•Brief•

181 7 9
                                    

Ich betrat meine Wohnung,vor der Tür lag ein kleiner Haufen an Briefen die ich sofort aufhebte. Grisu war schon vorgelaufen,kam nun zurück und blickte mich mit seinem Spielzeug im Maul aufmerksam an. Hinter mir schloss ich die Haustür und schmiss die Briefe,sowie mein Schlüssel,auf die Kommode. Nachdem ich meine Jacke aufgehängt,meine Füße von meinen Schuhen befreit hatte,widmete ich mich den Briefen. Es war meine Versicherung,meine Miete und auch ein privater dabei. Verwundert über den Brief begutachtete ich diesen. Ein ganz normaler weißer,meine Daten standen drauf,doch kein Absender.
Mit gerunzelter Stirn riss ich den Brief auf und zog ein edles Birefpapier raus.
"What the fuck."murmelte ich zu mir selbst. Schnell hatte ich den Brief auseinander gefaltete und blickte auf eine saubere Handschrift.

Liebe Elina Chpakov

Ich bin Leonard Hagenow der Besitzer einer kleinen Kunstschule,wo nur gewählte Menschen die Chance haben ihre Künste,malerischer Natur, auszuleben. Dank einem guten Freund,welcher vor einem Jahr ungefähr bei Ihnen ein Gemälde gekauft hat,bin ich auf sie gestoßen. Mir gefällt ihr Stiel und wie sie ihren Gefühlen in einem Bild freien Lauf lassen. Ebenfalls weiß Ich,dass sie viel Arbeiten und wenig Zeit für ihre Kunst finden,was sie bei mir in der Schule haben würden. Darum möchte ich Ihnen ein Platz in meiner Schule anbieten.D
amit wir uns über die wichtigsten  Informationen vorab unterhalten können,können Sie bei meiner Sekretärin einen Termin mit mir vereinbaren.
Würde mich sehr auf eine Antwort von ihnen freuen Frau Chpakov.

Mit freundlichen Grüßen,
Leonard Hagenow

Bitte was? Ich las mir den Brief ein zweites mal durch. Ich hätte nur wenigen ein Bild verkauft,da es nie mein Ziel war damit Geld zuverdienen. Der letzte Kunde war der Anwalt meines Bruders,der bei einem unerwarteten Besuch bei Dima ein Bild von mir gesehen hatte. Auf die Bitte von seinem Anwalt hatte ich ihm ein Bild vom Meer gemalt. Ich ließ den Brief auf der Kommode liegen und griff nach meinem Handy. Ich entsperrte es,drückte auf Kontakte und rief meinen Bruder an.
"Elina?"meldete er sich nach kurzem Klingeln.
"Na Dima."begrüßte ich meinen Bruder und ließ mich auf mein Sofa fallen. "Was gibt es?"hörte ich ihn Fragen.  Ich fing an ihn ihm den Brief grob zu erzählen und wie merkwürdig ich die Situation fandt.
"Hast du schon auf Google geguckt?"hackte mein Bruder nach und ich verneinte.
"Ich kann dazu nicht viel sagen,es ist deine Entscheidung,aber es klingt erstmal nett."meinte er darauf. Er hatte recht,ich liebte es zu malen und warum sollte ich sowas ausschlagen. "Aber das wird bestimmt übelst teuer."sprach ich meine Zweifel aus. "Kriegt man hin,mach ein Termin und  gucke dann nochmal. Soll ich mitkommen."sagte Dima.
"Ich wollte eigentlich Juri fragen,aber ihr könnt beide mitkommen."nuschelte ich leise und spielte an meinem Shirt rum. Ein raues Lachen war durch den Hörer zuhören. "Dann sag wann,muss jetzt noch was erledigen. Schreib dir heute Abend nochmal."verabschiedete sich mein Bruder.

Meine Finger tippten den Namen des Typen in die Google Spalte ein. Sofort wurde mir seine Schule angezeigt,mit allem drum und dran.
Es schien,als würde die Unterkunft in einer kleinen alten Villa sein. Ich scrollte weiter runter und entdeckte erschrocken die Adresse.
"Das ist in Norwegen."sagte ich zu mir selbst,um es in mein Gehirn zukommen.
Mir schossen verschiedene Gedanken in mein Kopf. Dieses Detail verwirrte mich ziemlich stark und würde alles noch viel komplizierter machen.
Wie soll ich bitte einmal kurz nach Norwegen kommen,für ein Gespräch.
Ich blickte auf die Telefonnummer,welche aber eine deutsche Vorwahl hatte.
Mit einem Klick hatte ich die Nummer gewählt.

"Guten Tag,sie sprechen mit der Sekretärin von Hagenow." Meldete sich am anderen Ende eine sympathische Frauen Stimme mit perfekten Deutsch.
"Hallo."sprach ich zögerlich in den Hörer "Hier ist Elina Chpakov und ich habe gerade den Brief von Herr Hagenow bekommen."
"Frau Chpakov,auf ihre Antwort warten wir schon sehr lange. Freut mich,dass der Brief endlich angekommen ist."freute sich die Dame am anderen Ende.
"Ich war ziemlich überrascht."gab ich nun zu.
"Das sind alle. Sie haben bestimmt auch bei Google geschaut und waren geschockt,dass es in Norwegen ist oder?"fragte die Dame nach und man hörte das Schmunzeln raus,welches auf ihren Lippen lag.
"Ja."murmelte ich leicht beschämt.
"Leonard sucht immer seine Schützlinge hier in Deutschland raus,danach fliegen alle zusammen mit ihm und mir nach Norwegen,wo wir zwei Jahre arbeiten."
Leicht erstaunt nuschelte ich ein:"ok."
"Aber ich möchte Ihnen nichts zuvor nehmen,sie melden sich bestimmt wegen ein Termin."plapperte sie weiter "Wie wäre es mit nächster Woche Mittwoch?"
"Ja,um wie viel Uhr und wo soll ich hin?"hackte ich nach.
"Um 13 Uhr und die Adresse lautet Adlerweg 24 in Wolfsburg."
Nachdem wir uns verabschiedet hatten,schrieb ich sofort einen gewissen Juri und legte danach das Handy weg.
Zwei Jahre.
In Norwegen.


Ein langes Kapitel und wahrscheinlich kommt es sehr überraschend. Mal sehen wie sich Elina entscheidet.
Der arme Juri wäre dann alleine.


Kompassnadel Where stories live. Discover now