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Ámbar

Ich sollte mich freuen. Pedro und Maxi könnten ein süßes Paar sein. Außerdem habe ich sie auch noch zusammengeführt. Trotzdem sträubt sich irgendwas in mir dagegen. Nur ist Pedro eben schwul, da werde ich nie etwas gegen tun können, außer ich lasse mich zu einem Mann umoperieren. 

"Alles okay?", fragt Pedro mich, als wir auf dem Weg zum Steakhouse sind, da wir mit den Anderen was Essen gehen. Doch nicht nur meine Kommilitonen sind dabei, auch Pedros und meine Freunde kommen mit, jedenfalls ein paar, die jetzt spontan Zeit hatten, darunter auch Matteo.

Ich weiß nicht mal wie ich ihn begrüßen soll, wir hatten nach unserem Date nicht einmal miteinander geschrieben, oder so. 

"Alles super, der Tag war nur etwas anstrengend", lüge ich und schmunzelt legt mein Mitbewohner den Arm um meine Schulter und wir gehen die letzten Meter zum Restaurant. Seine Berührungen machen mich nervös, ich hab keine Ahnung, was mit mir los ist. Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen, um ihn nicht zu verwirren oder das er was mitbekommt.

Im Steakhouse angekommen sind schon ein paar Leute da, zu denen wir uns mit setzen. Keine Ahnung wieviele Tische hier zusammengeschoben wurden, damit alle Platz haben werden. Unser Freundeskreis ist definitiv zu groß, aber die Besitzer werden einen riesigen Umsatz heute machen. 

Es ist eine Überraschung, dass Pedro und ich mal nicht die letzten sind, die hier auftauchen. Nach und nach trudeln noch einige ein und wir stellen sie einander vor, da meine Kommilitonen ja bisher nur Pedro und Matteo kennen. 

Als Matteo dann neben mir platznimmt, lächle ich ihn nur kurz an und sage "Hallo". Keine Ahnung, was ich ihm sonst sagen oder wie ich ihn begrüßen soll. 

"Alles gut?", fragt er mich deswegen leise, sodass ich mich doch wieder zu ihm drehen muss.

"Klar, was soll sein?", schenke ich ihm ein freundliches Lächeln, welches nicht gerade das ehrlichste ist. 

"Keine Ahnung, ich hab das Gefühl, ich hätte schon wieder was angestellt", zuckt er mit den Schultern. 

"Es ist alles gut, ehrlich", versuche ich ihn zu überzeugen, doch er scheint mir nicht zu glauben. Deshalb beuge ich mich nach vorn und küsse ihn kurz auf den Mund.

"Ich freue mich das du da bist", füge ich hinzu und er beginnt breit zu grinsen. Immerhin konnte ich ihn jetzt überzeugen. Dafür wirft Pedro mir einen fragenden Blick zu, denn dieser sitzt uns gegenüber. 

"Dann habe ich also doch noch nichts falsch gemacht."

"Noch nicht", wiederhole ich schmunzelnd seine Worte und beteilige mich dann am aktuellen Tischgespräch.

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Wir unterhalten das komplette Restaurant, was bei so einer großen Anzahl an Menschen aber auch nicht verwunderlich ist. Es ist super, das alle miteinander klarkommen, allerdings versteht man kaum sein eigenes Wort und so wirkliche Gespräche kommen bei der Lautstärke auch nicht zustande.

Trotz allem ist es ein schöner Abend, der leider viel zu früh endet. Die Einen müsse früh auf Arbeit und die Anderen in die Uni. 

"Bruderherz, geh doch schon mal vor, keine Sorge, Ámbar wird wohlbehalten Zuhause ankommen", bittet Matteo seinen Bruder, der mir noch einen skeptischen Blick zuwirft. Ich nicke nur und Pedro geht schon mal voraus, während ich noch neben Matteo hergehe. 

Mittlerweile sind nur noch wir drei unterwegs, da wir uns vom Rest schon verabschiedet haben. 

"Also? Was gibt es geheimes zu besprechen, weswegen du Pedro fortgeschickt hast?"

Zwischen zwei UferWhere stories live. Discover now