🥀Kapitel 11

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JIMIN

"Und wie soll ich das bitte anstellen?", fragte ich mit verschränkten Armen vor meinem Oberkörper und einem unsicheren Gesichtsausdruck, denn die Situation hier war mir nach wie vor nicht gerade geheuer. Menschen töten war nicht das, das ich mir das Konsequenz für die Erfüllung meines angeblich innigsten Wunsches erhoffte.

"Konzentrier dich darauf, du wirst es selbst merken und wenn du drin bist weißt du ja, was du zutun hast", erklärte er mir, ich ballte meine Hand zur Faust und kniff meine Zähne zusammen, ich wollte das nicht tun und derzeit suchte ich noch nach Methoden, wie ich dem Ganzen hier entkommen könnte.

"Na los, worauf wartest du?", kam es leise von ihm, jedoch konnte man auch heraushören, dass er nicht besonders geduldig war. Er wollte diese Seele haben, er wollte seinen Hunger nach ihr endlich stillen und offenbar duldete er deshalb weder Widerrede, noch wies er eine besonders ausgeprägte Geduld auf.

Ich seufzte, ich würde sowieso nicht drum herum kommen, also versuchte ich meine Gedanken auf die vor mir liegende Person zu fokussieren. Ich spürte, wie ich langsam von hier abdriftete, mir wurde abwechseln kalt und heiß, mein Herz begann zu bochen und ehe ich mich versah, hatte das Ambiente eine komplett andere Form angenommen.

"W-Wo bin ich...?", murmelte ich leise vor mich hin, ließ meinen Blick umherschweifen und suchte nach etwas, das mir bekannt vorkommen würde. Doch da war nichts, ich wusste nicht einmal ob das hier wirklich die Erde war, denn alles hier hatte eine seltsame Form oder Farbe.

Was sollte man auch anderes in einer Traumwelt erwarten? Ich hatte zumindest nicht erwarted, dass hier Uhren in der Luft flogen und wilde Tiere in freier Bahn zusehen sein würden. Aber ich war nicht hier, um die skurrilen Träume anderer zu inspizieren und bestaunen, ich hatte einen Auftrag.

Ich versuchte mich zu konzentrieren, um die Person ausfindig machen zukönnen, deren Seele es zu stehlen galt. Tatsächlich spürte ich auch eine kleine Energiequelle, die nur zu ihm gehören konnte und ich mich deshalb schnell auf den Weg dorthin machte. Ich fragte mich, wie ein Träumender auf mich reagieren würde und ob er die Bedrohung überhaupt wahrnahm.

Es dauerte nicht lange, da erblickte ich eine vor sich hin pfeifende Person, die auf mich einen unbesorgten Eindruck machte, während er auf der Bank saß und seine Arme hinter seinem Kopf verschränkt hatte. Langsam ging ich auf ihn zu, er bemerkte mich.

"Oh, ein Mensch", kam es überrascht von ihm, er erhob sich daraufhin und ging auf mich uu, ein Lächeln zierte seine Lippen und etwas in meinem Herzen zog sich zusammen als ich daran dachte, dass ich dieser Person die Seele stehlen musste. Es wirkte so friedlich hier, ich würde alles vernichten.

"Was verschlägt dich hierher?", wollte er von mir wissen, ich kratzte mich am Hinterkopf und stammelte eine Antwort vor mich hin, von wegen ich wüsste es selbst nicht genau, aber dass es ein schöner, angenehmer Platz hier sei.
"Nicht wahr?", kommentierte er mein Kompliment anschließend.

"Worauf wartest du? Töte ihn!"

Diese Stimme in meinem Kopf, so dröhnend und fordernd, doch ich konnte das infach nicht tun. Auch wenn das nur ein Traum war, das Wissen, einen Menschen damit zu töten, hielt mich davon ab.
"Ist alles in Ordnung?", fragte er besorgt nach als ich mir unter Schmerzen meinen Kopf hielt.

"Ich kann das nicht tun!", rief ich laut aus, die ersten Tränen perlten in meinem Auge und diese Stimme in meinem Kopf wurde immer lauter, immer fordernder.
Irritiert schaute mich mein Gegenüber an, allerdings sah ich dann, wie er entsetzt und voller Angst auf einen Punkt hinter mir starrte.

Verwirrt darüber war ich einen Blick über meine Schulter, erkannte dann die finstere Gestalt Hoseoks, allerdings wirkte er viel brutaler als sonst.
"Du bist doch zu nichts zu gebrauchen", sagte er, als er an mir vorbeitrat und den Träumenden anschließend am Kragen packte ihn nach oben hob und unter Schmerzen zu zucken begann.

"Hör auf!", flehte ich Hoseok an, ich konnte das nicht mit ansehen, ich konnte das einfach nicht verantworten. Alles, bloß nicht den Tod eines unschuldigen Menschen, ich wollte anderes tun und mich nicht auf die Jagd nach Seelen begeben. Das war krank, niemals würde ich so ein Monster sein.

Doch es half nichts, er nahm seinen Arm und bohrte diesen mühelos durch den Magen des Träumenden, woraufhin ein schriller Schrei seine Lippen verließ, seine Augen glasig wurden und das Blut in Strömen aus der riesigen Wunde quillte. Hoseok entzog seinen Arm und ließ sein Opfer hart auf den Boden fallen.

Unter Schock beobachtete ich, wie die gesamte Umgebung sich veränderte, als würde sie sich der Unterwelt selbst anpassen. Nachdem ihr Herrscher von einem Dämon erledigt wurde, hat sich die Umgebung wohl seinem neuen Herrscher angepasst.
"Gesehen? So macht man das", kam es monoton von Hoseok, als dieser sich vor mich stellte.

Noch ehe ich mich versehen konnte, befanden wir uns wieder mitten in dem Schlafzimmer des Typen, der im Schlaf nach wie vor so ruhig wirkte. Doch etwas war anderes, etwas kleines verließ seinen Körper und schwebte direkt in die Hände von Hoseok. Mit einem Grinsen auf den Lippen nahm er es entgegen.

"Und das ist die Seele, die ich so sehnlichst erwartet habe", kommentierte er, ehe er sie absorbierte und ein angenehmes Sättigungsgeräusch von sich gab. Mit finsteren Augem starrte er mich dann an, weswegen sich eine Gänsehaut auf meinem tesamten Körper bildete und ich es plötzlich mit der Angst zutun bekam.

"Und so möchte ich das nächstes Mal auch von dir sehen", meinte er fordernd und ich konnte nicht anders, als mit dem Kopf zu nicken.
"Ansonsten...", fuhr er murmelnd fort, doch hielt inne. Ich wollte etwas sagen, doch ein plötzlich aufkommender Schmerz an meinem Kopf hielt mich davon ab.

Es fühlte sich an, als würde ich gerade die Hölle durchqueren. Verdammt!
Ich stieß leichte Schmerzenschreie aus, ging auf die Knie und hielt mir verzweifelt den Kopf. Tränen perlten aus meinem Auge, ich fühlte mich so schwach und nutzlos, konnte nichts gegen den Schmerz unternehmen.

"Wird dich das immer erwarten", beendete er seinen Satz, als diese Schmerzen plötzlich wieder erloschen waren.
"Verstanden?", wollte er seine Bestätigung hören und ich tat nichts weiter, als ergeben und geschlagen mit dem Kopf zu nicken.

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Soul Hunter メ JihopeWhere stories live. Discover now