Ein ganz normaler Abend

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Ein ganz normaler Abend

Es war ein schöner Tag gewesen. Nun senkte sie die Sonne langsam über den Baumwipfeln des Waldes. Sanft fiel das Licht durch die Baumkronen und warf Muster auf den Boden. Célal spazierte gemütlich zu Seinem Dorf zurück. Die Jagdwar erfolgreich und relativ einfach gewesen.

Er hatte einen Hirsch und 2 kleine Tauben geschossen. Der neue Langbogen den sein Vater ihm geschenkt hatte, nachdem er zum besten Jungschützen des Dorfes gewählt wurde war wirklich besser als sein alter, zerkratzer Jagdbogen.

Der Sonnenschein beleuchtete seine blonden halblangen Haare und seinen dünnen Oberkörper.

Die meisten Elfenjungen hatten ihn deswegen früher oft geneckt und verspottet wenn er wie so oft im Schwertkampf versagt hatte. Aber dann hatte er das Bogenschießen für sich entdeckt. Das war seine Stärke und jedes Mal, wenn er den Bogen hob, erinnerte er sich innerlich lächelnd an den Tag an dem er zum ersten Mal besser war als seine Altersgenossen.

Seit seiner Geburt hatte er in diesem Wald gelebt und gelernt die Natur für sich zu nutzen. Es war die Gabe der Elfen die kein Angehöriger eines anderen Volkes je verstehen würde. Als Elf sah man den Wald nicht, man spürte ihn und man verstand ihn. Die wenigen Menschen, die Célan je zu Gesicht bekommen hatte, waren einige wenige Händler gewesen. Aber selbst die blieben nie lange in den Elfendörfern. Die Menschen konnten es einfach nicht verstehen wie man in einem Baum wohnen und sich vollkommen mit der Natur verbinden konnte.

Célan hatte nun das Dorf erreicht. Er grüßte die Wachen kurz mit einem Nicken und ging zum Wohnbaum seiner Familie. Ausser den Wachen und einigen anderen Elfen war es am Boden des Dorfes wie überall sonst im Wald. Das wahre Leben spielte sich in den Bäumen ab. Zwischen ihnen waren Brücken aus lebendigen Holz errichtet. Nur die wenigen Elfen die die vollkommene Vereinigung mit der Natur geschafft hatten, konnten solche Brücken erschaffen. Sie brachten es fertig mit den Bäumen zu reden und sie zu solchen Bauten zu motivieren.

Er stieg die Stufen, die um seinen Wohnbaum führten hinauf und erreichtedie Terasse. Dort wurde er bereits von seiner kleinen Schwester erwartet, die freudig auf ihn zusprang und ihm die Tauben abnahm. Ein Junge als Erstgeborener und eine kleinere Schwester waren die besten Kinder, die eine Elfenfamilie sich wünschen konnte. Célan würde eines Tages die Arbeiten seines Vaters übernehmen und seine Schwester hätte Zeit sich um die Eltern zu kümmern.

Er betrat das Baumhaus, das seiner Familie nun seit vielen Generationen gehörte. Einer seiner Ahnen hatte es aus dem Baum geformt und nun lebten sie alle im Innerem des massiven Stamms.

Seine Mutter und sein Vater saßen bereits um die Feuerstelle, die in das Holz eingelassen war. Der große, kreisrunde Raum hatt einen Durchmesser von fast fünf Metern und zwei Treppen führten in die Wipfel des Baumes und zu den Brücke zwischen ihrem und anderen Bäumen.

Nun versammelte sich die Familie um das Feuer und die Suppe, die Célara, Célans Mutter, gekocht hatte. Man erzählte sich vom Tag und genoss das Beisammensein, nach dem stressigen Tag. Danach gingen alle früh zu Bett um morgen in aller Frühe den neuen Tag zu beginnen. Célara,ihr Mann und ihre Tochter schliefen auf Decken im Wohnraum, wärend Célan unter freiem Himmel in den Wipfeln schlief. Er mochte sein Zimmer, das eigentlich eher ein oben offener, großer Ast war. Er hatte dort zwar kaum Platz aber einen herrlichen Ausblick auf den Himmel und das Dorf. Während er in Gedanken schon die nächste Jagd plante, döste er langsam weg...

Drachenmagie und ElfenpfeilWhere stories live. Discover now