Neue Freundschaften (Überarbeitet)

2K 91 2
                                    

Als ich so durch die leeren Gänge lief, fragte ich mich, was die Krankenschwestern wohl gegen mich hatten. Vielleicht war es auch nichts persönliches und sie wollten einfach ungestört arbeiten? Heute hatte ich auf meinem Plan, dem Arzt zu helfen und Abends war ich dann in der Wäscherei. Endlich ein fester Arbeitsplan, sodass ich mich wieder gebraucht fühlen konnte, denn es gab nichts schlimmeres als nutzlos zu sein. Auf der Majestry hatte ich mehr oder weniger feste Aufgabenbereiche, einmal pro Woche musste ich das Deck putzen, die Kajüten säubern, was allerdings durch kleine "Zwischenfälle" immer etwas ins stocken kam. Allein bei dem Gedanken daran schüttelte es mich, am liebsten würde ich einfach meine ganze Vergangenheit begraben. Tief verbuddeln auf einer einsamen Insel und nie mehr zurückkommen. Wie gewöhnlich war ich eine der ersten die wach waren, diesmal war allerdings schon Ace auf und begrüßte mich fröhlich, als ich mich setzte. "Da bist du da, als ich gestern in mein Zimmer gekommen bin, hast du so ruhig geschlafen, dass ich dich nicht wecken wollte und heute Morgen warst du plötzlich weg." "Ja ich bin früh aufgewacht und wollte noch duschen gehen." erklärte ich ihm. Langsam trudelten auch die anderen ein und wir hatten ein gemütliches Frühstück, ohne weitere Vorkommnisse, sehr selten, wie ich feststellte. Früh verabschiedete ich mich von meinen Freunden und ging zum Behandlungszimmer, wo ich zuerst den Zettel von Ace Division abholte und in meine Hosentasche steckte, danach begann ich damit alle Medikamente auf ihre Haltbarkeit zu kontrollieren, als mir jedoch jemand auf die Schulter tippte, drehte ich mich überrascht um. Vor mir standen zwei Krankenschwestern, beide hatten blondes Haar, der einen viel es in locken über die Schultern, während die andere einen Longbob hatte. "Du bist doch die neue, die immer bei den Kommandanten rumhängt." sprach mich die eine an, die andere redete auch gleich weiter. "Finger weg von ihnen, die gehören uns, besonders Ace und Marco!" keifte sie mich an. "Ich will nichts von ihnen, ihr könnt sie gerne haben." entgegnete ich ihnen ruhig. "Quatsch! Jeder will sie haben, ich meine, sie sie dir doch an!" meinte Goldlöckchen. Ich wollte sie nicht als Gegner, musste mir etwas einfallen lassen, womit ich ihr vertrauen gewinnen konnte. "Ich habe einen Freund auf dem Festland und würde ihn nie im Leben betrügen." tatsächlich log ich sie an, ohne rot zu werden, oder sonst etwas, vermutlich weil es zum besten von uns allen war. Kurz tauschten die beiden Blicke aus, bis sie aufeinmal lächelten." Sorry, dass wir so unfreundlich waren, aber dass du einen Freund hast, wussten wir nicht. Ich bin übrigens Amelia und meine Freundin heißt Helena." entschuldigte sie sich. "Freut mich, ich heiße Yumi." "Oh, voll süßer Name. Also Yumilein, wenn du mal Hilfe wegen deinem Freund brauchst, oder ein umstyling willst, zögerte nicht uns zu fragen, verstanden?" artig nickte ich und verabschiedete mich von den Beiden. Kaum waren sie wieder durch die Tür verschwunden, atmete ich erleichtert aus, das hätte auch schief gehen können. Jetzt hatte ich also einen imaginären Freund, auf irgendeiner Insel, das war mal was neues. In aller Ruhe ging ich wieder meiner Arbeit nach und dachte dabei etwas über meine neue Freundschaft mit den zwei Blondinen nach. Ich musste in ihrer Gegenwart aufpassen, was ich sagte, sonst wäre der Waffenstillstand bald vorbei und ich bezweifelte nicht, dass sie mein Leben erheblich erschweren könnten, wenn sie nur wollten. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis ich alle abgelaufenen Medikamente heraussortiert hatte, doch als ich fertig war entließ mich der Arzt, meinte, er hätte momentan keine andere Arbeit für mich. Es würde noch eine ganze Weile dauern, bis ich in der Wäscherei helfen könnte, da war jetzt die optimale Zeit, Ace Papiere weiter zu bearbeiten. Gesagt, getan und innerhalb kurzer Zeit saß ich alleine in seinem Zimmer und schrieb fleißig Berichte. Unter einem der Stapel entdeckte ich ein Buch, es handelte von einer Liebesgeschichte, die sich zwischen zwei Rivalen entwickelte. Der Schwarzhaarige las dieses Buch definitiv nicht, vielleicht dürfte ich es mir ja ausleihen? Um weiter zu arbeiten legte ich es bei Seite, wartete darauf, dass Ace her kam, um ihn zu fragen. Einen weiteren Stapel hatte ich gerade beendet, als er durch die Tür kam. "Oh hey Kleine, wieder an der Arbeit?" fragte er mich beim eintreten. Bestätigend nickte ich und nahm sogleich das Buch in die Hand. " Ich habe es hier zufällig gefunden und wollte fragen ob ich es mir vielleicht ausleihen dürfte." "Ja klar ich schenks dir. Eine der Krankenschwestern hat es mir mal geschenkt, aber ich les nicht gerne und besonders nicht sowas." erklärte er und streckte angeekelt die Zunge dabei heraus. Ich bedankte mich, hatte allerdings noch eine weitere Frage. "Was soll ich eigentlich mit den fertigen Dokumenten machen?" nachdenklich kratzte sich der Schwarzhaarige am Kopf, ehe er meinte, "Mach dir darum keine Gedanken, das mach ich schon ." kommentarlos wandte ich mich wieder den noch unausgefüllten Formularen zu. Gezwungener maßen legte ich später eine Mittagspause ein, hatte mich Ace ohne zu fragen einfach wieder mitgeschleppt. Als wir im Essenssaal ankamen kam Amelia auf uns beide zu." Yumi-Schätzchen, du musst dich heute unbedingt mal zu uns setzten." bestand sie. Bevor Ace etwas hätte einwenden können, zog sie mich mit an ihren Tisch. Irgendwie fühlte ich mich fehl am Platz, zwischen all den wunderschönen Frauen, die mich alle locker überragten, auch wenn es teilweise an ihren hochhakigen Schuhen lag. Zuerst wurde ich jeder einzelnen vorgestellt, mit der Bemerkung, dass ich keine Gefahr darstellte, vermutlich bezog sich das auf die Kommandanten. Die Schwestern erzählten mir allen möglichen Tratsch und klatsch, egal wie absurd er klang. Aufmerksam hörte ich ihnen allen zu, tat so als ob es mich interessieren würde, wollte ich sie schließlich nicht gleich vor den Kopf stoßen. Sie fragten mich auch über meinen "Freund" aus, der ab heute auf einer Sommerinsel im North Blue Handwerker war. Wir hatten uns durch Zufall getroffen, als ich auf seiner Insel kurz rastete und mein Radio bei ihm reparieren ließ, es war Liebe auf den ersten Blick. Gar nicht so einfach, sich das alles spontan einfallen zu lassen, wie ich feststellte. Zum Glück rettete mich Ace, indem er sagte, ich hätte noch eine Menge Arbeit und zog mich davon. Kaum waren wir wieder in seinem Zimmer bedankte ich mich bei ihm und klärte ihn auf. "Ich dachte schon du wärst plötzlich auch so wie die, ein Glück!"

------------------------------------------------------------------------------
Sorry, aber ich kann die Krankenschwestern einfach nicht leiden😅
Bis bald❤️

Die schüchterne Erdbeere und die geheimnisvolle Ananas (Überarbeitet) حيث تعيش القصص. اكتشف الآن