21

10 0 0
                                    

,,Das könnte ich nicht. Das weißt du auch. Bitte sag, dass du das nicht wirklich glaubst.", antwortete er leise.
,,Tut mir leid, aber das kann ich nicht sagen.", flüsterte ich mehr dem Boden zu als ihm.

Sicht Shawn:
Er sah mich nicht an. Verwirrt setzte ich mich neben ihn. Niemals hätte ich gedacht, dass ihm das so zu schaffen macht.
,,Ich werds nicht mehr versuchen. Das hab ich nicht gewollt. Also das du Angst hast. Also... ähm. Wenn du irgendwann bereit bist mir eine zweite Chance zu geben... Dann sag Bescheid, okay?", stotterte ich geschockt vor mich hin.
,,Wofür willst du eine zweite Chance?", fragte Paul mich leise.
,,Naja, du willst doch nicht mit jemandem zusammen sein vor dem du Angst hast, oder?"
,,Bitte lass mich nicht alleine.", sagte er auf einmal panisch und schlang die Arme um meinen Oberkörper.
,,Hä?", fragte ich mal wieder selten intelligent.
,,Ich hab keine Angst vor dir. Aber das will ich einfach noch nicht, verstehst du? Ich hab eigentlich nur noch Angst vor deiner Entscheidung.", flüsterte er zum Ende hin nur noch.
,,Was für eine Entscheidung?"
Ich stieg immernoch nicht ganz durch.
,,Ich habe Angst davor, dass du nicht mit jemandem zusammen sein willst der... der...", er schwieg, während er mit den Tränen kämpfte. Das tat er immer wenn er die Lippen so zusammenpresste.
,,Aber ich will mit dir zusammen sein. Hast du jetzt immernoch Angst.", flüsterte ich jetzt sanft.
Sein Kopf schoss in die Höhe und seine Augen blitzten hoffnungsvoll auf.
Schnell schüttelte er den Kopf. Kurz schwieg er, als würde er überlegen, ob es klug wäre, mir das Folgende zu sagen. ,,Ehrlich gesagt hatte ich schon Angst vor dir, als ich vor der Tür saß. Aber als du eben so geschockt darüber warst da... da hab ich gemerkt das du sowas niemals tun würdest.", beendete er seinen kleinen Monolog. Vorsichtig lächelte er mich jetzt an. Genauso vorsichtig legte er seine Hände an meine Wangen und zog meinen Kopf zu Seinem.
,,Du bedeutest mir viel zu viel für diese ganzen Streitereien. Um jede Sekunde die ich wegen sowas verschwende werde ich trauern falls es irgendwann kein ,,wir" mehr gibt.", hauchte er, während sein Blick zu meinen Lippen wanderte.
,,Wenns nach mir geht, wirds das sowieso immer geben.", erwiderte ich nur.
Sein Geruch in meiner Nase betäupte mich und ich küsste ihn sanft. Ich verlor mich in diesem Kuss, als er erwiderte.
Wegen Luftmangel löste ich mich von ihm. Mittlerweile war es wohl später geworden, denn in diesem Moment war meine Mutter zu hören, wie sie ein ,,Essen!" hochbrüllte und ins Esszimmer ging. Sanft nahm ich Pauls Hand und zog ihn hinter mir her. Als wir den Raum betraten, starrten uns alle an. Meine Mutter begann zu lächeln.
,,Na endlich, hört ihr jetzt auf zu streiten?", fragte sie uns lächelnd. Ich nickte ein bisschen verlegen. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass mein Freund es mir gleich tat. Mein Vater sah uns eher kritisch an und auch Aaliyah, schien nicht so richtig glücklich damit zu sein.
,,Hattest du nicht gesagt, dass du jetzt für mich dasein wolltest?", fragte sie mich leise.
,,Li, das werde ich trotzdem immer, okay?", antwortete ich.
,,Wers glaubt.", erwiderte sie genervt, stand auf und lief nach oben.
,,Aaliyah Mendes, bewegt dich hier runter. Es wird gegessen!", brüllte mein Vater ihr hinterher.
,,Nö!", brüllte sie nur wütend zurück.
,,Tut mir leid.", murmelte Paul neben mir und ließ meine Hand los.
,,Das ist doch nicht deine Schuld!", widersprach meine Mutter ihm sofort.
,,Doch, ich denke, dass ich mit ihr reden werde.", sagte er nur und wollte nach oben gehen.
,,Lass dir nichts von ihr sagen, sie hat manchmal das starke Bedürfnis ihren Willen durchzusetzen. Und wenn es nichts bringt, ist es so. Wenn sie nicht will, will sie nicht. Das ist wirklich nicht deine Schuld!", stimmte ich meiner Mutter zu. Er ging jetzt endgültig. Man hörte ihn noch die Treppen hochlaufen, bevor er in ein Zimmer ging.

