Das Leben ist kein Ponyhof ~ Kürbistumor

Kapitel 17

Sie hatten die Jährlinge in einen der Roundpens gebracht und versorgt.
Er hatte sich das Hirn darüber zermatet, was in Patricks Leben passiert war, doch war er zu keiner Antwort gekommen. Irgendwann hatte er es nicht mehr ausgehalten und hatte Hank gefragt, ob er wüsste, wo Patrick war. Und nun war er wieder mit Misty Mountain unterwegs, auf dem Weg zu Patrick.
In einem Flotten Trab ritt er durch den staubigen Sand,bis er an einigen Felsbrocken ankam. Übermütig begann er die, zunächst im Trab, später im Galopp, zu umkreisen und Slalom zwischen ihnen zureiten. Irgendwann  war die Stute dann konzentriert genug, um den steilen Felspfad hinauf zu laufen, hin zu der Stelle, wo Hank Patrick vermutete.
Und da sah er ihn auch schon, den immer noch nackten Rücken ihm zugewandt, mit den Beinen den steilen Abgrund herab baumelnd. Manu wusste, dass er da niemals so sitzen können würde, da er viel zu große Höhenangst hatte.
Er saß ab und lief auf Patrick zu.
,,Dich hätte ich hier nicht erwartet. Hat Hank dir hier von erzählt?" Manu wunderte sich kurz, bis ihm klar wurde, dass Patrick bemerkte hatte, das er da war, ohne ihn auch nur anzugucken.
,,Ja. Ist das schlimm?" Er hatte Angst davor, wieder von Patrick angeschrien zu werden.
,,Nein, nein. Alles gut. Ich hätte ja abhauen können. Mich wundert nur, dass du überhaupt noch laufen kannst. Ich bin beim Sex nicht sehr sanft, erstrecht nicht, wenn ich betrunken bin. Geht's?" Er sah Manu immer noch nicht an.
,,Tut mir Leid, dass ich heute morgen so ausgerastet bin. Das wollte ich nicht." Manu schwieg einfach weiter und lies Patrick reden.
,,Aber meistens erinnere ich mich an alles. Aber ich habe keinerlei Erinnerungen mehr an die letzte Nacht." So langsam begann Patrick Manu leid zu tun.
,,Das war eine einmalige Sache. Ich stehe nicht auf dich. Und normalerweise schlafe ich auch nicht mit Jungfrauen." Manu schwieg, war jedoch etwas verletzt. Er war also nur eine einmalige Sache. Doch von Patrick kam nichts mehr. Er lies die Zügel über Mistys Hals fallen und schickte sie das kurze, harte, trockene Gras fressen, bevor er sich im Schneidersitz neben Patrick setzte.
,,Wir haben nicht miteinander geschlafen." Er kniff die Augen zusammen, da er Angst vor Patricks Reaktion hatte.
,,Nicht? Aber was... warum lagen wir nackt miteinander in deinem Bett?" Patrick sah Manu nun zum ersten mal an. Und Manu Erwiederte den Blick.
,,Du hattest dich vollgekotzt."
,,Kannst du mir alles erzählen, was passiert ist? Ich habe wirklich keine Erinnerungen mehr." Patrick guckte verzweifelt und Manu hatte definitiv Mitleid mit ihm. Klar. Er war ein Arschloch, aber er konnte laut Hank nichts dafür.
,,Klar. Ich bin irgendwann auf gewacht, weil Flaming Star gewiehert hat. Dann hab ich euch draußen gesehen und bin raus. Flaming Star hatte sich das Bein verletzt und weil die Wunde nicht gut aussah habe ich sie ausgewaschen. Dann habe ich noch ne Salbe drauf getan und das ganze verbunden, bevor ich ihn weg gebracht habe. Du hast mir Leid getan und konntest nicht alleine aufstehen. Also habe ich dir hoch geholfen und wollte dich rein bringen. Dann hast du dich übergeben und weil ich einen empfindlichen Magen habe, habe ich mich auch übergeben. Du konntest deine Türe nicht öffnen und deswegen habe ich dich in mein Zimmer gebracht. Du hattest dich komplett vollgekotzt und deswegen habe ich dich ausgezogen. Der Boden war mir aber zu unbequem und weil es ja mein Bett ist habe ich mich zu dir gelegt. Du bist aber der reinste Backofen und weil mir dann auch zu warm war, habe ich mir mein T-Shirt auch aus gezogen. Aber da lief zwischen uns wirklich nichts... das musst du mir glauben!" Manu sah Patrick schon fast verzweifelt an.
,,Alles gut... danke Manu. Das hätte nicht jeder gemacht. Und danke, dass du dich auch um Star gekümmert hast-"
,,Apropo Star. Wo ist er eigentlich?" Manu sah sich auf der Felsebene um, die oben auf einem Felsen lag, doch e rtkonnte den Mustang nirgendwo entdecken.
,,Ich weiß es nicht. Er ist irgendwann einfach weggelaufen. Ich glaube, er hatte Angst. Kann ich mich irgendwie bei dir bedanken?" Patrick sah niedergeschlagen zu Boden.
,,Ja. Ich habe so viele Fragen und weiß nicht, wo ich anfangen soll." Unsicher drehte Manu den Kopf zur Seite.
,,Macht nichts. Frag einfach das was dir als erstes einfällt. Ich werde dir garantiert noch oft antworten Schulden." Patrick lächelte aufmunternd.
,,Ok. Wer ist Wonder, was ist mit ihm passiert und hast du wirklich probierte dich umzubringen?"