Kapitel 1

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PoV Stefan:
Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich die Türklinke herunter drückte und das Klassenzimmer meiner neuen Schüler betrat. Sofort lag ein Großteil der Aufmerksamkeit auf mir. Ich ging zum Pult und stellte meinen Rucksack auf den Stuhl. Dann wendete ich der Klasse zu und sagte: „Guten Morgen, mein Name ist Felder und wie ihr sicherlich schon wisst, bin ich euer neuer Klassenlehrer." Plötzlich standen alle auf und sangen diese schreckliche Begrüßung. Ich unterbrach sie, indem ich sagte: „Lassen wir dieses schreckliche Gesinge. Davon bekommt man ja Kopfschmerzen." Daraufhin kicherten ein paar der Schüler.
Ich setzte mich auf den Pult und sagte: „So, ihr dürft mich jetzt fünf Minuten alles fragen was ihr wollt. Jedoch werde ich zu private Fragen nicht beantworten." Sofort gingen einige Finger hoch. Nachdem ich den Timer auf meinem Handy eingestellt hatte, rief ich ein Mädchen auf, das in der ersten Reihe, also ziemlich genau vor mir, saß. „Welche Fächer unterrichten Sie?", fragte sie mit ihren Wimpern klimpernd. Was für einen lahme Frage. „Ich unterrichte Mathe, Geschichte und Gemeinschaftskunde.", beantwortete ich ihre Frage und nachdem ich sie nach ihrem Namen gefragt hatte, der Ida lautete, rief ich den nächsten Schüler auf und bereute dies aber sofort, da er es einfach nicht zustande brachte einen kompletten Satz zu formulieren. Ich muss ehrlich sein, ich habe ihm nach dem dritten Anlauf, den Satz zu sagen, nicht mehr zugehört, also sagte ich: „Okay, erstmal wie heißt du? Und dann versuche, dass nochmal mit dem Sprechen, aber diesmal ein bisschen schneller, wenn ich bitten darf." Einige Schüler fingen an zu lachen und einer rief sogar: „Genau Kotzer, beeil dich mal!" Ich sah zu dem Schüler, der ganz hinten saß, mit dem Stuhl an der Wand lehnte und laut ein Kaugummi kaute. Ermahnend sah ich ihn an und forderte ihn auf den Kaugummi in den Müll zu schmeißen. Als er genervt aufstand sagte der Typ neben ihm: „Haha Lukas du Lusche, wurdest du etwa erwischt?" „Halt du doch die Fresse, Max.", erwiderte Lukas und sah mich kurz missbilligend an, bevor er weiter zum Mülleimer ging. ‚Lukas also.', dachte ich mir und betrachtete ihn unauffällig. Er sah schon nicht schlecht aus.
Als er wieder an seinem Platz saß, wendete ich mich wieder dem komischen Schüler zu, der sich räusperte und sagte: „Ich heiße Hans und meine Frage ist, wie alt Sie sind." Geht doch.. „Ich bin 27 Jahre alt.", antwortete ich stumpf und rief die nächste Schülerin auf. „Haben Sie eine Freundin?", fragte sie und wurde sofort rot im Gesicht. „Das werde ich nicht beantworten.", entgegnete ich, woraufhin einige der Mädchen anfingen zu kichern und Lukas seinem Sitznachbar Max etwas ist Ohr flüsterte. Mit einem kurzen Blick auf mein Handy, rief ich noch den letzten Schüler auf, der fragte, welches Fach ich in der Schule am wenigsten gemocht habe. „Ohne Zweifel, Latein.", erwiderte ich und in der nächsten Sekunde klingelte auch schon der Timer. Ich schaltete ihn aus, stand auf und zeigte auf ein Mädchen in der ersten Reihe, der ich auftrug einen Sitzplan zu erstellen. Dann begann ich endlich mit dem Mathe Unterricht.

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