3.Kapitel-Der Zwischenfall

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3.Kapitel. Der Zwischenfall

Nach Jahren der Einsamkeit sehnte sich mein Körper und auch mein Geist nach menschlichem Kontakt, nach einer Familie oder auch nur einer einzigen Person, welche für mich da sein würde.

............

Mein Vater führte mich noch durch den gesamten Ostflügel und ließ kein einziges Zimmer aus. Es stellte sich heraus das der dunkle Lord und ich eine eigen Bibliothek, sowie einen eigenen Salon und ein eigenes Esszimmer besaßen. Natürlich würden wir ab und an mit den Malfoys und den anderen Todessern essen, aber ab und zu brauchte auch der dunkle Führer etwas abstand von seiner Gefolgschaft.

Das Schlafzimmer meines Vaters befand sich direkt gegenüber meinem Zimmer, wodurch ich mich komischer Weise tatsächlich etwas sicherer in dem gigantischen Anwesen fühlte.

Seit einigen Minuten liefen meiner Vater und ich nun schon schweigend neben einander her, als er plötzlich erneut das Wort ergriff: „Ich wage zu behaupten das deine Bildung in dem Drecksloch von Waisenhaus deutlich gelitten haben dürfte...", er hielt kurz inne und fuhr auf ein Nicken meinerseits hin fort, „...nun um dies zu kompensieren werde ich dich die nächsten Monate unterrichten. Ich will nichts leugnen, es wird hartes Training werden, aber meine Erbin sollte genauso unbesiegbar sein, wie ihr Vater!"

Seine roten Augen blitzend fast schon begeistert auf und entschlossen schenkte ich ihm ein Lächeln, sowie einen stechenden Blick: „Das werde ich Vater!"

....

Auf Anweisung meines Vaters machte ich mich alleine auf den Weg in die Kellerräume, dort befanden sich laut seiner Beschreibung einige Labore und Übungsräume, welche wir nutzen konnten.

Langsam schlenderte ich die Korridore entlang, sie waren kaum beleuchtet und düster, selbst die Gemälde an den Wänden waren von einer dunklen Farbe. Jeder dieser Gänge war in regelmäßigen Abständen mit Säulen gespickt.

Je tiefer ich in das Anwesen der Malfoys eindrang, desto kälter und bedrückender wurde es, wie viele Gänge dieses Anwesen hatte, wussten seine Bewohner vermutlich nicht einmal selber.

Ehrlich gesagt ich wusste nicht mehr ganz genau wo dieses Büro lag. Mein Vater hatte es mir geschrieben, aber alle Eindrücke welche ich im Laufe des Tages empfangen hatten hielten meinen Kopf davon ab, richtig denken zu können.

Vor alle Draco. Bei diesem Gedanken wurden meine Lippen zu einem dünnen Strich. Ich wollte ihn immer noch beschützen, diese Tatsache hatte sich seit unserer Kindheit nicht im mindestens geändert. Er bedeutete mir eine Menge, die Frage war nur, ob er dasselbe für mich empfand.

Mit einem Ruck riss ich mich wieder aus meinen Gedanken. Jetzt lag nur noch ein breiter Gang vor mir. Fast gänzlich unbeleuchtet und noch um vieles einschüchternder als die bisherigen. Mit einem Schwung meines Zauberstabes, glühte dessen Spitze auf und schenkte mir zumindest ein wenig Licht.

Plötzlich ertönte eine kalte hämische Stimme hinter mir: "Na wen ham wir den da?!"

Ich fuhr herum, ein Todesser war aus den Schatten der Säulen herausgetreten und näherte sich mir mit einem widerlichen Grinsen im Gesicht.

Er hatte dunkelblonde Haare, war deutlich größer als ich , trug einen drei-Tage Bart und seine stechend Grünen Augen wanderten an meinem Körper auf und ab.

Ich wich einen Schritt zurück.

"Normalerweise haben wir hier nicht so wunderschönen Besuch!", fies grinste er mich an und kam noch einen Schritt näher.

