Chapter 11 ~Between truth and lies~

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~I was just a simple girl from California, but he made me feel like I was more~

Addyson blies sich frustriert eine Strähne aus dem Gesicht. Eine dünne Schweißschicht überzog ihr Gesicht und ihre Frisur war gelockert, sodass einige blonde Strähnen einfach hinausfielen.
Mit einem Fingerschnippen startete sie die Musik erneut und tanzte die gleiche Schrittfolge zum hundersten Mal.

"Zu langsam."sie scholt sich selbst und begann die gleiche Prozedur von vorn. Als sie ein Kichern hörte. stoppte sie und drehte sich um. Teri stand im Raum und schüttelte lächelnd den Kopf. "Du bist zu hart zu dir selbst, Liebes."sie kam auf sie zu. "Es müsste doch in deinem Interesse sein, dass deine Tänzer im Takt tanzen."entgegnete Addyson etwas kühl.

"Es ist auch in meinem Interesse, dass es meinen Tänzerinnen gut geht. Ist Henry weg?"fragte Teri sanft und sah sie mitfühlend an. "Ich hab das Grimoire verbrannt und unsere Verbindung zerstört."erzählte Addyson und realisierte, wie gut und befreit sie sich fühlte.

"Und Henry?" "Ich konnte ihn nicht töten. Nicht, dass ich noch Gefühle für ihn habe. Aber ich, das bin nicht ich. Ich habe furchtbare Dinge für ihn getan und ich will, ich kann nicht so sein."sagte sie aufgebracht. Die Blondine raufte sich die Haare und ließ sich niedergeschlagen auf den Stuhl sinken.

"Du weißt, dass er sich an dir rächen wird." Teri sah sie besorgt an. "Dann soll er. Ich werde ihn nicht töten."sagte sie bestimmt, stand auf und ging. Teri sah ihr betrübt nach.

Wenig später stand die rothaarige Besitzerin des Burlesque-Clubs vor dem Anwesen der Mikaelson. Kol kam aus dem Haus geschossen und stieß sie in die Gasse hinter dem Haus. "Was fällt dir ein hier einfach aufzukreuzen?!"zischte er sie erblost an. Seine dunklen Augen standen in Flammen. "So sehr es mir missfällt hier zu sein. Ich brauche dich für etwas." Sie strich ihr Kleid glatt und funkelte ihn böse an.

"Henry läuft immer noch frei herum. Ich bin mir sehr sicher, dass er sie jetzt noch viel lieber tot sehen will als vorher." Kols Gesicht verdunkelte sich. "Und du möchtest, dass ich die Drecksarbeit mache?"fragte er mit einem verschmitzten Grinsen.

"Du bist stärker als ich. Alles, was ich will, ist, dass er ein für alle mal tot ist. Sie muss davon nichts erfahren. Ich denke, sie will für vergangene Dinge Buße tun, indem sie ihn nicht tötet. Sie glaubt, dass es genug war dieses dämliche Grimoire zu verbrennen und ihre Verbindung zu lösen. Aber wir beide wissen, dass es kein anderes Ende als seinen endgültigen Tod gibt."sagte sie grimmig.

"Betrachte es, als erledigt."

Addyson war gerade auf dem Weg zu Kols Hotel, als sie ihn auf der anderen Straßenseite entdeckte. Eilig überquerte sie die Straße. "Kol!"rief sie. Der dunkelhaarige Vampir drehte sich verwundert um. Seine Gesichtszüge wurden weicher, als er sie sah. Addyson schlängelte sich drängend and Passanten vorbei, bis sie vor ihm stand.

"Addyson-"begann er. "Lass mich zuerst. Es tut mir leid, dass ich dich gedrängt habe. Du hast recht, es gibt eine Menge, was ich dir nicht erzählt habe und ich hatte nicht das Recht dich so anzugehen. Aber ich will es dir erzählen."sprudelte es aus ihr heraus und sie atmete aus, nachdem sie aufgehört hatte zu reden. Auf seinen Lippen breitete sich ein Lächeln aus und er strich liebevoll eine blonde Strähne hinter ihr Ohr.

"Du solltest Luft holen, wenn du redest."meinte er charmant-frech und legte seine Lippen sanft auf ihre. Ungeachtet der Blicke von vorbeigehenden Leuten küssten die beiden sich auf der Straße und lösten sich nur widerwillig von einander.

"Du bist also nicht mehr böse?"fragte sie zögerlich nach. Er legte grinsend seine Arme um ihren zierlichen Körper. "Nein und ich hätte nicht böse auf dich sein dürfen. Es tut mir leid."sagte er wahrheitsgemäß. Sie lächelte. "Ich liebe dich, Kol."wisperte sie. "Ich liebe dich auch."

Wenig später waren die beiden in ihrem kleinen Apartment angekommen. Er saß auf ihrem Bett mit ihrem Kopf in seinem Schoß.

"Nachdem sie mich verbannt haben, habe ich ein wichtiges Grimoire gestohlen. Sie haben an einem Ritual gearbeitet, um die Vampire in unserer Gemeinde auszulöschen. Ich war von Anfang an dagegen gewesen und nach Henrys Tod war ich so wütend, dass ich es gestohlen habe. Ich weiß nicht, wieso ich es nicht sofort verbrannt habe. Ich glaube, ich dachte, dass es mein Trumpf wäre, dass sie mich nicht umbringen. Aber es fühlt sich so viel besser an, seitdem es vernichtet ist und ich habe keine Angst mehr, dass sie mich finden. Wenn sie es tun, dann ist es so. Ich habe es satt weg zu rennen."erzählte sie und richtete sich dabei auf, um Kol in die Augen zu schauen.

Dieser nahm ihr Gesicht in seine Hand, ein liebevolles Lächeln auf den Lippen. "Du bist besonders, Addyson Hasting. Weißt du das?" "Kol." Sie lächelte verlegen, Röte stieg ihr in die Wangen.

"Ich bin nur eine einfache Tänzerin aus Kalifornien." 


"Ich hatte 3 ältere Brüder, einen jüngeren und eine jüngere Schwester. Wir lebten in der 'Neuen Welt', wie sie Jahrhunderte später genannt wurde. Wir alle, bis auf mein Vater, waren Hexen. Allerdings war ich der Einzige, der den Lehren meiner Mutter Beachtung geschenkt hat. Mein älterer Bruder, ein verdammter Bastard, war zu sehr damit beschäft unserem Vater zu gefallen oder mit meinem zweitältesten Bruder um ein Mädchen zu konkurrieren, während meine Schwester von der großen Liebe träumte.

Eines Tages wurde mein kleiner Bruder, Henrik,",ein versonnes, schmerzliches Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. Es war die erste positive Regung in seinem Gesicht, seit er verbittert von seiner Familie sprach. "von dem örtlichen Werwolfrudel tödlich verwundet. Wenig später wurde ich zum Vampir und der Rest meiner Familie starb, als die Vampire das Dorf in Brand gesteckt hatten." Mitfühlend legte sie eine Hand auf seine Schulter. "Das tut mir leid." "Muss es nicht. Wir standen uns nie nah."sagte er fest. Sie lächelte ihn trotzdem mitfühlend an und übersah dabei die dunklen Schatten, die sein Gesicht überlagerten.

Später saß Kol an seinem üblichen Platz an der Bar in dem Burlesque-Club. Er trank von seinem Whiskey, während er die Bühne beobachtete. Addyson saß auf dem Flügel, inmitten der Band. Sie trug über dem royalblauen Dessous einen bodenlangen, fast durchsichtigen Überwurf, den sie mit einem verspielten Lächeln auf den purpurfarbenen Lippen keck über die Schulter zog und ihre Haut entblößte, was zu begeisterten Rufen führte. Er schmunzelte verschmitzt, als sie in seine Richtung zwinkerte und ihre wilde Lockenmähne in den Nacken warf.

Sobald sie wieder mit der Show beschäftigt war, schwand das Schmunzeln und seine Augen wanderten suchend über die Menge. Jack kam gerade, um ihm nachzuschenken, als ein blonder Mann auf Kol zukam. Dieser drehte sich mit einem zufriedenen, gefährlichen Gesichtsausdruck zu dem Unbekannten um.

"Ich hatte darauf gewartet, dass du so arrogant sein würdest zurückzukommen."meinte Kol dunkel und erhob sich, um Henry bedrohlich anzusehen. Zwar war dieser ein paar Zentimeter größer als Kol, doch die Gefahr, die von dem Urvampir ausging, war um einiges bedrohlicher. Dies schien auch Henry zu bemerken, denn für einen kurzen Moment bröckelte dessen selbstsichere Maske.

"Ich bin ein freier Mann, dies ist ein freies Land. Ich kann hingehen, wo ich will und meinen letzten Besuch hier konnte ich nicht wirklich genießen."meinte er süffisant und entblößte eine Reihe perlweißer Zähne. Er warf einen kurzen Blick rüber zur Bühne, wo Addyson gerade, begleitet von ihrer eindrucksvollen Stimme, den Überwurf in einer lasziven Bewegung abstreifte und zu Boden fallen ließ.

"Wie Schade, dass es in Santa Monica keinen Club gab. Ich hätte das sehr genossen." Kol stieß ein tiefes Knurren aus, bevor er den anderen Vampir grob am Kragen packte und ihn unsanft gegen den Bartresen stieß. Jack stieß überrascht die Luft aus. Die Bewegung war so schnell gewesen, dass er es gar nicht richtig registriert hatte.

"Jungs."tadelte Teri sie in dem Moment. Die rothaarige Frau war wie aus dem Nichts aufgetaucht und thronte in ihrem hochgeschlossenen, smaragdgrünen Abendkleid majestätisch vor ihnen. Ihr leuchtend rotes Haar hatte sie mit funkelnden Klemmen zurückgestreckt und sah die Streitenden streng an. Unter ihrem kühlen Blick und einem stillen Einvernehmen mit Kol, welches Henry mit eine Zischen registrierte, zerrte Kol Henry vor die Hintertür.

Sobald die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war, steckte Kols hand schon in Henrys Brust, der nur erschrocken aufjapsen konnte.

"Sie ist zu gut, um dich zu töten. Aber ein Glück, dass ich das Gutsein schon vor langer Zeit aufgegeben habe." Und mit diesen Worten riss er ihm das Herz heraus.

Everything Or NothingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt