Unerwartete Überraschungen

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Als ich am nächsten Morgen aufwache, fühle ich mich total schlecht. Seufzend bleibe ich in meinem Bett liegen und rolle mich zusammen. Wanda ist auf einer Mission, Natasha und Clint sind mit Jess beschäftigt, Vision begleitet Wanda und Steve ist immer noch voll in seiner Informationssuche.
Meine Augen brennen immer noch von gestern und mein Hals fühlt sich trocken an, weshalb ich doch irgendwann aufstehe und in die Küche gehe, um mit einer Flasche Wasser wieder in mein Zimmer zu verschwinden, doch auf dem Gang begegnet mir Steve, der sofort merkt, dass etwas nicht stimmt.
"Ist alles okay? Du siehst nicht gut aus." , fragt er besorgt und mustert mich mit seinen strahlend blauen Augen. Ich zwinge mir ein kleines Lächeln auf, das aber gleich wieder verschwindet. "Mein ganzes Leben geht den Bach runter und ich weiß nicht, wie mein Leben weitergehen soll." , erzähle ich ihm und versuche, dabei nicht in Tränen auszubrechen. "Mach dir darüber keine Gedanken." , meint Steve und legt mir seinen Arm auf die Schulter. Aufmunternd lächelt er mich an: "Ich weiß, wie du dich fühlst. Und wenn du reden willst, kannst du egal wann immer zu mir kommen, okay?" Dankbar nicke ich und erwidere seinen Blick: "Danke."
Ehe ich mich versehe, zieht er mich in eine Umarmung und legt seine Arme um mich. Ich schließe meine Augen und erwidere seine Umarmung. Ein wohliges Gefühl breitet sich in mir aus und für einen Moment scheint die Welt stillzustehen.
Nach einigen Sekunden lässt er mich wieder los und sieht mir direkt in die Augen: "Ich bin immer für dich da, Jordan." Dann geht er den Gang entlang Richtung Lobby.
Mit einem vertäumten Lächeln sehe ich ihm hinterher und merke, dass mein Herz schneller schlägt. Verwirrt über mich selbst schüttle ich den Kopf und verbanne Steve aus meine Gedanken.
Da mir nichts einfällt und mir langweilig ist, beschließe ich, ein wenig zu trainieren. Normalerweise würde ich Joggen gehen, aber ohne Musik habe ich keine Lust. Zuerst mache ich die Bewegungen, die Natasha mir gezeigt hat, langsam und werde dann immer schneller. Dabei achte ich auf die Ordentlichkeit der Technik und versuche, meine Kraft gut einzuteilen.
Nach zwei Stunden bin ich fertig und will gehen, doch als ich mich umdrehe blicke ich in das Gesicht von Tony, der neben der Tür mit verschränkten Armen an der Wand lehnt und mich mit einem undefinierbaren Blick ansieht. "Das hat Natasha dir beigebracht, oder?" , unterbricht er die unangenehme Stille. "Ja, hat sie." , erwidere ich nur und gehe an die Seite, wo meine Flasche mit Handtuch liegt, "Kann ich was für dich tun oder warum bist du hier?"
Etwas überrascht zieht er die Augenbrauen hoch. "Ich weiß, dass du ein Problem mit mir hast und es dir gar nicht passt, dass ich hier bin. Also nehme ich mal an, dass du nicht aus Höflichkeit mit mir sprichst." , füge ich hinzu und sehe ihn abwartend an.
"Du hast Recht." , seufzt er auf einmal, "Ich will nicht, dass wir unnötig Zivilisten in unsere Welt hineinziehen. Ich fühle mich verantwortlich für jeden Einzelnen hier. Wenn etwas passiert, muss ich den Angehörigen in die Augen sehen und ihnen sagen, dass die Person, die sie lieben, sich für etwas geopfert hat, das sie eigentlich gar nicht betrifft. Wanda hat dir doch sicherlich von ihrem Bruder erzählt, oder?" Stumm nicke ich. "Geschweige denn von den zahlreichen Opfern, die teils durch unsere Unfähigkeit gestorben sind." , fügt er noch etwas leiser hinzu. "Ist ja verständlich, aber die Entscheidung über mein Schicksal liegt nicht in deinen Händen." , erwidere ich fest und gehe an ihm vorbei aus dem Raum.
Ohne darauf zu achten, wo ich hingehe, befinde ich mich im nächsten Moment vor der Tür des Verhörraums. Natasha steht in dem Überwachungszimmer und beobachtet Jess. "Hat sie schon was gesagt?" , erkundige ich mich und stelle mich neben sie. "Nein. Aber wir haben ihr schon gesagt, dass wir ihr kein Essen und kein Trinken geben werden, solange sie nicht redet." , antwortet Natasha und drückt auf einen Knopf vor ihr auf dem Kontrollpult. "Hast du schon genug?" , ertönt ihre Stimme aus den Lautsprechern in dem Verhörraum. "Lassen Sie mich endlich raus!" , schreit Jess aufgelöst und versucht, ihre Hände von den Handschellen zu befreien. "Wenn du mir die Wahrheit sagst, überlege ich es mir." , erwidert die Rothaarige ruhig. Daraufhin sagt Jess gar nichts mehr und starrt nur vor sich hin.
Genervt verlässt Natasha den Raum. Zögernd drücke ich den Knopf und lehne mich zu dem kleinen Mikrofon runter. "Ist es das wert, Jess? Willst du auch Jamie und den Rest deiner Familie da reinziehen?" , beginne ich in einem ernsten Ton. "Du hast doch keine Ahnung!" , gibt Jess verzweifelt von sich, "Du hattest nie Geldprobleme oder musstest für deine Existenz kämpfen!" "Ach ja? Du weißt, dass das nicht stimmt. Ich musste mir ein Stipendium sichern, um überhaupt so weit zu kommen." , erwidere ich wütend, "Du hast eine Familie, bei der du hättest wohnen können, aber du hast dich mit ihnen gestritten und bist wegen deinem Stolz ausgezogen." Schweigend starrt Jess auf den Tisch vor sich und presst die Lippen aufeinander.
Kopfschüttelnd verlasse ich den Raum und gehe auf mein Zimmer, um zu duschen. In meinem Kopf schwirrt immer noch das Gespräch von gerade eben umher und ich schließe meine Augen, um die aufkommenden Kopfschmerzen zu unterdrücken. Ungewollt muss ich an meinen Dad denken und frage mich, wie es ihm wohl gerade geht.
In schwarzen Leggings und einem weißen Top suche ich Steve und finde ihn schließlich auf der Couch in der Küche. "Hey, Jordan." , begrüßt er mich lächelnd und blickt von seinem Laptop, den er auf seinem Schoß hat, auf. "Hey. Könntest du mir einen Gefallen tun?" , frage ich ihn vorsichtig. "Klar." , meint Steve freundlich. Erleichtert setze ich mich gegenüber von ihm in den bequemen, cremfarbenen Sessel. "Ich wollte meinen Dad besuchen gehen und dazu bräuchte ich ja jemanden, der dabei ist, falls irgendwas passiert. Hättest du vielleicht Lust und Zeit, einen kleinen Abstecher nach Queens mit mir zu machen? Mein Dad arbeitet da in einem kleinen Revier." , frage ich ihn und sehe ihn bittend an. "Klingt gut. Wann willst du ihn denn besuchen gehen." , lächelt Steve und legt den Kopf leicht schief. "Vielleicht morgen?" , schlage ich vor. "Gut. Bei mir stehen im Moment keine anderen Missionen an und ich bräuchte eh mal Ablenkung von dem Fall." , stimmt Steve mir zu.
Fröhlich stehe ich auf: "Danke. Das ist echt super nett von dir." "Für dich immer gerne." , lacht Steve und widmet sich wieder seinem Laptop.
Mit einem breiten Lächeln im Gesicht gehe ich zu Clint und helfe ihm beim Ordnen von älteren Akten. Wir unterhalten uns ein wenig über seine Familie, wobei er mir von den ganzen Familienausflügen und den Urlauben erzählt.

Out of the Shadows (Steve Rogers Fanfiction)Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