Schicksalswege

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Oh, es kommt euch so vor, als wäre September erst gestern gewesen?? Haha ja, das dachte ich gerade auch. Lustiger Zufall.

~ Tötet mich nicht, ich musste mich erst wieder in die Story einbringen und...ignoriert den Crack, ich schwöre, die nächsten Kapitel sind weniger dumm und mehr Story relevant!! Oh ja, und ich bin am Leben!! Hi! *winkt* ~

Jongdae glitt die dumme Porzellantasse mit dem zwinkernden Cartoon-Frosch aus den Händen, als Yixing am Montagmorgen ins Büro geschlendert kam, eine Hand in der Hosentasche, in der anderen sein Mobiltelefon. Kris hatte ihm die Tasse vor dem Wochenende mit einem Augenzwinkern über seine Schreibtischplatte geschoben, mit der Begründung, dass jeder Mitarbeiter des Geheimdienstes seine eigene, lächerliche Kaffeetasse brauchte. Und weil er ein Mistkerl war.

„Jongdae?", fragte Chanyeol mit großen Augen. „Was ist passiert? Hast du dich verbrannt?"

Yixing hatte aufgesehen, noch bevor die Tasse mit einem Schlag auf den Boden aufgekommen war und blickte nun langsam von den Scherben hinauf zu seinen Augen.

„Zwei Möglichkeiten", sagte er. „Entweder ich sehe heute besonders umwerfend aus, oder du hast eben meinen Tod hervorgesehen. Ich tippe mal optimistisch auf ersteres."

„D-deine Haare", sagte Jongdae leise. „Was...hast du getan?"

Yixing zwirbelte einer seiner Strähnen zwischen Daumen und Zeigefinger. „Hm, ist es so schrecklich? Was sagst du, Kyungsoo?"

Kyungsoo sah nicht von seinem Computerbildschirm auf, er hatte kaum aufgesehen, als Jongdaes dummer Frosch das Zeitliche gesegnet hatte. „Auf den Kameras siehst du unverändert aus."

„Das ist kalt." Er lächelte Jongdae an. „Was ist? Findest du es wirklich so schrecklich? Findest du meine blonden Haare hübscher? Verdammt, ich hätte mir eine zweite Meinung einholen sollen, bevor ich zum Friseur gegangen bin. Du hättest meine Einladung zum Essen nicht abschlagen dürfen."

„Du siehst zumindest nicht mehr aus, wie ein Mafioso. Das Straßenköterblond hat höchstens gut zur Hummel gepasst", sagte Kris, der gerade hinter Yixing hereingeschlendert kam und nur einen Bruchteil des Gesprächs mitverfolgt hatte. „Ist das da Kermit auf dem Fußboden?"

Jongdae versuchte sich aus den Schicksals-Bilder heraus zu kämpfen, die wie Regen auf ihn einprasselten. Yixing in seiner Vision und der Yixing aus der Realität sahen nun – bis auf ihre Kleidung – absolut identisch aus. Jongdae schwankte auf der Stelle, als eine Welle der Übelkeit über ihm zusammenbrach.

„Hey, ich meine es ernst, ist das Kermit?"

„Oh-wow, alles klar bei dir?" Yixing war vorausgeprescht und hielt Jongdae am Arm fest, als er einen holprigen Schritt zurückgetan hatte. „Du siehst blass aus. Was ist los?"

Jongdae wurde schwarz vor Augen, als ihn die Szene in Yixings Augen verschluckte. Er stand in einem Park und fühlte Schneeflocken auf seine Wangen segeln und...es war so kalt, aber er fror nicht und- zum ersten Mal hatte er deutlich das Gefühl, Teil einer Vision zu sein. Nicht Zuschauer oder Beobachter, sondern ein Teil von ihr, als wäre es sein eigenes Schicksal, dass sich vor ihm ausbreitete und nicht...nicht...

„Jongdae!"

Er drehte sich um.

Jongdae schreckte aus der Vision heraus, wie ein Ertrinkender, der sich zurück an die Oberfläche eines Sees gekämpft hatte. „Yixing", sagte er, weil das Wort in seiner Kehle steckengeblieben war.

„Jongdae? Jongdae, du machst mir Sorgen, was ist mit dir? Jongdae?"

Er riss sich los, als er verstand, dass Yixings Hände alles nur noch schlimmer machten und stolperte von den Scherben auf dem Boden zurück, bis er mit dem Rücken gegen Holz lief. Ein Schluchzen brach zwischen seinen Lippen hervor, dass er nicht erwartet hatte. Er presste sich eine Hand vor den Mund.

„Jongdae?"
Die Augen von allen – Chanyeol, Kyungsoo, Kris und Yixing – lagen nun ganz auf ihm, während seine Hand zitterte und seine Augen brannten.

„Großartig, unser Wahrsager ist kaputt."

„Kris!"

Jongdae senkte den Kopf und schloss die Augen. Es war selten, dass es still und einsam in seinem Kopf wurde, weil von irgendwoher immer das Schicksal einer Person an seinen Geist klopfte, aber es war ein beruhigendes Bild, als er vor Augen hatte, wie Kyungsoo heute Abend seine vierte Katze aus einem Karton von der Straße retten und in seine Wohnung aufnehmen würde. Er klammerte sich daran fest, bis er die Kontrolle über die Bilder zurückerlangt hatte und sie mit einem tiefen Atemzug auf Abstand bringen konnte.

„Tut mir leid für die Tasse", sagte er, als er die Augen wieder öffnete.

„Das sollte es auch. Ich habe ganze tausend Won dafür bezahlt." Kris rieb sich mit einer Hand über das Gesicht. „Gut, was auch immer, was ist los? Das...was auch immer das gerade war, geht es wieder? Drehst du gleich durch oder so?"

„Nein, es geht wieder."

„Haben meine Haare eine Vision bei dir ausgelöst?", fragte Yixing mit einem Lächeln auf den Lippen, das nicht aufrecht aussah. Seine Augen wirkten wachsam und... Jongdae senkte den Blick.

„Nein, ich war nur...überrascht."

„Oh, das hat man gesehen. So überrascht, dass du einen halben Nervenzusammenbruch hattest. Verkauf uns nicht für blöd, Jongdae."

Jongdae lachte auf, die Arme vor dem Bauch verschränkt, weil die Übelkeit noch nicht verschwunden war, sie war nur tiefer gesunken. „Dafür, dass du mich für einen Schwindler hältst, bist du gerade sehr neugierig. Bist du mir endlich aufgelaufen?"

Niemand lachte über seinen Scherz, nicht einmal Jongdae fand ihn wirklich lustig. „Vielleicht sollte ich dich nachhause bringen", schlug Yixing vor.

„Mir geht es gut, keine Sorge. Nur...einen Moment noch."

„Jongdae-"

„Was ist los? Was steht ihr hier so rum?" Junmyeon kam als nächsten zur Tür herein, neben Baekhyun, der einen hohen Stapel Akten in den Armen trug. Die waren eindeutig für Jongdae, wie es schien. „Wieso liegt toter Frosch auf dem Boden?"

„Das ist eine Metapher für unseren Wahrsager. Der ist auch kaputt", erklärte Kris, wenig hilfreich.

„Hör auf, das zu sagen, Kris."

„Was?" Junmyeon blickte ihn an. „Was ist mit dir?"

Und als wäre Jongdaes Tag nicht schlimm genug gewesen, sprang ihm eine zweite Vision vor Augen. Er würgte, als der Geruch von Blut ihm in die Nase stieg. Die Welt verschwamm ein zweites mal an diesem Tag vor seinen Augen.

„Jongdae! Verflucht!"

„Junmyeon", flüsterte er, als Lärm in seine Ohren zurückkehrte. Warum musste Yixing auch immer so verdammt laut sein? „Messer...Blut...er..."

Er sah Sehun zur Seite stürzen, als sich Junmyeons Gesicht bereits in Schmerz verzog und-

Das Bild wurde schwarz, als zu viele Bilder gleichzeitig in seinen Geist strömten und vielleicht hatte Kris nicht unrecht gehabt. Vielleicht war er kaputt.

                                                                                              ∞

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September. Haha.

(Es tut  mir so leid)