27. - destroyed

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"Stell' dir vor, wie unser Leben aussehen würde." flüstert mir Taeyong liebevoll ins Ohr, während sein Atem mich kitzelt. Die ganze Zeit zusammen im Bett liegen und seiner Stimme zu lauschen, was gibt es schöneres auf dieser gottverdammten Welt? Seine Hand streicht immer wieder durch mein Haar, während ich über seinen Oberkörper mit meinen Fingerspitzen Kreise ziehe. "Erzähl' es mir." hauche ich zurück. Er zieht mich noch enger an sich und wohlig kuschle ich mich an ihm. "Wir würden fernab von allem leben, nur du und ich, während unsere acht Kinder im Garten unseres Hauses spielen." "Acht Kinder?" lache ich aus, bei den Gedanken daran eine ganze Horde zu hüten, obwohl der Gedanke an hübsche, kleine Mini-Taeyongs mein Herz unglaublich erwärmt. Er wäre ein wundervoller Vater.

"Acht Kinder, die deine Augen und deinen Charakter haben. Ich will, dass sie genau so wundervoll werden wie du." erklärt er mir sanft, küsst mein Haaransatz und ich schmelze bei seinen Worten dahin. "Unser Kind." murmelt er an meine Schläfe, während ich bei seinen Worten, die mich aufmuntern sollen, melancholisch werde. Wir werden nie heiraten, noch Kinder bekommen. Du wirst Jaehyun nicht heiraten. , versucht mein Herz mich davon zu überzeugen, dass es eine Zukunft für uns gibt, doch meine Verstand weiß, dass auch Taeyong heiraten wird und das werde nicht ich sein.

"Jetzt in diesem Augenblick wünsche ich mir, ich hätte die richtigen Entscheidungen getroffen." haucht er mit einem bitteren Beigeschmack, während seine Finger mein Schlüsselbein auf und ab fahren. "Wie meinst du das?" frage ich ernst, aber mir fällt es sichtlich schwer mich durch seine Berührungen zu konzentrieren. "Ich habe viele falsche Entscheidungen getroffen, Taehee. Die Größte ist dich mit meinem Bruder zu verheiraten, um dich bei mir zu haben und dich vor Allem zu beschützen."

"Das ist egoistisch Tae." atme ich aus und fühle wie er bei meiner Aussage kurz auf meiner Haut stoppt. Der Schmerz in meinem Herzen steigt in das Unermessliche. Auch wenn Taeyong wusste, dass ich darunter leiden werde, verkaufte er mich selbstsüchtig an seinem Bruder. "Hast du über haupt bei deiner Entscheidung an mich gedacht? Ich liebe dich, wie soll ich dann mit Jemanden, den ich nicht liebe, mein Leben teilen?" mir entweicht unweigerlich ein ersticktes Schluchzen und ich spüre seine Hände um meinen Körper, die mich versuchen zu beruhigen.

"Werde ich das nicht auch tun? Mit jemanden mein Leben verbringen zu müssen, der nicht du ist? Manchmal müssen wir Opfer bringen für die, die wir lieben und dieses Opfer gebe ich, wenn ich weiß, dass ich dich nicht verlieren werde." Ich wende mein Gesicht ihm zu, weil ich ihn ansehen will. Ich will seine warmen, braunen Augen sehen und wissen, dass es der Mann ist, den ich liebe. Seine Augen sind glasig, als müsse er seine Tränen zurück halten, aber meine Augen fahren reflexartig zu seinen rosigen Lippen, die leicht geöffnet sind. Ohne groß darüber nachzudenken schnelle ich hervor und presse meine Lippen auf Seine. Als wären sie wie füreinander geschaffen, fechten wir einen Kampf aus. Das Prickeln auf meinen Lippen breitet sich aus, nimmt meinen Körper vollends in Beschlag.

Ich kann nicht ohne ihn und das wird mir immer wieder schmerzlich bewusst. Ich löse mich schweratmend von ihm, umfasse sein wunderschönes Gesicht. Ich habe immer mehr das Gefühl, dass wir uns beide in den Abgrund bringen werden. "Ich liebe dich." haucht er mir entgegen. "Ich muss gleich wieder gehen, bevor man uns entdeckt." stelle ich traurig fest, als ich sehe, wie die Sonne sich langsam durchkämpft, um die Natur aufzuwecken. Ein plötzliches Klopfen reißt uns aus unseren Gedanken, panisch springe ich auf, presse die Decke, die meinen nackten Körper gerade so verdeckt, an mich.

"Was ist?" brüllt Taeyong, lässt mich dabei vor Schreck zusammen zucken. "Verzeiht die Störung." nuschelt ein scheinbarer Soldat hinter den verschlossenen Türen aufgeregt. "Die Königinmutter schickt nach euch. Eurer Bruder ist angekommen, eure Hoheit."

"Sag' ihr, dass ich gleich komme." und damit hören wir die schnellen Schritte, die sich von uns entfernen. Ich bin noch nicht bereit, Jaehyun zu sehen. Wenn er jetzt da ist, bedeutet dass, der Stürzungsversuch ist in greifbarer Nähe und Taeyongs Leben hängt am seidenen Faden. Eine Hand in meinen Haaren holt mich aus meinen dunklen Gedanken. "Du zitterst." stellt er sanft fest, als er meine Hand in seine legt. Jetzt bemerke ich das Zittern. Mein Körper will mir wohl sagen, dass es ab jetzt noch gefährlicher wird. "Tut dir Jaehyun etwas an?" fragt er besorgt, impliziert dabei das Zittern damit. "Taehee." ich sehe, wie er das Gesicht verzieht und unbewusst meine Hand zu fest hält. "Tae.." seufze ich, versuche mich seiner Hand zu entziehen.

departed red | nct;  ABGESCHLOSSENWhere stories live. Discover now