F O R T Y - F O U R

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Seine Lippen hatten ein verschmitztes Grinsen aufgesetzt und mit großen Schritten lief er zu dem Typen, dem ich das Genick gebrochen hatte

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Seine Lippen hatten ein verschmitztes Grinsen aufgesetzt und mit großen Schritten lief er zu dem Typen, dem ich das Genick gebrochen hatte.

Es klang surreal. Ich selbst konnte es nicht glauben, dass ich jemanden getötet hatte. "Genickbruch... Wow."

Ramirez kam auf mich zu und riss mich ganz nah ihn heran. "Dich sollte man also wirklich nicht unterschätzen."

"Finger weg von ihr, du Schwein!" April versuchte sich loszureißen, um Pablo anspringen zu können. Die Kette blieb aber stabil. "Das nenn ich mal Freundschaft. Deine Freundin hat echt vieles auf sich genommen, aber leider Gottes war sie zu dumm."

"Freundschaft? Weißt du überhaupt, was das ist? Was es bedeutet?" Ramirez sah auf mich herab und bemerkte, dass ich mit ihm sprach. Mit wem hätte ich den sonst sprechen sollen? "Freundschaft bedeutet für jemanden hier zu sein. In schlechten und guten Zeiten." Seine große Hand umgriff meinen Oberarm und belustigt sah er zu, wie ich versuchte mich von ihm wegzudrücken. Sein Griff wurde immer fester und mit ein bisschen zu viel Schwung drückte er mich gegen die Wand. Diese war definitiv nicht mehr die Neuste und kleine Steine standen von ihr ab.

Mir entkam ein flüchtiger Schrei, als sich das Gestein in meinen Rücken bohrte. "Dein Großvater wusste, im Gegensatz zu mir nicht was Freundschaft war. Ich weiß, dass du die Einträge gelesen hast, aber dein feiner Opa hat nicht alles hineingeschrieben."

Es tat so weh. Ich spürte wie wieder eine warme Flüssigkeit, die ich als Blut identifizierte meinen Rücken herunterfloss und mit tränenden Augen wartete ich darauf, dass Ramirez weitersprach. "Dein Großvater. Er hatte meinen Vater fallen lassen. Er hatte ihn dazu gedrängt in diese Geschäfte einzutauchen. Wie sonst hätte er die Familie unterstützen können? Dein Opa war ein geiziger Altersack und sperrte das Geld weg." Ich unterbrach ihn. Ich wusste nicht viel über das Vergangene, aber ich war mir todsicher, dass das Geld nicht Ramirez gehörte.

"Das Geld gehört nicht dir. Es gehört meinem Großvater und ich kann nicht glauben, dass du all dies wegen einem Tresor voll Geld machst. Hast du kein Niveau? Wo bleibt dein Menschenverstand? Du tötest Menschen wegen Geld, welches nicht mal dir gehört. Hätte dein Vater vielleicht den Finger aus dem Arsch genommen und härter gearbeitet, hätte er auch nicht abrutschen müssen." Mit gehässigen Augen durchlöcherte ich Pablos Gesicht und wartete auf eine Reaktion seinerseits.

Er gab aber kein Ton von sich und drückte einfach fester zu. Ich wimmerte unter seinem Griff, stoppte aber nicht mit meiner Predigt. "Dass was mein Opa getan hat, war Freundschaft! Er verstaute das Geld aus deiner Reichweite, um zu verhindern, dass du- ihr nicht noch mehr in die Scheiße geraten würdet. Er hat euch von euch selbst beschützt."

Ich hielt es nicht mehr aus. Das Stechen in meinem Rücken nahm immer mehr zu und Tränen flossen meine Wangen herunter. Dieser Schmerz betäubte mich langsam. Ich fühlte mich so, als wäre ich in Watte eingepackt und konnte alles nur noch dumpf wahrnehmen. Ramirez sprach mit mir, aber ich verstand nichts mehr. Mein Körper gab unter seinen riesen Pranken nach und mit einem Mal knallte mein Körper auf den Boden.

Hostage - He Saved Me #IceSplinters19 #WinterAward18 #SkyAward19Where stories live. Discover now