Der Teufel Teil 1

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Als ich wieder zu mir kam schmerzte mein ganzer Körper. Helle Flecken tanzten vor meinen Augen und ich brauchte einige Sekunden, bis mich die Ereignisse eingeholt hatten und ich realisierte, was geschehen war. 

Ich hatte Fanny angerufen und sie gebeten vorbeizukommen, um ihr alles zu erzählen. Als ich die Tür öffnete, stand da jedoch der Mann, der Loki und mich am Abend im Casino mit einer Waffe bedroht hatte. Ich hatte versucht wegzulaufen und mich gewehrt, aber er war zu stark gewesen und hatte mich mit harten Schlägen übermannt. 

Ich zitterte vor Angst und wurde panisch, als ich meine Lage analysierte. Ich war mit Händen und Füßen an einen Metallstuhl gefesselt, der inmitten eines heruntergekommenen Raumes stand. Es war kalt und feucht und die Luft roch modrig. Mein Gesicht war zu einer Wand gedreht und ich wusste nicht, was oder WER sich noch in dem Raum befanden. Verzweifelt rüttelte ich an den Fesseln und suchte nach einem Weg, mich aus der Position zu befreien, jedoch erfolglos. 

Ich schloss die Augen, atmete tief durch und versuchte, mich an meine Trainingslektionen zu erinnern. Geiselnahme hatten wir tatsächlich nicht geübt. Mit ruckartigen Sprüngen, schaffte ich es, den Stuhl so weit zu drehen, dass ich zumindest mit dem Rücken zur Wand war und somit den Raum, sowie die Tür im Blick hatte. 

In einer Ecke lag eine alte Matratze, überall verteilt lagen verranzte Kleidungsstücke und Teile von Möbelstücken. Der Raum wurde bloß durch 2 Campingleuchten und das Mondlicht, dass durch die Fenster zu meiner Rechten fiel, erhellt. Sonst war niemand hier. 

Ich erschauerte, als ich an den Mann dachte, der in meine Wohnung eingebrochen und mich verschleppt hatte. Nun hatte ich keine Zweifel mehr, dass hinter dem Ganzen tatsächlich ein geheimes Komplott steckte. Wahrscheinlich waren es auch diese Männer gewesen, welche bei Fanny nach mir gesucht hatten. Waren sie vielleicht auch für Loreleys Verschwinden verantwortlich? Sie schreckten offenbar vor nichts zurück. Aber was konnten sie von mir wollen? Was würden sie mir antun? 

Für einen Augenblick lähmte mich dieser Gedanke aber ich erlaubte mir nicht, in zu Ende zu verfolgen. Loki würde mich sicher finden. Jemand würde mein Verschwinden bemerken und nach mir suchen. Auch wenn ich nicht wusste, wie lange ich bereits weg war und wann dies bemerkt werden würde, durfte ich die Hoffnung nicht verlieren. Trost suchend drehte ich Lokis Ring an meinem Finger. Es gab mir halt, ihn zu spüren und mir vorzustellen, dass er Loki zu mir führen würde. Es musste einfach so sein.

Ich hörte gedämpfte Stimmen und Schritte vor der Tür und schreckte hoch. 

In der Tür erschienen zwei Männer. Zu meiner Überraschung erkannte ich beide. Einmal der Mann aus dem Casino, der mich gefangen genommen hatte und ziemlich wütend schien, als er sah, dass ich mich umgedreht hatte. Und dann noch der Mann, mit dem ich auf Lokis Party kennengelernt und der Auktion wieder getroffen hatte. Als er mich sah zuckte er kaum merklich zusammen und starrte mich an. Im Gegensatz zu seinem Kollegen strahlte er keine feindselige Energie aus, sondern schien verunsichert.

„Wer seid ihr und was wollt ihr?", fragte ich und versuchte, so selbstbewusst wie möglich zu klingen, obwohl ich mich noch nie in meinem Leben so wehrlos und verletzlich gefühlt hatte.

„Ganz mit der Ruhe, Kleines, das wirst du schon früh genug erfahren", lachte der Eine gehässig. Unsanft packte er mein Kinn und kam so nahe, dass ich konnte seine sadistischen und widerwärtigen Gefühle verspüren konnte. Mir wurde übel.

„Ist das wirklich notwendig?", ertönte die Stimme des anderen Mannes hinter ihm.

Doch der Griff um mein Kinn verstärkte sich und er seufzte theatralisch. „Er sagte nur, dass er sie vorerst lebend braucht. Wir können doch ein bisschen Spaß haben, meinst du nicht?"

Das Spiel des Narren // Loki FanfictionTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang