Diskussionen

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Am Ende des Tages entschied sich die Gruppe natürlich wieder mal dazu einen trinken zu gehen. Deswegen kamen sie kurz nach sieben in einer bekannten Bar namens „Schurke" an und schmissen sich in die bequemen Sessel. An der Bar wurde kurz vorher noch Alkohol in groben Mengen bestellt, sodass eigenhändig gemischt werden konnte. Ein Glück kannte Maxim die Bardame und somit wurde es ein sehr entspannter Abend. Tarek selbst trank heute nicht besonders viel, der Rest dafür umso mehr. Es war nun bereits kurz nach drei und so langsam wurde Laura müde. Da sie sich mit Tarek einen Sessel teilte konnte sie sich wunderbar an seine Brust kuscheln und schloß für einen kurzen Moment die Augen, während er ihr sanft über den Rücken streichelte und das Gespräch am Tisch mitverfolgte. Laura hörte nur noch mit halbem Ohr zu.

„Als würde sich einer von euch vom Auto anfahren lassen?" Fragte Caro gerade fassungslos in die Runde und Gazo und Kontra, welche beide am besoffensten waren, nickten nur schnell. „Ne die Beiden nicht, aber ich würde behaupten Maxwell würde es machen!" Rief Bonez und Raf nickte nur zustimmend. „Nie im Leben, Digger. Bist du irre? Ich brauche diesen Körper noch. Ich sag Maxim, der alte Adonis, würde es machen." Erwiderte Maxwell und schlug Maxim lachend auf die Schulter. Der nickte nur zustimmend und murmelte was von wegen „Wahrscheinlich haste Recht!" Nico schmunzelte nur und zeigte dann auf Bausa. „Kommt schon Leute, Julian würde es für die richtige Summe doch auch locker machen." Bausa lachte nur kurz und fing sich einen warnenden Blick von Caro. „Ich muss erstmal eine rauchen. Kommt jemand mit?" Unterbrach RIN die unnötige Diskussion und plötzlich regte sich Tarek neben Laura. „Baby, ich geh kurz mit Renato raus, okay? Bin gleich wieder da." Laura nickte nur und machte es sich nach Tareks Aufstehen alleine im Sessel gemütlich. Tarek, Rico und Renato waren schon auf dem Weg nach draußen als Gazo plötzlich auch aufsprang und hinterher hechtete. 

