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,,Pah, pah, pah, pah..."

Jimin machte die Schritte nach, die Hoseok ihm vormachte. Sein Körper verdrehte sich und Jimin kopierte ihn. Aus irgendeinen Grund mochte Hoseok es, während er ihm die Tanzschritte zeigte, Geräusche zu machen anstatt normal zu zählen.

Hoseok hörte mit den Geräuschen auf und lächelt Jimin an. ,,Wow, du hast alles perfekt gemacht!" 

Jimin strahlte ihn an.

Sie setzten sich beide müde auf den Boden des Tanzraumes  und ließen die Musik im Hintergrund laufen. Jimin sah sein Spiegelbild an und versuchte seine verschwitzten Haare zu richten, aber sie machten einfach nicht das, was er wollte.

,,Also, was macht die Schule?"

Hoseok war ein paar Jahre älter als Jimin. Er schloss das College ab um ein Tanzlehrer zu werden, und Jimin war einer seiner ersten Schüler.

,,Alles gut, denk ich. Und ich denke das ich neue Freunde gefunden habe." erzählte er ihm, während ein Lächeln auf Jimins Lippen spielte.

,,Das ist gut! Du hast mir immer erzählt das du keine Freunde hattest. Redest du in der Schule mit ihnen?" fragte Hoseok, als er seine Beine spreizte.

Jimin schüttelt den Kopf. ,,Nicht wirklich, aber ich will einfach nicht das sie gemobbt werden oder was wäre, wenn ich dann gemobbt werden würde?" 

,,Warum sollte das passieren?"

Jimin seufzt. ,,Ich bin angeblich mit den hochnäsigen Kindern befreundet, aber ich kann die nicht ab! Sie prahlen immer und machen andere runter."

Hoseok schaut ihn wissend an. ,,Tu das Richtige, Jimin."

Jimin seufzt. Hoseok weiß über die High-School besser bescheid als jeder andere. Er war mit jedem befreundet, und das hatte seinen Preis. Die Leute wurden eifersüchtig und fanden die Geheimnisse von anderen heraus und alle dachten, dass es Hoseoks Schuld war, und bald darauf wurde Hoseok von jedem gemieden. 

Jimin nickte zu seinem Tanzfreund.

,,Komm schon." Hoseok half Jimin auf. ,,Wir müssen den Tanz noch ein paar mal durchtanzen."

Plötzlich sah Jimin Taehyungs Gesicht in seinen Gedanken und er erinnerte sich daran, was der Junge erzählt hatte. ,,Mein Freund, einer von ihnen, will tanzen." sagte Jimin und hoffte darauf, dass Hoseok zustimmen würde, beide zu unterrichten.

Hoseok grinst, weil er weiß was Jimin von ihm will. ,,Ja?"

,,Ja!"

,,Du wirst ein toller Lehrer sein, da bin ich mir sicher." sagt Hoseok und ignoriert Jimins Hinweis.

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Taehyung saß auf seinem Bett, ein Notizbuch lag in seinem Schoß und sein Bleistift bewegte sich auf der Seite. Sein Handgelenk bewegte sich flüssig als er verschiedene Linien und Biegungen zeichnete. Er zeichnete nur die Umrisse und dachte noch nicht über die Details nach.

Er gähnte und seine Augen wurden glasig. Er war so müde, aber er konnte nicht gut schlafen wenn sein Vater im Haus war. Er sah zu dem alten Bett seiner Schwester rüber, sein Herz Schmerzte für sie. Er fragte sich, wie viele Nächte er nach Hause kam, nachdem seine Schwester gerade erst sexuell Misshandelt wurde, aber ihm ein liebevolles Lächeln trotz ihres Schmerzes gab.

Er sah weg als sein Herz anfing zu schmerzen. Er schob das Notizbuch von seinem Schoß runter und stand auf, seine Kleidung ausziehend bis er komplett nackt war. Er ging in sein kleines Badezimmer und sah seinen dürren Körper an. Dort waren Blutergüsse und Narben, die die gebräunte Haut zu Müll machten. 

Hässlich.

Taehyung drehte sich um und schaltete die Dusche an. Als es siedend heiß war, stellte er darunter und ließ das Wasser seine verletzliche Haut verbrennen. Sein Körper fing an pink zu werden, aber es fühlte sich zu gut an um es kälter zu stellen.

