(14) Rylan Scott

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KAPITEL 14
Rylan Scott

„Hast du noch irgendwelche Fragen?" Mit den Verwandlungsunterlagen über den ganzen Tisch ausgebreitet hatten Sadie und ich den kompletten Tag in der Bibliothek verbracht und obwohl Sadie tatsächlich ziemlich gut in dem Fach zu sein schien, änderten ihre Bemühungen leider nichts an meiner absoluten Unfähigkeit.

Ich schüttelte den Kopf. „Danke. Ich glaube, ich verstehe es jetzt etwas." Ich klaubte meine Pergamente und Bücher zusammen und schob sie in meine Tasche.

„Warum hast du es so eilig?" Sadie hob eine Augenbraue.

„Hab ich doch gar nicht", rief ich eilig, „aber ich freue mich auf einen freien Abend." Gähnend schulterte ich meine Tasche.

„Ich auch", murmelte sie und nahm ihre Tasche und einen Stapel ausgeliehener Bücher in den Arm.

„Was ist das alles?" Mit einem Nicken deutete ich auf die Bücher.

„Dinge, die interessant klingen", erklärte sie kurz angebunden. „Sag mal, denkt McGonagall eigentlich immer noch, dass du „die Brave" bist?" Sie unterstrich das Wort mit angedeuteten Anführungszeichen.

Grinsend sagte ich: „Ich glaube, sie bekommt eine leise Vorahnung. Es dauert jedenfalls nicht mehr lange, bis ich das erste Nachsitzen aufgebrummt bekomme."

„Wenn du Gryffindor auch nur um einen Punkt bringst, dann bringe ich dich eigenhändig um", sagte sie lachend und trat vor das Porträt der Fetten Dame.

„Passwort?"

„Amortentia", sagte ich schnell und das Gemälde klappte zur Seite. Mir wurde klar, dass Fred mich schon erwartete. „Sorry", rief ich Sadie zu, als ich zu ihm verschwand um mir anzuhören, was er zu erzählen hatte.

„Komm mit", sagte er geheimnisvoll und deutete auf einen Platz am kleinen Fenster in der Ecke. Ich setzte mich gegenüber von ihm an den kleinen Holztisch und sah ihn gebannt an.

„Rylan Scott war ein Hufflepuff", sagte Fred, „und ist in den Siebzigern nach Hogwarts gekommen."

„Hufflepuff?", fragte ich entgeistert, „meine Mum hat mir immer erzählt, er wäre in Gryffindor gewesen."

Er runzelte die Stirn. „Der Typ scheint kaum Mist gebaut zu haben, jedenfalls musste er bloß ein einziges Mal nachsitzen, weil er eine Viertelstunde zu lange draußen war. Was für ein Langweiler."

Nachdenklich dachte ich über Freds Worte nach. Meine Mum hatte mir zwar fast nichts erzählt, aber das was sie mir erzählt hatte, klang verdächtig anders als die Informationen, die Fred mir gab.

„Wo hast du das rausgefunden?", fragte ich.

„Ich hab sämtliche Akten durchsucht." Er zuckte die Achseln. „Vor allem die, an die man als Schüler nicht so leicht rankommt."

„Wieso riskierst du Strafarbeiten dafür? Nur für mich?", fragte ich erstaunt. Ich wäre nicht davon ausgegangen, dass er so ein Risiko für mich eingehen würde.

„Wieso denn nicht? Wir sind doch Freunde, oder nicht? Ich helfe dir gerne."

Ich lächelte. „Danke." Dann erhob ich mich vom Stuhl.

„Ach, da ist noch etwas", fügte er hinzu und kramte etwas aus seiner Tasche. „Ich habe ein Foto gefunden." Dann legte er ein kleines Schulfoto auf den Tisch. Ein junger Mann mit kurzen, blonden Haaren und einer großen Hornbrille grinste breit in die Kamera.

Ich blinzelte. „Ich muss einen Brief schreiben", sagte ich leise.

„Was ist denn los?" Er sah mich misstrauisch an.

SINISTER || Harry Potter FFWhere stories live. Discover now