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Laura

„Das war ein Echt schöner Abend, sowas sollten wir öfter machen!", lächelte Sophia in die Runde, als wir draußen vor unseren Autos standen und uns verabschiedeten. Wir anderen nickten nur und meine Schwester murmelte, dass sie uns extra schnell wieder besuchen würde. „Sollen wir dich noch mitnehmen, Julian?", fragte sie dann den blonden, der schnell den Kopf schüttelte.

„Ach Quatsch. Für euch ist es doch ein Umweg, mich in die Neustadt-Süd zu fahren, weil ihr genau in die andere Richtung müsst. Ich nehm mir einfach ein Taxi oder fahr mit der Bahn.", erklärte der junge Fußballer und wollte schon sein Handy rausholen, um ein Taxi zu rufen, als ich ihn unterbrach.

„Du musst in die Neustadt-Süd?", fragte ich vorsichtshalber noch einmal nach, woraufhin er nur nickte. „ Wenn du willst kannst du bei uns mitfahren, ich wohne dort, also wäre es auch kein großer Umweg.", bot ich ihm an, weswegen er mich dankbar ansah und das Angebot annahm.

„Wo sollen wir dich denn überhaupt hinbringen?", fragte Melissa und drehte sich nach hinten zu Julian, als wir endlich im Auto saßen. Es hatte gefühlte Stunden gedauert, bis Sophia und Melissa sich endlich voneinander trennen konnten und wir anderen drei waren schon ziemlich genervt, besonders Kai, der seine Freundin am Ende fast schon weg ziehen musste.

„Eh, ich wohne im Zollhafen, aber ihr könnt mich auch gerne schon früher irgendwo raus lassen, ihr müsst mich nicht direkt nach Hause bringen." Julian lächelte erst Melissa und dann mich durch den Rückspiegel leicht an, weshalb auch ich leicht schmunzeln musste.

„Nein nein. Wir bringen dich nach Hause, es ist wirklich kein Umweg oder so!" Das war es wirklich nicht. Meine Straße war praktisch die Verlängerung vom Zollhafen, deswegen lag es auch direkt auf dem Weg. Während ich mich auf die Straßen konzentrierte, hörte ich, mehr oder weniger gezwungen Julian und Melissa zu, die sich über Richard unterhielten, da Julian sich wohl sehr für ihn und seine Karriere interessierte, wobei ich mich fragte, woher er ihn überhaupt kannte.

„Sag mal, du weißt schon, dass wir bevor wir nach Hause können noch Julian absetzten müssen, oder?", wendete sich Melissa sich an mich, als ich in Julians Straße einbog, die Melissa wohl auch erkannte. Auf ihre Frage nickte ich nur. Melissa sah ziemlich verwirrt aus und deutete dann aus dem Fenster. „Aber warum fährst du dann zu dir?"

„Aber das hier ist doch meine Straße, Melissa." Julian sah mittlerweile auch sehr verwirrt aus und sah mit gerunzelter Stirn zwischen mir und meiner Schwester hin und her. Diese war jetzt noch verwirrter als vorher.

„Wie jetzt? Ihr wohnt praktisch in der gleichen Straße? Das hast du mir ja gar nicht erzählt, Laura." Leicht beleidigt sah sie mich an, woraufhin ich nur mit den Schultern zucken konnte.

„Woher soll ich denn auch wissen, dass er hier wohnt?", murmelte ich, während ich wartete, dass die blöde Ampel endlich auf Grün umsprang.

„Hä, jetzt versteh ich überhaupt nichts mehr... du wohnst auch hier in der Straße?" Fragend sah Julian mich wieder durch den Spiegel an, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.

„Praktisch ja... ich wohne im Anna-Schneider-Stieg, das ist ja bloß die Verlängerung dieser Straße, deswegen ja." Ich nickte noch einmal, um meine Worte zu verdeutlichen und fuhr dann an den Straßenrand und hielt vor dem Haus, auf das Julian gedeutet hatte. Lächelnd schnallte er sich ab und öffnete schon die Tür, als er sich noch einmal zu uns wendete.

„Vielen Dank fürs fahren, wenn du mal einen Fahrer brauchst, übernehme ich das gerne. Naja, gute Nacht euch zwei und bis bald!", er winkte noch kurz grinsend, schloss dann die Tür und ging zur Haustür. Einige Sekunden verweilte ich dort, bevor ich das Auto wieder startete und endlich nach Hause fuhr.

„Vielleicht kannst du dich jetzt ja zwischendurch mal mit Julian oder den anderen zweien treffen. Dann kommst du mal wieder unter Leute.", murmelte Melissa, als wir zusammen die Treppen zur Wohnung hochliefen. Empört sah ich sie an.

„Was soll das denn heißen? Du tust ja so als hätte ich hier keine Freunde... aber ich meine, wenn sich was ergibt, würde ich gerne was mit denen machen. Heute war echt ein schöner Abend und die drei sind wirklich mega nett." Als wir oben ankamen, gingen wir sofort schlafen, da besonders ich schon total müde war und am nächsten Tag wieder früh zur Arbeit musste, da sah es nicht so gut aus, wenn ich total verschlafen an kam. Und warum auch immer, ich konnte nicht richtig schlafen, da ich immer wieder an Julian denken musste. Ich fühlte mich fast schon so, als wär ich wieder Teenager. Irgendwas hatte er mit mir gemacht, dabei hatte ich ihn doch gerade erst kennengelernt und kannte ihn nicht einmal wirklich...

I love you ↬ Julian BrandtWhere stories live. Discover now