Er wusch seine Haare und seinen Körper, ließ das Wasser laufen um die Seife von seinem angegriffenen Körper zu kriegen.

Er stieg raus in den dampfigen Raum, wischte einmal über den Spiegel, damit er sich selbst sehen konnte. Er sah in seine eigenen Augen und wollte der Person wehtun, die ihn so mitleidig aussehen lassen hat.

Aber das konnte er nicht. Er wird es nie tun können. Er ist zu schwach. Er ist nicht Jungkook, der einfach den Gang runter laufen könnte und Leute machten den Weg frei, weil sie Angst hatten. Er kann nicht Jimin sein, der die Nerven und den Mut hat zurückzuschlagen, obwohl er kleiner war. Er war nur er. So klein und voll mit Angst, das vergliche mit einem Laternenmast nicht weit weggeholt war.

Er zog seine alten Sweat Pants, die langsam zu klein wurden, wieder an und ein komplett blaues Shirt, das kein einziges Loch in ihnen hatte. Du würdest nicht glauben wie viele Löcher Taehyung in seiner Kleidung gefunden hatte, von seinem Mobber oder seinem Vater, die das Material zerreißen, wenn sie ihn anpacken.

Er geht i die Küche und sucht nach etwas zu Essen. Er hat seit einem Tag oder so nichts mehr gegessen, und er war am verhungern. Er fand eine Dose Nüsse, riss den Deckel ab und stopfte sich die Nüsse in den Mund.

Er stöhnte als der Geschmack bei seinen Nerven ankam. Er kaute die salzigen Nüsse bis die kleine Dose leer war. Er warf es traurig weg und wollte noch etwas anderes. 

Es gab kein Essen in diesem verdammten Haus. Sein Vater arbeitete, nur um das Geld für sich selber auszugeben. Er hatte wirklich nicht einen Muskel in seinem Körper, der sich für seinen Sohn interessierte.

Taehyung schnappte sich seine Jacke und zog seine einzigen Converse an, hielt sich nicht daran auf diese zuzubinden und ging aus dem Haus, um etwas zu tun das so verzweifelt war, aber das ist nunmal was er war.

Also ging er.

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Jimin durchsuchte seinen Laptop, scrollte durch sein Instagram. Er hatte schon zweihundert Likes nachdem sein neustes Foto vor vier Minuten gepostet wurde. Jimin versuchte sein Profil so ästhetisch wie möglich zu machen, um mehr Follower zu bekommen. 

Er las sich durch einige Kommentare, die ihm sagten wie gut er aussah. Es ist immer das gleiche. Immer Mädchen.

Die Sonne war gerade erst untergegangen, einen komischen dunklen Schimmer hinterlassend. Jimin sah kurz aus seinem Balkon raus, aus Gewohnheit, aber blinzelte als er eine Figur sah, die auf sein Haus zukam.

Er stand auf und sah durchgehend nach draußen und sah endlich das Gesicht der Person. Es war Taehyung.

,,Was zum..." murmelte er und sprintete die Treppen runter, die komischen Blicke der Dienstmädchen ignorierend als er die zwei Vordertüren aufschloss und sie aufstieß. 

Taehyung stand da, mit seinen geweiteten Augen und dem Finger über der Türklingel haltend. Er entspannte sich als er in Jimins Augen sah.

,,Taehyung, was machst du hier?" fragte Jimin, schloss die Türen und ging nach draußen, um seine Arme zu verschränken, weil die kalte Luft durch seine dünnen Ärmel an ihm nagte.

Taehyung steckte schüchtern seine Hände in seine Taschen und öffnete den Mund, aber keine Wörter verließen ihn als er wieder zu Jimin hochschaute. 

Taehyung war am Verhungern. Er war so fucking hungrig, aber es war ihm peinlich nach Essen zu fragen. Er fühlte sich nun offiziell wie ein Bettler, und es war kein schönes Gefühl.

,,Tae?" fragt Jimin wieder als Taehyung ihm nicht antwortete.

,,Umm, k-kann ich etwas zu Essen haben?"

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FATE // VMINKOOK GERMAN TRANSLATIONWhere stories live. Discover now