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Jungkooks Mutter war wieder bei ihrem Selbsthass angelangt. Es hatte nur ein paar Tage gehalten, und Jungkook vermisste es jetzt schon. Er saß auf seinem Bett und schaute auf die Waffe in seiner Hand. Diese bescheuerte Waffe. Er hatte versucht sie loszuwerden, um Geld für sie zu bekommen, aber irgendwas ging immer schief. 

Er hatte die Rechnungen vorhin auf der Küchentheke gesehen und er wusste, dass er das Geld jetzt brauchte. Seine Mutter würde sie nicht bezahlen, weil sie kein Geld hatte, also musste er es wohl tun. 

Er stand auf, zog seine Jacke an und strich sich durch seine schwarzen Haare, da sie ihm in die Augen fielen. Er brauchte bald einen neuen Haarschnitt, überlegte er als er aus seinem Zimmer ging.

Er ging an dem Schlafzimmer seiner Mutter vorbei und wusste, dass sie noch schlief, obwohl es schon fast nachmittags war. 

Es war Samstag, der Himmel war etwas vernebelt und die Sonne versteckte sich hinter dicken Wolken, weshalb alles ein bisschen traurig aussah.

Er hob sein Fahrrad auf, aber hielt an und sah zu dem Auto seiner Mutter herüber. Das Auto war billig und alt, aber es fuhr noch. Da sie das Haus fast nie verließ, wurde es auch nur selten genutzt. 

Jungkook rannte wieder rein, schnappte sich die Schlüssel und sprintete zu dem Auto. Er hatte keinen Führerschein, nicht mal eine Genehmigung, aber das interessierte ihn nicht wirklich. 

Er parkte aus und fuhr, bis er aus dem Wald raus war und Gebäude sehen konnte. Er fuhr zu dem Pfandhaus zu dem er gehen wollte, bevor Jimin ihn eine Woche zuvor davon ablenkte. 

Er parkte, stieg aus und stellte sicher, dass die Waffe versteckt war, bevor er die Tür öffnete und cringte, als die Glocken über der Tür die Aufmerksamkeit auf ihn zog. 

,,Hallo." sagt eine Frau und geht in einem professionellen Outfit zu ihm herüber. Jungkook wusste, dass sie ihn mit einem Hauch von Ekel ansah. 

Sorry Bitch, wir können nicht alle reich sein. 

,,Womit kann ich Ihnen helfen?" fragt sie und lächelt ihr Fake-Lächeln. 

Warum müssen Leute so falsch sein, wenn sie arbeiten? Ist es so schwierig, einfach nett zu sein? Damn. 

 ,,Yep, ich würde gerne etwas verpfänden." sagt er und zieht langsam die Pistole raus, damit es nicht so aussieht, als würde er sie ausrauben wollen. 

Sie sah auf die Knarre und zog eine Grimasse. ,,Verzeihung, wir verpfänden keine Waffen." 

Jungkooks Mund öffnete sich etwas und er sah auf seine Pistole. ,,Warum?"

Sie behielt nur ihr Fake-Lächeln aufgesetzt. ,,Sicherheitsgründe." 

Ugh, Oberschichtleute ruinieren immer alles. 

,,Schön. Wissen Sie, wer es tut?" fragt Jungkook.

Sie zuckt mit den Schultern. ,,Versuchen Sie es mal bei dem auf der anderen Seite der Stadt. Sie kennen sich dort sicher aus." sagt sie und läuft weg. 

Jungkook spannte seinen Kiefer an. Hat sie das wirklich gerade gesagt? Sie hat ihn theoretisch mit dem Müllhaufen von einem Laden verglichen, zu dem er zuerst gegangen war. 

Er ging schnell aus dem Laden, riss wütend die Autotür auf, setzte sich rein und schmiss die Pistole auf den Sitz neben sich. 

Jungkook war müde. Er war es Leid, dass Leute immer auf ihn herabsahen, weil er arm war. Es war nicht seine verdammte Schuld. Das alles passiert nur, weil seine Mutter gebrochen war und sich selbst so sehr hasste, dass sie alle anderen vergaß. 

