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Laura

Angespannt saß ich in einem kleinen Café in meiner Straße und wartete auf Julian, der sich hier mit mir treffen wollte. Seit dem Spiel in Berlin, als Julian mich angerufen hatte, hatte ich nichts mehr von Julian persönlich gehört. Auch das mit dem Wechsel nach Dortmund hatte ich nur durch die Nachrichten mitbekommen, was mich schon traurig gemacht hatte, da ich eigentlich dachte, dass in den letzten Monaten eine enge Bindung zwischen uns entstanden war und wir uns somit alles sagen konnten.

„Tut mit leid, dass ich zu spät bin.", sagte Julian leicht lächelnd und setzte sich gegenüber von mir hin. Ich murmelte nur ein leises „schon okay", auch wenn es mich in dem Moment doch leicht aufregte, wenigstens pünktlich hätte er kommen können, wenn er sich schon über eine Woche nicht meldet. „Und was hast du die letzten Tage so gemacht?", fragte er mich, anscheinend wusste er nicht, wie er das Gespräch sonst hätte anfangen sollen.

„Naja, die meiste Zeit war ich auf der Arbeit und sonst hab ich eigentlich nicht wirklich was unternommen. Ein paar Mal habe ich mich mit Bekannten getroffen, aber sonst nichts." Okay, das stimmte nicht wirklich. Ich hatte mich nur einmal mit Jonas und Lasse nach der Arbeit getroffen und war mit denen was essen, aber ich musste ihm ja nicht unter die Nase reiben, dass ich eigentlich nur darauf gewartet hatte, dass er vorbei schaut. „Und was hast du so gemacht?"

„Ich war kurz mit den Jungs in Barcelona, als Saisonabschluss und dann war ich, naja... ich hab mir in Dortmund Wohnungen angeschaut und hab auch zum Glück schnell eine schöne gefunden." Julian sah mich zögerlich und fast schon ängstlich an und wartete anscheinend auf eine Reaktion von mir.

„Man Julian, schau mich nicht so an, als würdest du erwarten, dass ich hier gleich rum schreie oder so!", sagte ich, woraufhin er mich etwas beruhigt ansah. „Klar, ich war am Anfang etwas angepisst, dass ich es nicht von dir erfahren hab, aber ich freue mich wirklich für dich, ja? Du bist einer der besten deutschen Fußballspieler und hast auf jeden Fall die Qualität, um in Dortmund spielen zu können! Aber du weißt schon, dass du mich trotzdem nicht loswerden kannst, oder? Ich komme dich so oft besuchen, wie ich kann. Und wenn ich ehrlich bin, mag ich Dortmund sowieso lieber als Leverkusen."

„Ach Laura, ich bin so froh, dich in meinem Leben zu haben! Und tut mir wirklich leid, dass ich es dir nicht selbst gesagt habe, das war scheiße. Und ich möchte dich auch gar nicht loswerden, am liebsten würde ich dich sogar mitnehmen, aber das geht ja nicht." Julian grinste mich an während er dies sagte, was mein Herz aufgehen ließ.

„Aww, du bist süß Julian. Aber wann ziehst du eigentlich dort hin?", fragte ich, in der Hoffnung, dass er noch so lange wie möglich hier in Köln bleiben würde.

„Ich hab die Wohnung ab dem 1.7. also einen Tag nach dem wir aus Holland wiederkommen. Dann habe ich theoretisch zwei Wochen Zeit, alles einzurichten, bis wir wieder losfahren. Aber ich denke, ich nehme erstmal nur die nötigsten Sachen aus Köln mit, also mein Bett oder so und dann kaufe ich den Rest in Ruhe, wenn wir wieder da sind. Ich muss mir eh alles neu kaufen, weil Jannis hier in Köln bleibt und die Wohnung auch behält." Noch eine ganze Weile saßen wir dort im Café und unterhielten uns über alles, bis uns nach fast drei Stunden dazu entschieden noch ein bisschen durch die Innenstadt zu schlendern und ein bisschen shoppen zu gehen. Deshalb waren wir auch kurze Zeit später schon im Urban Outfitters, wo wir uns die Sachen eigentlich nur anschauen wollten, aber hinterher hatte jeder von uns eine Tüte in der Hand.

„Ich brauche unbedingt noch neue Klamotten für den Urlaub! Naja, ich möchte, genug hab ich ja eigentlich schon..." Fröhlich grinste mich der große Blonde an, was auch mich grinsen ließ.

„Ja, ich brauche auch noch ein paar Dinge.... Ich habe zum Beispiel nur noch uralte Bikinis, die mir nicht mehr passen und wir müssen in Lissabon unbedingt an Strand, deswegen brauche ich unbedingt einen."

„Na was stehst du denn hier noch so rum? Wo wollen wir schauen?" Entschlossen griff Julian nach meiner Hand und zog mich hinter sich her. Irgendwann liefen wir dann an einen Calvin Klein Store vorbei, wo Bikinis und Badeanzüge im Schaufenster waren, die tatsächlich ziemlich schön aussahen. Als Julian meinen Blick zum laden sah, zog er mich ohne ein weiteres Wort in den Laden und wo er mich dann erstmal alleine ließ und sich selbst umsah. Am Ende entschied ich mich dann für zwei Bikinis, einen schwarzen der nicht so viel Haut zeigte und einen roten, der eher knapper war. Da Julian noch am schauen war, schaute ich mir auch noch die Unterwäsche an, wo ich mir auch noch ein paar Teile schnappte. Dann ging ich zu Julian, der auch mit Badehosen und Boxershorts auf mich zu kam. Irgendwie war es mir plötzlich leicht peinlich, mit den ganzen BHs vor ihm zu stehen und versuchte sie dann etwas zu verstecken, was natürlich nicht ging. Julian bekam das natürlich auch noch mit und zog mich mit seinem freien Arm grinsend an sich.

„Du musst dich nicht schämen Laura, dass ist doch was ganz normales...", flüsterte er mir ins Ohr, was mir auch ein bisschen half. Ich grinste ihn kurz dankend an, bevor wir uns zur Kasse begaben.

„Meiner Meinung nach, hättest du den schwarzen Bikini nicht kaufen brauchen, der Rote ist doch viel schöner.", sagte Julian mit einem verschmitzten Grinsen, als wir den Laden verließen. Ich jedoch konnte nur die Augen verdrehen.

„Das findest du doch nur, weil der Rote mehr Haut zeigt!", sagte ich, woraufhin er nur grinsend mit den Schultern zuckte. Danach schnappte er sich meine Hand und verschränkte sie mit seiner, was uns beide lächeln ließ.

I love you ↬ Julian BrandtWhere stories live. Discover now