Kapitel 54

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Manu wusste ganz genau, wohin er wollte. Er ritt zielstrebig wieder zu den Klippen, unter denen, wie er mittlerweile von Patrick wusste, Patricks Mutter gestorben war. Er hatte die dunkle Vorahnung, dass Patrick nicht da sein würde. Patrick war wirklich nicht dumm, und es war klar, dass Manu oder die andere Cowboys zu erst dort suchen würden.
Mit schnellen Schritten lief Phantom den steilen Pfad hoch und kam schließlich auf dem Plateau an. Wie erwartet war Patrick nicht da und in Manus Brust wurde sein Herz auf einmal sehr schwer. Die letzte Hoffnung, die letzte Chance Patrick zu finden, war verschwunden, hatte sich einfach ins nichts aufgelöst.
Getroffen sank Manu von dem Rücken seines Mustangs und kauerte sich auf den Boden.
Und er wusste, das Patrick recht gehabt hatte. Dies hier war Patricks Welt, Manu hatte hier nichts zu suchen. Er kannte sich hier nicht aus, alles was er irgendwie geschafft und erreicht hatte, hatte er, wenn überhaupt, nur durch Patrick hinbekommen.
So saß er da und wusste nicht, was er tun sollte oder konnte. Die Ebenen waren riesig, er hatte nicht mal den Hauch einer Chance, Patrick durch rum probieren zu finden, der Cowboy konnte schließlich überall sein. Mit zitternden Beinen stand er auf und lief zum Rand der Felsen. Als er runterguckte, blieb ihm die Luft weg. Es war hoch, er konnte sich nirgends festhalten. Wieder einmal fragte er sich, wie Patrick da so ruhig sitzen konnte.
Es hatte alles keinen Sinn. Er könnte ewig und drei Tage suchen und würde Patrick nicht finden.
Resigniert seufzte er und trat zurück zu Phantom. Der Mustang graste friedlich, und auf einmal fiel Manu ein, wo Patrick noch sein konnte. Schnell saß er auf und trieb Phantom an. Alle Zweifel waren verschwunden, er hatte wieder eine realistische Chance. Auch Phantom schien zu spüren, dass Manu wieder Hoffnung hatte, und lief mit aufmerksam gespitzten Ohren zielstrebig in die Richtung, die Manu ihm wies.
Der Ritt dauerte kürzer als erwartet. Schon nach kurzer Zeit sah er die kleinen Felsen und die kleine Trauerweide, unter der Flaming Star stand und graste. Manu fiel ein kleiner Stein vom Herzen, Patricks Mustang war schon mal da, als war die Wahrscheinlichkeit, dass Patrick in der Nähe war auch sehr hoch.
Er saß ab und führte Phantom zwischen den Felsen hindurch.
Erleichtert stöhnte er auf, als er Patricks breiten Rücken sah. Seine Beine sackten unter ihm weg und er plumpste auf den Boden. Patrick drehte sich erschrocken um.
,,Manu..." Hauchte Patrick und kam schnell auf den langhaarigen zu.
,,Patrick..." flüsterte dieser als Antwort.
,,Manu, was machst du denn hier? Ich habe dir doch gesagt, dass du zurück nach Deutschland gehen sollst!" Das tat weh. Patrick half Manu wieder auf die Beine und führte ihn zu einem kleinen Felsbrocken, auf den sie sich setzten.
,,Ich will aber nicht zurück! Ich will hier bleiben! Bei dir bleiben!" Gab Manu tonlos zurück.
,,Was willst du hier? Bitte Manu, bitte geh zurück nach Deutschland!" Flehte Patrick.
,,Nein Patrick, Nein! Ich ähm..."  Manu hatte gewusst, dass es schwer werden würde, aber dass es so schwer war, hatte er dann doch nicht vermutet.
,,Küss mich!" Bat er dann.
,,Was? Nein! Das ist gemein, Manu, richtig gemein! Mit Gefühlen spielt man nicht!" Patrick drehte seinen Kopf weg von Manu.
,,Bitte Patrick."
,,Nein!"
,,Bitte Patrick! Ich kann das erklären!"
,,Na dann." Auffordernd sah Patrick zu Manu.
,,Ich ähm... also. Vielleicht bin ich ja doch nicht ganz... heterosexuell." Beschämt sah Manu auf seine Knie.
,,Und das sagst du jetzt nicht einfach so, damit ich wieder zurück komme?" Misstrauisch zog Patrick eine Augenbraue hoch.
,,Patrick! Ich verspreche dir, dass ich das ernst meine. Und wenn da nichts ist, dann bleibt das bei diesem einen Kuss und ich verschwinde zurück nach Deutschland." Patrick nickte leicht.
,,Ok." Manu atmete erleichtert auf.
Unsicher sah er zwischen Patricks Lippen und Augen hin und her. Dieser lächelte milde.
,,Bist du dir sicher, dass du das wirklich willst?" Manu schauderte. Selbst jetzt machte Patrick sich noch Sorgen um ihn.
,,Ja. Und entweder empfinde ich wirklich was für dich, oder ich verstehe die Welt nicht mehr." Patrick nickte leicht und rutschte direkt neben Manu. Dieser schloss einfach die Augen.
Er spürte Patricks warmen Atem auf seinen Lippen.
,,Letzte Chance nein zu sagen." Manu lehnte sich einfach nach vorne und legte seine Lippen auf Patricks. Vorsichtig begann er, seine Lippen zu bewegen, Patrick Erwiederte den Kuss genau so sanft und vorsichtig.
Dann, löste Manu sich vorsichtig und setzte sich wieder grade hin.
,,Und?" Patrick schien noch angespannter als Manu zu sein. Als Antwort lehnte Manu sich leicht gegen Patrick.
,,Ich denke, es ist sehr gut möglich, dass ich für dich mehr empfinde, als ich sollte."
,,Und das heißt?" Fragte Patrick unsicher.
,,Das heißt, dass ich dich liebe. Und jetzt küss mich endlich, du Idiot!" Hauchte Manu leise und das lies Patrick sich nicht zweimal sagen.

Olla,
Ich bins wieder. Jetzt haben die beiden es auch mal endlich geschafft.
Wie ihr mittlerweile vermutlich wisst, von ich nicht wirklich soooooooooooooo gut darin, Gefühle zu beschreiben, als wäre es nett, wenn ihr mir ein kurzes Feedback geben könntet.
Und, ich muss noch kurz was bekannt gegeben. ●※● ←dieser kleine Fratz ist eine Robbe, nur damit sich niemand wundern muss

●※●

Das Leben ist kein Ponyhof ~ KürbistumorWhere stories live. Discover now