, aber dann entdeckte ich wieder den Leichnam meines Bruders und es verschwand auf der Stelle.

Ich liebe dich, flüsterte er noch und drückte mich noch näher zu sich. Ich wuschelte ihm einmal durch seine schwarzen Haare, stieß mich leicht von ihm weg und rückte seine Brille noch gerade. Kurz lächelte ich und formte mit meinen Lippen ich dich auch. Dann ging ich rechts von ihm vorbei und kniete mich zu meinem verstorbenen Bruder nach unten. Ich legte meine linke Hand an seiner Stirn und schob seine Haare nach oben. Ich küsste mit meinen Lippen seine Stirn und sagte noch ein letztes Mal:,, Auf Wiedersehen Fred. Ich liebe dich großer Bruder,'' dann stand ich auf und meinte zu allen:,, Ich liebe euch auch. Ich weiß nicht wann ich euch alle das nächste Mal sehe.''

Nach diesem Satz drehte ich mich um und verließ das Schloss, ohne mich auch nur einmal umzudrehen. Ich konnte es nicht. Es tat schon genug weh. Ich würde gehen. Zu Voldemort. Mir blieb nichts anderes übrig. Eine weitere Träne rollte meine Wange hinunter, doch so schnell wie sie kam, kamen noch weitere und sofort war mein Gesicht von Tränen überströmt. Doch ich machte keinen Laut. Nie wieder. Ich würde still bleiben.





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