Zurück an der Uni

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Tatsächlich werde ich am nächsten Morgen um Punkt halb acht von Steve aufgeweckt. Dadurch dass ich noch am Vortag mit Natasha trainiert hatte, fällt mir das Aufstehen um so frühe Stunde noch schwerer als ohnehin schon. Mit einem gewaltigen Muskelkater quäle ich mich ins Bad und schlafe beinahe wieder ein, als ich auf der Kloschüssel sitze und meine Zähneputzen, da ich für's längere Stehen noch viel zu müde bin.
In der Küche bereite ich mir drei Tassen Kaffee vor und kippe zwei davon in eine Flasche, die ich mit zur Uni nehmen werde. Während ich am Frühstücken bin, gesellt sich Clint zu mir, der gerade von seiner Familie kommt. "Wunderbar, diese Ruhe." , seufzt er zufrieden und lässt sich auf die Couch fallen. "So schlimm?" , kichere ich und schiebe mir den letzten Bissen von meinem Brot in den Mund. "Schlimm ist gar kein Ausdruck. Die Kids haben Legosteine auf dem Boden liegen lassen, obwohl ich ihnen jeden Tag sage, dass sie ihre Sachen wieder aufräumen sollen. Und wer tritt heute Nacht natürlich auf die kleinen Einzelteile? Ich." , erzählt er total fertig. Ich verziehe den Mund, da ich selbst schon einmal auf Legosteine getreten bin, was keine schöne Erfahrung war.
Steve kommt zu mir und sieht mich erwartungsvoll an: "Bist du fertig?" "Hetz mich nicht!" , erwidere ich und stelle meinen Teller in die Spüle. Dann folge ich ihm nach unten in die große Garage. "Also, mit was fahren wir?" , frage ich ihn und sehe mich völlig begeistert von den ganzen Sachen um. Zielsicher steuert Steve auf eine Harley-Davidson zu und wirft mir einen schwarzen Helm zu, welchen ich etwas überfordert fange. "Steig auf." , grinst Steve und schwingt sich auf das Motorrad. Ich setze mich hinter ihn, wobei mir auffällt, dass er einen wirklich bewundernswerten Körperbau hat. "Und jetzt festhalten." , sagt er und fährt im nächsten Moment auch schon los. Schnell schlinge ich meine Arme um seinen Körper, damit ich keinen eleganten Abgang mache. Fähig wäre ich dazu.
Wir fahren durch den Wald und kommen auf eine Landstraße. An den Seiten verschwimmen die Bäume und ich sehe fasziniert über seine Schulter. Nach einigen Kilometern entdecke ich die Stadt vor uns und der Verkehr nimmt zu. In der Innenstadt fahren wir an meiner alten Wohnung vorbei und halten an einem Café in der Nähe der Uni.
"Siehst du. Wie haben doch noch Zeit. Ich hätte locker eine Stunde länger schlafen können." , beschwere ich mich und nehme den Helm ab. "Wir haben noch ziemlich genau eine halbe Stunde. Willst du noch irgendwo hin?" , fragt Steve mich, ohne auf meine Beschwerde einzugehen. "Wir bräuchten vielleicht noch Schreibzeug, damit wir auch als richtige Studenten rüberkommen." , überlege ich.
Gleich auf der gegenüberliegenden Straßenseite gibt es eine Drogerie, in die wir hineingehen und das kaufen, was wir brauchen. "Du solltest vielleicht eine Mütze oder so aufsetzen, nicht dass dich noch jemand erkennt." , gebe ich zu bedenken. Also kaufen wir noch eine schwarze Cap, welche Steve sich aufsetzt. "Besser?" , entgegnet er und spielt damit herum. "Der Cap trägt eine Cap." , grinse ich und feiere mich für den Satz, "Du brauchst noch einen Decknamen." "Wie wär's mit Chris?" , schlägt Steve vor. "Okay, Chris. Du bist Austauschstudent und studierst Sport und Mathe. Das ist eine typische Komibnation." , erkläre ich ihm. "Gut. Wir haben noch fünf Minuten. Vielleicht sollten wir los?" , meint er und zieht mich aus dem Laden.
Vor der Uni treffen wir auf Jess, welche total begeistert von Steve ist. "Und wo wohnst du?" , fragt sie aufgeregt, während sie ihn von Kopf bis Fuß musterst. Kurz wirft Steve mir einen unsicheren Blick zu. "Er wohnt bei mir." , antworte ich für ihn. "Was? Echt? In deiner kleinen Wohnung?" , lacht Jess. "Das Sofa ist echt bequem." , meint Steve und lacht ebenfalls. "Echt so. Jordans Sofa ist bequemer wie ihr Bett." , stimmt Jess ihm zu und stößt ihm leicht mit den Ellebogen gegen den Oberarm.
Zu dritt gehen wir hinein und begeben uns zum Vorlesesaal. Unauffällig ziehe ich Steve in die hinterste Reihe in die Ecke, wo wir uns hinsetzen. "Also. Jess ist die besagte Freundin. Ihr Cousin heißt Clark. Kann sein, dass wir den auch später treffen. So wie's aussieht, ist sie eh schon voll hin und weg von dir, also dürfte es kein Problem sein, dich mitzunehmen." , murmle ich mit vorgehaltener Hand. "Okay. Und was genau meinst du mit hin und weg?" , fragt er verwirrt. "Man, sie steht auf dich. Glaub mir. Ich kenne Jess mein halbes Leben lang. Die Hat ein Auge auf dich." , erkläre ich grinsend. Steve scheint ziemlich überfordert zu sein: "Und was soll ich machen?" "Quatsch einfach mit ihr. So wie gerade eben." , meine ich nur. "Das sagst du so einfach." , erwidert er. "Das kriegst du schon hin. Du bist Cap mit der Cap." , kichere ich und ernte ein empörtes, leises Lachen von ihm. Der Professor kommt in den Saal und wir schweigen die restliche Lesung über.
Danach treffen wir Jess vor dem Ausgang, welche sich sofort Steves Arm schnappt. "Chris, du gehst doch sicher mit in's Trio, oder? Die Bar von meinem Halbcousin?" , fragt sie aufgeregt und sieht ihn mit strahlenden Augen an. "Von mir aus gerne." , lächelt Steve. "Super." , jubelt sie und hackt sich bei ihm unter, während sie mich an ihre andere Seite zieht.

Out of the Shadows (Steve Rogers Fanfiction)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora