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Es vergingen wieder einige Tage, vielleicht auch Wochen. Lucius hat sich kein einziges Mal mehr hier blicken lassen. Sollte ich nicht froh darüber sein?

Sam setzte das Eisenkraut zu und jedes mal aß er mit einem gequälten Ausdruck. Meine Wunden waren langsam verheilt, doch blieben einige Narben. Das Eisenkraut machte mir mittlerweile nichts mehr aus.

Zwar kam Lucius nicht mehr hier her, doch schlugen mich die Wachen weiter. Doch bis auf dass sich das Eisen in meinen Körper brannte, machte es mir nichts mehr aus. Ich verspürte keine Schmerzen mehr und essen konnte ich ohne Probleme. Irgendwie konnte ich ihm also doch danken.

Gabriell kam nicht mehr herunter, doch hörte ich einige Wachen darüber reden, dass Lucius ein weiteres Rudel angriff. Das erklärte auch wieso er nicht hier her kam. Vielleicht lag es auch an mir...

,,Hör auf daran zu denken Raya" sagte Sam und sah mich mitleidig an ,,Ich weiß. Aber er ist immerhin noch mein Gefährte...mein ganzes Wesen richtet sich nach ihm..." sagte ich und drehte meinen Kopf zu ihm.

,,Ich weiß..." murmelte er und schaute dann hoch zu meinen Ketten ,,Sie brennen sich immer weiter in deine Handgelenke. Wenn du sie nicht bald los wir-"

,,Mir macht das nichts mehr aus. Ich verspüre keinen Schmerz mehr" sagte ich und legte meinen Kopf in den Nacken. Plötzlich ging ein sachtes Kribbeln durch meinen Bauch und sofort schloss ich schmerzlich meine Augen ,,Der einzige der mich wirklich verletzt ist Lucius...der gerade wieder gekommen ist..."

Sam setzte sich richtig auf und sah stur zu der Tür, die sich vor uns befand ,,Kommt er hierher?" fragte er, doch ich schüttelte meinen Kopf ,,Nein...nicht dass ich es spüren würden" er nickte leicht und sah wieder zu mir.

,,Wie kann er keine Schuldgefühle bekommen...du siehst schrecklich aus...dein ganzer Körper ist voller Blut" ich lächelte schmerzlich ,,Ich weiß nicht wie er sowas tun kann..."

Plötzlich verstärkte sich das Kribbeln ,,Sam...er kommt" sagte ich leise und sofort stand er auf. Die Tür wurde aufgestoßen und mein Gefährte kam mit Pech schwarzen Augen auf mich zu. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und seine ganzen Muskeln waren angespannt.

,,Nun kleine Mate, du wirst mir hier unten langweilig" sagte er kalt und öffnete plötzlich meine Ketten. Sofort knickten meine Beine weg und mein Körper sank zu Boden. ,,Du wirst in der Küche helfen!" knurrte er und packte mich an meinen Haaren. ,,Ich habe dir keine Pause erlaubt!" knurrte er tief und sofort erbebte mein Körper.

,,Bringt sie auf ihr Zimmer" sagte er und ging aus meiner Zelle. Ein anderer Mann kam auf mich zu und packte mich an meinem Nacken und zog mich aus der Zelle. Nach seiner Auffassung, solle ich nun wohl schwach sein.

Doch fing ich sofort an zu knurren und wand mich in dem Griff des Mannes. Ich verwandelte meine Hand zu Krallen und zerfetzte dem Mann seinen Oberschenkel. Er ließ mich zischend los und warf mich auf den Boden, so dass mein Körper gegen eine Wand schlug und ich sofort knurrte.

,,Soraya!" rief Sam und sofort traf mich wieder die Erkenntnis. Er hat sie alle umgebracht!

,,Du hast es versprochen! Du hast deinen Schwur gebrochen!" knurrte ich und stand mit zitternden Beinen auf ,,Kleine Mate, denkst du wirklich ich hätte dein Rudel verschont?" höhnte er.

Mein Kopf senkte sich, bevor ich ihn wieder erhob und mit all dem Schmerz den ich verspürte eine einzige Sache aussprach ,,Ich werde dir das niemals verzeihen"

Mir schien es für kurze Zeit, als hätte ich schmerz in seinen Augen gesehen. Schmerz, Verlust und Erkenntnis. Erkenntnis dafür was er getan hat.

Soulmate? Why are you just so heartless?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt