Chapter 50

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Taehyung PO/V

Seufzend lege ich mein Handy wieder weg. Mir wird gerade wirklich wieder bewusst was ich eigentlich getan habe. Aber was sollte ich denn tun? Sie haben meinen Ggukie geschlagen und ihm weh getan, ich konnte nicht tatenlos einfach daneben stehen.

Ich betrachte das weiße Bett, in dem ich halb liege, halb sitze. Auch ich wurde ins Krankenhaus eingeliefert, da ich bewusstlos wurde. Ich habe keine Wunden oder sonst was, ich wurde ja auch nicht angegriffen. Ich bin mir aber mehr als nur sicher, dass ich eine fette Anzeige bekommen werde. Nach 5 Jahren bin ich wirklich in mein Schlägermuster zurück gefallen. Ich kann es nicht glauben, bin ich echt wieder so weit gesunken?

Ich werde aus meinem Gedanken gerissen, als sich die Tür öffnet und eine Frau aufgewühlt das Zimmer betritt. „Oh Gott, Taehyung!"
Die Frau stellt sich als meine Mutter heraus, die aussieht, als wäre sie gerade einen Marathon gelaufen. Aber in gewissermaßen ist sie das auch, denn sie wohnt gar nicht mehr in Seoul, sondern in Busan. „Was machst du hier?"

„Das fragst du auch noch?", ich merke wie sie langsam wütend wird und kommt dabei auf mein Bett zu. Sie setzt sich auf den Rand und schaut dann doch wieder besorgt. „Mich hat die Schule angerufen. Immerhin bin ich noch deine Erziehungsberechtigte, auch wenn wir nicht mehr zusammen wohnen", erklärt sie mir und ich nicke nur, schaue ihr aber nicht in die Augen. Es ist mir peinlich. Sie war so froh, als sie erfuhr, dass ich ein vorbildlicher Junge geworden bin. Das erste Mal hatte ich das Gefühl, meine Mutter wirklich stolz gemacht zu haben. Doch nun sehe ich sie nach einer Weile endlich wieder, in einem Krankenhaus, weil ich bewusstlos wurde, nur weil ich das Blut meines „Opfers" gesehen habe. Sie ist bestimmt enttäuscht von mir.

„Tae.. was ist nur passiert?", fragt sie mich sanft und legt eine Hand auf die meine. Ich brauchte mich noch nie schämen vor meiner Mutter, ich konnte ihr immer alles sagen. Deswegen habe ich auch keine Scheu davor, ihr die Situation zu erklären.

„Ich.. habe seit kurzem einen neuen Freund, den ich durch das Mädchen, dem ich Nachhilfe gebe, kennen gelernt habe. Er ist mir wirklich sehr wichtig, verstehst du? Er wurde von Leuten seiner Parallelklasse bedroht und als er nicht das gemacht hat, was sie wollten, haben sie ihn verprügelt. Ich kam in genau diesem Augenblick rein und als ich ihn da so hilflos sah.. habe ich Wut gegenüber diesen Leuten verspührt. Und dann sind meine Gefühle mit mir durchgebrannt.."

Sie hat mir die ganze Zeit aufmerksam zugehört und nickt nun einfach nur. Sie weiß jetzt sicherlich nicht genau was sie sagen soll. „Ich verstehe..", sagt sie doch dazu und gibt meiner Hand einen kleinen Kuss. „Denkst du wir sollten doch zu der netten Frau gehen?", fragt sie mich zögerlich. Sofort schüttelt ich den Kopf.

Mit „dieser Frau" meint sie die Therapeutin, bei der ich schon einmal hingehen sollte. Die soll mir angeblich bei meinen, nicht existenten, Aggressionsproblemen helfen. Als würde mir so etwas helfen. Man sollte mich einfach nicht provozieren und schon ist alles okay. Was ist daran schwer zu verstehen?

„Okay..", seufzt meine Mutter nur und löst ihre Hand von meiner. Dann lächelt sie mich leicht an. „Tae ich muss dann jetzt auch los, Minho wartet im Auto", bei dem Namen verdrehe ich die Augen. Minho ist der neue Freund von meiner Mutter. An sich ist er ganz nett, aber er ist nervig und ich bin echt froh, dass er nicht mir rein gekommen ist. „Wir schaffen das, ja? Ich liebe dich mein Schatz"

Sie drückt mir einen Kuss auf den Scheitel und winkt mir zu, während sie ihre Tasche wieder richtet und dabei ist den Raum zu verlassen.
„Ach..", sie dreht sich dich noch einmal um, „Jimin wartet draußen, ich glaube er will auch noch mit dir reden", sie lächelte noch mal lieb, was ich erwiderte. „Schick ihn einfach rein"

Immer wenn wir uns seh'n | jjk x kth ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt