Kapitel 2 - 14.August - 23:04

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    „Zu mir nach Hause!"    

Von der Bar aus dauerte es nicht lange, bis ich in die Einfahrt eines Einfamilienhauses fuhr. Im Radio dröhnte „Carry in my Wayward Son", genau der Song, den ich am meisten mit meiner Familie verband. Ob das wohl auch Zufall war? Wer wusste das wohl schon, ich sicher nicht. In mir tobten sowie so alle möglichen Gefühle umher. Am meisten, musste ich zugeben, hatte ich Angst ihnen alles zu erzählen. Verdammt, ich hatte so vieles zu erklären und wer wusste schon, ob sie es überhaupt verstehen würden. Im Radio beendete Kansas ihren Song und ich bog an der Kreuzung in eine Straße mit vielen kleineren Häusern ab. Es war eine friedliche Nachbarschaft in der ich nun lebte, also wenn ich daheim war. Weil, sagen wir mal so, wenn man einmal Jäger war, blieb man das bis zum Ende. Aber es war nicht so, dass hier nie etwas geschah. Oft verirrten sich hier Geister und dann sorgte ich dafür, dass sie ihre Ruhe fanden. Langsam rollte ich mit dem Dodge in die Einfahrt und hielt den Wagen an. Im oberen Stockwerk waren bereits alle Lichter aus. Wahrscheinlich saß Moira wie eh und je unten im Wohnzimmer und sah ihre Doktorserie, die sich zum hundersten Mal wiederholte. Wie konnte sie die bloß nur immer schauen. Seufzend öffnete ich die Tür und zog mich am Rahmen aus meinem Charger heraus und ließ die Tür dann wieder ins Schloss fallen, ehe ich das Auto mit dem Schlüssel zuschloss. Wenige Sekunden später fuhr auch der Impala in die Einfahrt und es versetzte mich irgendwie in die Vergangenheit, wenn Dad mich alleine hier besuchte. Am Anfang war er noch oft hierher gekommen, aber irgendwann wurde es leider immer weniger. Tatsächlich kam ich nicht drum herum unseren Vater John Winchester in den beiden zu sehen, so komisch es auch klingen wollte. Beide hatten einfach etwas von ihm. Ich beobachtete wie sie aus dem alten Impala ausstiegen und natürlich sahen beide ziemlich erstaunt aus.

„Gehört das dir?" Sam wirkte wirklich verwirrt, als er das süße Haus mit den hellblauen Holzpanelen und der weißen Veranda sah. Ich schmunzelte leicht und nickte, „Ja mehr oder weniger. Eigentlich gehört es Moira. Aber sie hat mich damals aufgenommen und seid dem wohne ich hier."

„Und wer ist diese Moira?" Dean schloss den Impala ab, als alle Türen geschlossen waren, kam zu uns hinüber. Es war unglaublich wie Deans Gesicht alles offenbarte. Er hatte noch viele weitere Fragen und ich wusste genau, dass ich gezwungen war sie alle zu beantworten, wenn ich wollte, dass meine Brüder alles verstanden.

„Sie war auch eine Freundin von Dad. Die beiden haben sich auf einer Jagd kennen gelernt" Ich trat langsam auf die Holzveranda und öffnete die weiße Eingangstür.

„Kommt wir gehen rein. Ich glaube im Kühlschrank steht auch noch Bier." Ich sah nochmal zu den beiden Männern, die mir die Treppe auf die Veranda gefolgt waren und hörte wie Dean noch etwas murmelte, „Das werde ich wohl auch noch brauchen."

Oh und wie Recht er hatte, nach dieser Rechnung würde er sicher noch viele Biere heute brauchen. Er könnte ja ein Trinkspiel aus allem machen, was er einfach nicht glauben konnte, dann wäre er später schon mehr als betrunken. Ich musste innerlich wirklich schmunzeln bei dem Gedanken. Nach einem kurzen Kopfschütteln um meine belustigen Gedanken wieder zu ordnen, öffnete ich die Eingangstür und streckte den Kopf durch.

„Moira, ich bin wieder zu Hause und wir haben Gäste." Aus der Küche konnte ich sie schon näher kommen hören. Sie hatte wegen ihrer plüschigen Hausschuhe so einen unglaublich nervigen, schlappenden Gang. An dem sie aber nie etwas ändern würde, also hatte ich mich inzwischen daran gewöhnt. Moira war vieles.Eine Barbesitzerin, eine Hexe und ein Medium, außerdem war sie noch so zu sagen meine Haushälterin und Freundin. Die dunkelhäutige Frau mit den schwarz-grauen Locken lächelte und begrüßte mich mit einer festen Umarmung. Der Geruch ihrer eigenen Hautcreme aus verschiedenen Kräutern stieg mir in die Nase, wobei Pfefferminz am stärksten heraus stach.

Der Tag an dem der Himmel sich öffnet!Where stories live. Discover now