Sweet emotions

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You talk about things that nobody cares
You're wearing out things that nobody wears
You're calling my name but I gotta make clear
I can't say baby where I'll be in a year

"Sweet emotions", Aerosmith


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Schwungvoll reiße ich die Türe auf und will unserem Postboten schon einen Gruß entgegenwerfen, bleibe aber mit offenem Mund wie angewurzelt stehen. Vor mir steht nicht der Postbote, sondern der Mann, der gerade mit samtweicher Stimme in meinem Wohnzimmer singt. Er strahlt mich verschmitzt an und sagt „Hi".

Ich blinzle. Er ist immer noch da. Das kann keine Fata Morgana sein.

„Wa....", entfährt es mir, doch weiter komme ich nicht.

„Ist das meine Musik?", fragt er und kann sich das nächste spitzbübische Lächeln nicht verkneifen. Meine Gesichtsfarbe wechselt sehr schnell von kreidebleich zu dunkelrot.

„Ähm,.....".

Ich drehe den Kopf Richtung Wohnzimmer, wie um mich zu versichern, dass noch alles an Ort und Stelle ist.

Now I'm standing here alone on the street where we first met..... tönt es durch die geschlossene Tür aus dem Wohnzimmer.

Träume ich? Ich schaue wieder zurück zu Michael Patrick, der immer noch lächelnd vor der Tür steht. Traum oder nicht, ich sollte langsam mal was sagen.

„Hi", bringe ich heraus. „Was machst du denn hier?", füge ich, nicht besonders einfallsreich hinzu.

„Ich wollte dich überraschen und einfach mal Hallo sagen", beantwortet er grinsend meine Frage.

Ich starre ihn entgeistert an und bringe mein Hirn nur langsam zum arbeiten. Hallo sagen? Überraschen?

„Das ist dir gelungen", stammle ich und im selben Moment wird mir klar, dass wir hier – sichtbar für die Welt, oder zumindest für meine Nachbarschaft, an der Tür stehen, und ich wie ein Schaf bei Gewitter dreinschaue, während er sich anscheinend mal wieder über mein idiotisches Verhalten amüsiert. Ich gehe langsam einen Schritt zurück und stelle fest, dass mir meine Beine fast gehorchen.

„Möchtest du vielleicht reinkommen?"

"If I may?", fragt er unerwartet schüchtern zurück.

„Ich will dich nicht stören oder so..." Er macht eine Pause und wartet wohl auf meinen Einwand, tritt aber gleichzeitig zumindest über die Türschwelle auf mich zu.

„Du störst nicht", beeile ich mich zu sagen.

„Ist das so?", fragt er und zieht eine Augenbraue hoch.

„Ich hatte gerade schon den Eindruck..." er lässt den Satz in der Luft hängen und lacht.

Ich hole tief Luft. Hier gilt es, ein Missverständnis aufzuklären.

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