Worauf ich wiederum einen Schritt zurück wich. Ich wollte diesem Dreckskerl auf kar keinen Fall zu nahe gekommen. Zitternd hob ich meinen Zauberstab, aber als ich anfing zu sprechen klang meine Stimme wieder selbstbewusst und emotionslos: " Komm noch einen Schritt näher und du wirst es bereuen!"

"Ach ja..!", lachend kam er einen Schritt näher, Ich wollte einen Schritt zurück treten, aber ich knallte mit voller Wucht gegen die Wand.

"STUPOR!!", rief ich kurz und bündig. Mit einem lauten Krachen flog der Todesser gegen die gegenüberliegende Wand und rutschte daran herunter.

Die Zeit beiden Muggeln hatte mich verweichlicht, ja, aber ich war mit Sicherheit nicht wehrlos. Nicht einmal ansatzweise.

Trotzdem stand ich den nächsten Moment wie erstarrt da und bevor ich mich überhaupt wieder regen konnte ,stand der Dreckskerl schon wieder aufrecht und lief mit gezücktem Zauberstab in meine Richtung: "CRUCIO!"

Ein scharfer stechender Schmerz durchzuckte mich. Er war einfach unmenschlich, als würden nadeln in jede Pore meines Körpers gedrückt werden. Ich erlebte 1000-Tode, aber ich starb nicht. Ich wurde zerquetscht, erstochen, erwürgt, und stürzte von den höchsten Türmen. Der Schmerz rann wie Gift durch jede Ader meines Körpers und auch wenn ich wusste das nur wenige Sekunden vergingen, kamen sie mir vor wie Jahre, Jahre des Schmerzes.

Meine Qual wurde von einer wütenden donnernden Stimme unterbrochen, „Wie kannst du es Wagen du dreckiger Bastard!"

Erschöpft stellte ich fest, dass ich auf dem kalten Steinboden lag, alle Glieder wie eine Tote Spinne von mir gestreckt. Wie demütigend.

Ich drehte den Kopf leicht, um die Szene zwischen meinem Vater und dem Todesser besser beobachten zu können.

"My Lord, Ich ..sie hat mich bedroht!", gab der Todesser stotternd zurück. Klang aber trotzdem, wegen der plötzlichen Wut meines Vaters wenn jemand gefoltert wurde, ein bisschen verunsichert.

Ich versuchte mich nach oben zu drücken, schaffte es jedoch nicht vollständig. Mühevoll gab ich mich damit zufrieden in sitzender Position an einer Säule zu lehnen.

" Wie kannst du es nur wagen meine Tochter zu foltern...MEINE Tochter.MEIN Fleisch und BLut?", das grollen in der Stimmer meines Vaters ließ selbst mich erzittern, obwohl ich diejenige war, welche verteidigt wurde.

"Eure Tochter, my Lord?", fragte der blonde plötzlich und ich konnte die Angst sehen welche in seinen Augen stand, ich genoss sie regelrecht.

„Meine Tochter, Thomas!",sein Stimme war nur noch ein zischen, als er...den Knochenartigen Zauberstab erhoben langsamen Schritten auf ihn zuschritt.

"Sie sollten vorsichtig sein wen sie foltern, mein lieber!", meine Hand fuhr durch meine Haare und angewidert fixierte ich den mittlerweile am Boden knienden Mann. Wie abstoßend, so etwas unterwürfiges.

Erschrocken und ängstlich blickte er zu mir auf, dann krabbelte er auf Knien auf mich zu: "Bitte, bitte Miss, ihr müsst mir glauben das wollte ich nicht. Und ich war doch immer ein treuer Anhänger eures Vaters!"

Schnell schüttelte ich ihn ab , wie ein lästiges Insekt: "Still jetzt! Wer seinen Verstand erst nach seinen Taten benutzen kann, hat eine Lektion verdient!"

Auch ich erhob nun meinen nahezu schwarzen Zauberstab und richtete ihn auf den Todesser, welcher in sich zusammen gesunken war.

Er starrte nur noch abwechselnd von einer Zauberstab Spitze zur Anderen, während ihm sein Ende wohl immer und immer bewusster wurde. Das würde er nicht überleben.

Mein Vater und ich tauschen einen Blick, Eisblau in Brennend Rot, bevor wir unisono ein Wort aussprachen: „Crucio!"

Seine Tochter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt