35. Lolli (L4)

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Ich sah auf den Termin Zettel und dort hatte er tatsächlich seine Nummer aufgeschrieben. Ich musste lachen.

,,Woah. Er ist so verrückt." lachte ich und sah dann zu Felix der mich musterte.

,,Was ist?"
,,Ist er schwul?" fragte Felix und ich nickte. Dann ging mir ein Licht auf.

,,Felix, er ist nicht an mir interessiert und genauso wenig bin ich an ihm interessiert." versuchte ich ihm klar zu machen. ,,Da wird nie was sein. Wir sind wie...keine Ahnung...Geschwister." sagte ich und lächelte Felix an, welcher jedoch nur einmal kurz lächelte und seine Mundwinkel daraufhin wieder fielen.

,,Tut mir leid." sagte er und ich drehte mich wieder zu ihm um.
,,Was tut dir leid? Das du nicht schwul bist?" fragte er und er nickte mit einem niedergeschlagenen Blick. ,,Felix, wir hatten doch ausgemacht, das wir das vergessen. Oder? Du kannst eben nichts dafür das du hetero bist. Genauso wenig wie ich was dafür kann, das ich dich liebe." sagte ich ruhig und klopfte ihm leicht auf die Schulter.

Augenblicklich kam mir wieder unser Knutschen von vor einer Woche in den Sinn.

Felix lächelte mich an und ich schlug den Gedanken daran schnell beiseite.

Nebeneinander gingen wir dann die Innenstadt entlang und schwiegen.
Dann kamen wir an einem Zigarretenautomaten vorbei und ich griff nach meinem Geldbeutel.
Ich nahm meinen Ausweis raus und wollte ihn gerade einstecken, als Felix seine Hand auf diese Hand legte und diese wieder runter zog.

Ich sah ihn irritiert an, doch dann hielt er mir einen Lolli hin.
,,Versuch es doch mal damit. Ist ja immerhin gesünder als diese Stangen." sagte er und sah mich bittend an.

Dann musste ich lächeln und sah Felix in die Augen.
,,Du nutzt es ziemlich aus, das ich auf dich stehe, oder?" fragte ich ihn witzelnd und er grinste schief.
,,Vielleicht. Ein bisschen." sagte er und ich nahm lachend den Lolli aus seiner Hand und packte meinen Geldbeutel wieder ein.

,,Wo hast du den überhaupt her?" fragte ich und versuchte ihn aufzumachen, als wir weiter gingen.
,,Habe immer einen dabei." dann lachte er. ,,Soll ich dir helfen?"

Ich sah ihn bittend an und gab ihm den Lolli.
Er versuchte ebenfalls diesen zu öffnen, jedoch sah es noch dümmer aus, als bei mir.

Er zog an dem Papier mal mit der einen Hand, dann mit der anderen. Dann blieb er stehen und versuchte ihn mit den Zähnen zu öffnen, wodurch er jedoch nur einen fitzel vom Papier abriss.

Ich meiste lachen, da es so witzig aussah, wie Felix versuchte den Lolli zu öffnen und sich dann darüber ärgerte, das er es nicht schaffte.

Als ich dann schon fast auf dem Boden lag, vor lachen, reichte er mir einen geöffneten Lolli.
,,Danke." lachte ich weiter und er schmiss immernoch verärgert den Müll in den nächsten Mülleimer.

,,Das diese doofen Lollis manchmal so schwer aufgehen. Aish. Ich habe mich ja total blamiert." sagte er und lachte dann.

,,Ach ist doch nicht so schlimm. Vor mir hast du dich schon oft genug blamiert." lachte ich und er sah mich gespielt empört an.

,,Willst du durch gekitzelt werden?" fragte er lachend und ich lief schreiend und lachend weg und er mir hinterher.

Zwischendurch sah ich zurück und sah wie er mir immer näher kam.
Dieses Grinsen was er drauf hatte, lies mein Herz schneller schlagen.

Irgendwann wurde ich langsamer, da meine Raucherlunge nicht mehr mitmachte.
Ich lief nur noch langsam weiter und so konnte Felix mich sehr gut erreichen.

Sofort fing er an mich zu kitzeln, was mich noch mehr zum lachen brachte, welches jedoch schon eher einem gackern glich statt einem lachen.

Er kitzelte mich so durch, das ich bald nicht mehr stehen konnte und auf meine Knie rutschte.
Felix lies lachend von mir ab und ich legte mich komplett auf den kalten Boden.

Die Leute, die an uns vorbei gingen, sahen ins komisch an, was uns aber wenig kümmerte.
Als wir uns beruhigt hatten, half Felix mir wieder auf die Beine und wir machten uns auf den Weg zurück zum Dorm.

Im Bus saßen wir wieder nebeneinander und langsam merkte ich, wie mir meine Augen zu fielen. Ich hatte nichtmal mehr richtig kraft, den Lolli zu lutschen.

Felix schien das wohl auch gemerkt zu haben und drückte meinen Kopf an seine Schulter.
Ich richtete mich wieder auf und sah fragend zu ihm.

,,Du siehst fertig aus. Lehne dich ruhig an mir an und schlaf ein bisschen, bis wir da sind." sagte er und lächelte mich an.

Mein Herz fing wieder an schneller zu schlagen, als ich meinen Kopf an seine Schulter lehnte und musste bei diesem wohligen Gefühl lächeln.

Ich schloss meine Augen und war kurz darauf im Land meiner Träume, wo Felix eine große Rolle spielte.

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Geschrieben am: 21.01.2019
Veröffentlicht am: 08.02.2019

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