Kapitel 29

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Ich landete in meinem Raum. Bloß, dass es nicht mein Raum war. "Ist da jemand?", fragte eine ängstliche Person. Sie war gerade rein gekommen, als ich hinter einem Kleiderständer landete. Nach dem Geruch vom Parfüm waren es eindeutig Tante Glendas Sachen."Hallo?!", hörte ich die Stimme wieder. Ich erkannte sie. Es war die Stimme von meiner Mutter. Von Lucy. Ich versuchte aufzustehen,stolperte über die Kleiderständer und flog direkt vor Lucys Füße. Sie schrie kurz auf! "Wer sind Sie?!" "Das kann und möchte ich dir nicht sagen. Ich kann dir nur sagen, dass ich die 12. Zeitreisende bin." "Der Rubin.",flüsterte sie andächtig. Dann fasste sie sich wieder. "Bist du die Tochter von Glenda? Sie hat vorgestern erfahren, dass sie schwanger ist." Sie fuhr sich unsicher durch die Haare. Ich lächelte nur kurz und meinte dann zu ihr: "Das wirst du noch erfahren. Können wir uns kurz setzen? Wenn ich jetzt schon mal hier bin, habe ich auch ein paar Fragen an dich." "Ja klar." Lucy strich die Bettdecke glatt, setzte sich und klopfte neben sich. "Wenn das bloß nicht Glenda erfährt.",murmelt sie leise. Ich setzte mich auf die Bettkante. "Bist du von der Loge geschickt worden?", fragte meine Mutter vorsichtig. "Nein. Ich bin unkontrolliert gesprungen." "Gibt es bei euch etwa keine Chronographen mehr?" "Doch... Aber es war meine eigene Entscheidung in den letzten Tagen nicht zur Loge zu gehen." Lucy nickte andächtig und räusperte sich dann. "Du wolltest etwas von mir wissen. Was ist es?" Mir flogen so viele Fragen im Kopf umher und natürlich stellte ich genau die, auf die ich eine Antwort wusste. "Was hälst du vom Grafen von Saint Germain?" An Lucys kurzen Pause bevor sie mir ihre Antwort gab, merkte ich, dass sie die Worte mit Bedacht wählte. "Er ist ein großer Mann, aber kein Mann mit Ehre.", sagte sie ruhig. "Man sollte vorsichtig sein und sich immer gut überlegen, was man von sich gibt, wenn man mit ihm spricht. Er steht außer Frage, dass er schlau ist. Sehr schlau. Und er setzt seine Pläne raffiniert in die Tat um. Er hat es geschafft Vorsitzender der Loge zu werden und es immer noch zu sein und das seit vielen Jahren. Das zu schaffen, zeugt von wahrer Intelligenz, aber auch von Intrigen, die nicht dazu geschaffen sind, sie ans Licht zu holen." Ich lächelte vorsichtig. Ihre Worte hatten Eindruck hinterlassen. Sie hätte mir auch an den Kopf werfen können, dass der Graf ein A**** ist, doch das tat sie nicht, obwohl wir beide wissen, dass es die Wahrheit ist. "Ich verstehe gut was du meinst. Wenn du könntest, würdest du dann gegen ihn vorgehen?" "Wer kann dies schon, ohne sich sein eigenes Grab zu schaufeln? Ich bin mit Paul viel durch die Zeit gereist und habe viel gesehen. Und auch mitbekommen, wie raffiniert der Graf seine Taten umsetzt. Wir haben viele Informationen gesammelt, doch haben noch nicht das Nötige zusammen um etwas zu unternehmen. Und bedenke immer, dass er ein starker Mann ist, stärker als wir alle glauben." Langsam wurde mir schwindlig und ich wusste, dass es bald zurück gehen würde. "Ich danke dir Lucy!" "Um mir zu danken ist jetzt der falsche Zeitpunkt." Als die Welt vor meinen Augen verschwamm, sah ich bloß noch den Umriss von Lucy, welche, eine Hand auf den Mund gepresst, aus dem Raum lief.

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TurmalinschwarzWhere stories live. Discover now