Pov Paul:
Aaliyah sah mich an.
,,Was suchst du denn hier?", wollte sie sofort bissig wissen.
,,Aaliyah, es tut mir leid. Ich möchte ihn dir nicht wegnehmen.", begann ich.
,,Tust du aber!", unterbrach sie mich wütend. ,,Er ist mein Bruder."
,,Nein, das tue ich nicht! Er hat gesagt, dass er nicht hätte mit mir Schluss machen sollen und das sehe ich auch so. Ich war unglücklich und er war unglücklich. Und...", fuhr ich einfach fort.
,,Super und jetzt bin ich wieder unglücklich, aber das interessiert wieder keinen!", fauchte sie. Ich sah Tränen in ihren Augen glitzern und wurde schlagartig sanfter.
,,Darf ich mich zu dir setzen?", fragte ich ruhig. Überrascht nickte sie und beobachtete jede meiner Bewegungen misstrauisch.
,,Er wird ab jetzt mehr Zeit für dich haben. Auch wenn ich persönlich dafür sorgen muss, okay?", begann ich und machte Pause. Sie nickte. ,,Wenn du jemals mit mir klarkommst, hast du ab jetzt ja auch drei Brüder.", lächelte ich.
,,Was?", fragte sie verwirrt.
,,Shawn, Luc und mich.", lächelte ich. Ehrlich gesagt konnte ich ihre Reaktion überhaupt nicht einschätzen, aber sie begann jetzt ebenfalls zu lächeln.
,,Danke.", sagte sie.
,,Ach, ist doch alles gut.", wank ich ab.
,,Nein, ernsthaft! Danke Paul.", wiederholte sie. Ich lächelte sie an. Sie beugte sich vor und umarmte mich.
,,Lass uns was essen.", schlug ich vor und sie nickte. Also liefen wir runter. Wir wurden komisch angeguckt, als wir zum Tisch liefen. Shawn hatte sich auf den Platz zwischen uns gesetzt.
,,Shawn, rutsch auf deinen Platz. Ich will neben euch beiden sitzen.", bat sie ihn und er rutschte einen Platz zur Seite, sodass sie in der Mitte und wir beide neben ihr saßen.
Aaliyah und ich nahmen uns beide Burgerbrötchen und begannen uns auch einen Burger zu machen. Dann meldete sich Shawn zu Wort.
,,Sagt ihr mir, warum ihr euch so blendend versteht?", fragte er. Ich konnte seine Verwirrung nachvollziehen. Seine Schwester und ich grinsten uns an.
,,Tja, er hat mich davon überzeugt, dass du genug Zeit haben wirst und wenn nicht, hätte ich ja auch noch zwei neue Brüder. Also wird einer immer für mich da sein.", lächelte sie ihren Bruder an.
,,Hut ab. Ich dachte, dass wir dich nur noch in Einzelteilen wiedersehen.", lächelte sogar Manuel mich mal an.
,,Danke.", lächelte ich zurück und wir aßen weiter.

Beste Freunde, Dann Kam Er!Where stories live. Discover now