Es war nicht fair. Er hätte ganz einfach Jimin sein können, hätte in einem riesigem Haus leben können und Leute hätten nicht auf ihn herabgesehen, weil er arm war. Er konnte Dinge tun, von denen Jungkook nur träumte.

Jungkook fühlte Hass. Hass, für die Frau in dem Laden, Hass für diese dumme, reiche Nachbarschafft, Hass, weil Jimin ein besseres Leben hatte als er, Hass für seine zerlumpte Kleidung und Hass für seine Mutter. 

Jungkooks Augen tränten vor Wut und er schniefte, als er aus der Parklücke fuhr. Er fuhr zurück zu seinem kleinen Zuhause und parkte das Auto. Er schnappte sich die Knarre, welche ihn nicht verlassen wollte, und begann in den Wald zu laufen.

Er kam endlich an dem Teich an und verlief sich fast, da er so von seinen negativen Gedanken abgelenkt war. Er setzte sich auf dem Steg hin und sah auf die Waffe. 

Sie erinnerte ihn an die Waffe, die Dean in Supernatural benutzte. 

Jungkook schaute über das Wasser und hatte den verführerischen Gedanken, die Pistole einfach in den Teich zu werden und nie wieder daran zu Denken, aber er konnte sie einfach nicht loslassen. Es war seine letzte Hoffnung.

Er konnte sie einfach nicht loswerden. Er hatte fast sein Leben riskiert, um sie zu bekommen und er wird Geld dafür bekommen. Egal um welchen Preis.

Er seufzte und legte die Knarre weg. Er saß nur da und beobachte die Bäume, sah wie die Sonne versuchte durch die Wolkendecke zu brechen. 

Es war wie eine Verkörperung von Hoffnung. Hoffnung, die Jungkook jetzt noch nicht hatte, aber er würde es versuchen. 

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Taehyung war nervös. Er sah, wie sein Mobber ihn die ganze Stunde über immer wieder ansah und er wusste, dass dies kein gutes Zeichen war.

Als die Stunde beendet wurde, konnte er spüren wie der Typ ihm folgte. Er ging um eine Kurve und drehte sich um, um seinen Mobber anzusehen. Der Junge hielt an und starrte auf Taehyung herunter. 

,,Was starrst du so, Trottel?"

Taehyung verschränkte seine Arme vor der Brust und versuchte, angsteinflößend zu gucken. ,,Warum verfolgst du mich?"

Der Schläger hob eine Augenbraue. ,,Du denkst, du kannst es mit mir aufnehmen, was? Jetzt, weil du diese zwei Scheißkerle hast, um dich zu verteidigen."

Taehyung würde das jetzt selbst klären. Wenn er zwei Männer verscheuchen konnte, die in einer Gang waren, dann konnte er auch einem einfachen Mobber Angst machen, richtig?

,,Ich kann mich selbst verteidigen."

Der Junge kam näher, aber Taehyung wich nicht zurück. 

,,Lügen."

Er wollte nach Taehyungs Kragen greifen, aber Taehyung quietschte und sprang weg. Er fing dann an zu rennen, weshalb der Typ ihn durch den ganzen Flur verfolgte, obwohl alle dort herumstanden. 

Taehyung fing an Angst zu bekommen und wusste nicht, was er tun sollte. Er hatte keinen Biss in sich. Er konnte nur bellen. Er sah auf einmal, wie eine Tür sich öffnete und wich schnell aus, aber sein Verfolger hatte dafür keine Zeit mehr und rannte in die Holztür. Es gab einen lauten Knall, als er auf den Boden fiel. 

Taehyung hielt seinen Mund zu und fing an zu Lachen. Der gesamte Gang lachte mit, während der Lehrer ihm aufhalf und ihn wegen dem Rennen im Gang ermahnte. 

Der Junge starrte jeden wütend an, der lachte. Er warf Taehyung einen bösen Blick zu und wurde weggebracht. 

Taehyung lächelte siegessicher, als er stolz zu seiner nächsten Stunde lief. 

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Habt ihr einen Bias? Wenn ja, wen?



FATE // VMINKOOK GERMAN TRANSLATIONWo Geschichten leben. Entdecke jetzt