Trotz ihrer Müdigkeit merkte Laura langsam wie das getrunkene Wasser durchsickerte und sie auf Toilette musste. Die Gruppe führte bis auf einige wenige Teilnehmer eine rege Diskussion über das Produzieren von Käse mit Muttermilch und somit erhob sich Laura träge aus dem Sessel und ging Richtung Toilette. Als sie sich entleerte hatte, warf sie einen letzten Blick in den Spiegel. Und plötzlich fiel ihr auf, dass die ganzen kitschigen Bücher und Filme vielleicht Recht hatten: sie sah glücklicher aus und sie war sich sicher, dass das sowohl an den neu gewonnen Freunden lag als auch an Tarek. Grinsend wischte sie sich eine Strähne aus dem Gesicht und trat in den kleinen Gang vor den Toiletten. Statt der üblichen Leere stand dort allerdings Kontra an der Wand gelehnt, die Hände lässig in den Hosentaschen. „Max, ist alles okay?" Fragte sie besorgt, da es für sie schien als bräuchte er dringend mal eine Pause. „Ja klar. Was soll sein?" Grinste er dumm und stieß sich von der Holzwand ab. „Ich weiß nicht, du bist echt betrunken." Versuchte sie logisch zu argumentieren. Max lachte nur leise und lief locker die zwei Schritte auf sie zu. „Weißt du, dass ich dich zuerst hübsch fand? Da hatte dich Tarek immerhin noch nicht mal gesehen..." fing er an zu reden und Laura wusste nicht wo dieser Monolog jetzt hin führen sollte. Also sagte sie einfach nichts. „Hättest du mir eine Chance gegeben, wenn es Tarek nicht gäbe?" Fragte er plötzlich und stand verunsichernd nah vor Laura. „Ich weiß nicht, Max. Du bist toll und sicherlich ein super Freund und auch echt gut aussehend, aber-..." sie konnte ihren Satz nicht mal beenden, da hatte er schon seine Lippen auf ihre gedrückt. Erschrocken riss sie die Augen auf und als sie ein lautes „Wollt ihr mich eigentlich verarschen?" Vernahm realisierte sie erst was hier eben passierte und stieß ihn sofort von sich. „Was zur Hölle, Max?" Rief sie und schaute in sein ebenfalls erschrockenes Gesicht. „Fuck sorry, das wollte ich nicht." Stammelte er bloß hervor wurde aber im nächsten Moment schon von einem sehr wütenden Tarek gegen die Holzwand gestoßen. „Was soll die Scheiße?" Rief der nur wütend und langsam bemerkte auch die restliche Gruppe was los war. Caro zog Laura schnell an sich heran und zog sie ein Stück weg von den Männern, die jetzt von Rico und Maxim auseinander gezerrt wurden. Tarek gab erstaunlicherweise auch schnell nach, stürmte dann aber schnellen Schrittes aus der Bar. Daraufhin riss sich Laura auch aus Caros Armen und rannte ihm hinterher. „Tarek, warte mal!" „Worauf denn? Darauf, dass du mit Nico rummachst oder was?" Rief er aggressiv zurück und Laura blieb aufgrund seiner Anschuldigung beinahe die Schlucke im Hals stecken. „Sag mal hast du nicht mitbekommen, dass Max mich geküsst hat?" Fragte sie verwirrt nach und er blieb endlich stehen und drehte sich ruckartig zu ihr um. „Nein, ich hab nur mitbekommen, dass seine Zunge in deinem und deine Zunge in seinem Hals war. Und das hat mir ehrlich gesagt gereicht!" Knurrte er wütend und eh sie antworten konnte fügte er noch hinzu: „Ich gehe jetzt nach Hause. Bis irgendwann mal!" und ging dann schnurstracks fort. „Du bist ein Idiot!" Rief sie ihm noch wütend hinterher und merkte wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. „Na du hast ja jetzt Max!" Schrie er nur zurück und war dann um die nächste Ecke verschwunden.

„Laura? Komm wir gehen erstmal wieder rein." Spürte sie plötzlich zwei starke Arme um ihren Oberkörper und erkannte sofort Julians Stimme. So richtig sehen konnte sie ihn durch ihre Tränen nicht. Nickend ließ sie sich wieder in den Schurken führen, wo schon eine stillschweigende Bande wartete und kaum hatte Bausa sie kurz losgelassen lag sie auch schon in Gazos Armen während ihr ein optimistischer Maxim über den Kopf streichelte. „Der kriegt sich schon wieder ein!" Plötzlich räusperte sich Max hinter allen stehend. „Man Max, was sollte das denn?" Schluchzte sie jetzt endgültig fertig was seinen Blick voller Reue nur noch mehr verstärkte. „Es tut mir so leid. Ich bin so besoffen und scheiße man, ja ich find dich attraktiv, aber ich würde doch nie Tarek und dich auseinander bringen wollen. Bitte verzeih mir!" Murmelte er schuldbewusst und Laura konnte nicht anders als nicken. „Wir sollten jetzt erstmal auch Hause!" Unterbrach Caro die Stille und brachte allen ihre Jacken. 

Nachdem Bausa und Kontra die Beiden noch nach Hause gebracht hatten ließ sich Laura nur noch müde ins Bett fallen. Sie hörte Caro noch an der Tür mit den anderen reden. „Wollt ihr nicht hier schlafen? Es ist fast um 5." Bausa schien zuzustimmen, denn im nächsten Moment trat er auch schon ins Wohnzimmer. Von Kontra hörte Laura nur noch ein „Ich muss noch was erledigen." Und dann schloß sich die Tür. Und damit auch Lauras Augen.

Das nächste Mal als sie erwachte war es nicht wie geplant am nächsten Morgen, sondern knappe zwei Stunden später und das auch nur durch das Knarzen ihres Fußbodens...

Der Nubische PrinzWhere stories live. Discover now