Kapitel 8

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~Gefeuert~

Als wir an seinem Auto, welches schweineteuer aussah, ankamen ließ er meine Hand los und ich erwischte mich dabei ein Gefühl von Enttäuschung gespürt zu haben.

Sie war so warm und angenehm, doch dafür hatte ich jetzt keine Zeit. Wir stiegen beide ohne ein Wort zu sagen ein und fuhren direkt los.

Die Fahrt war kurz und auch still, ich wusste nicht recht über was ich mit ihm reden sollte und um ehrlich zu sein hängten meine Augen die ganze Zeit an der Uhr und als wir an einer roten Ampel hielten, merkte ich, dass ich schon 2 Minuten zu spät war.

Ich wippte gestresst mit meinem Fuß und griff mein Handgelenk und rieb daran. Ich bin so gut wie tot.

„Jetzt beruhig dich doch mal, du machst mich noch ganz nervös mit deinem rumgetue." sagte er genervt und wechselten den Gang um dann Vollgas zu geben.

Ich fühlte mich ihm gegenüber etwas schuldig, also hielt ich die Klappe und versuchte das wippen aufhören zulassen, doch meine Hand hielt weiterhin mein Handgelenk, während meine Zähne an meine Lippen knabberten.

Als wir ankamen verließ ich sofort das Auto und lief in das Café, hinter mir Aron, der mir folgte.

Ich stürmte ins Café und sah zur Uhr und in dem Moment tauchte plötzlich der alte Mann vor mir auf und sah grimmig auf mich herab.

„Zu spät." sagte er nur und ich ballte meine Hände zu Fäusten.

Ich konnte die Kündigung in seinen Augen sehen, aber ich war jetzt schon hier, also würde auch noch kämpfen.

„Ich weiß, ich weiß und es tut mir Leid, aber es kommt wirklich nicht mehr vor." seine buschigen weiß-grauen Augenbrauen hoben sich und er schnalzte mit der Zunge.

„Das haben Sie schon vor vier Tagen gesagt. Und ich gebe keine dritten Chancen. Sie sind gefeuert." er drehte sich um und ging einfach, während ich da geschockt stand.

Nein, das kann doch nicht sein.

Doch ich löste mich von meiner Starre und lief ihm hinterher. „Bitte Chef. Ich flehe Sie an, es waren nur 5 Minuten. Bitte feuern Sie mich nicht." ich legte meine Hände zusammen und sah ihn verzweifelt an, doch der Mann verzog keine Miene.

Ich machte mich wirklich zum Affen und bettelte schon mit verschwommener Sicht den alten Mann um meine Stelle an.

„Es tut mir Leid, aber ich kann nichts machen. Regeln sind Regeln. Sie bekommen das Geld von den erarbeiteten Tagen noch, aber das war's auch, war schön Sie kennengelernt zu haben Ms. Collins."

In meinen Augen bildeten sich Tränen und ich versuchte sie einfach weiter zurückzuhalten, als er nun endgültig ging und ich meine Arme neben mich fallen ließ.

Es war als wären all meine Bemühungen und Hoffnungen mit ihm gegangen.

Als ich mich umdrehte und sah wie Aron mich mitfühlend ansah, hielt ich nicht mehr stand und wollte so schnell wie möglich da raus.

Als ich aus der Tür hinaustrat, trugen mich meine Füße schnell gegen den Wind, während mir Tränen aus den Augen fielen.

Ich merkte wie ich es nicht mehr verhindern konnte in Tränen auszubrechen und bog in eine Gasse um dann einfach in den Himmel zu blicken. Ich suchte dort nach etwas, was mich aufheitern konnte, doch ich fand nichts.

Ich atmete zittrig ein und aus und versuchte mich zu beruhigen. Ich krallte mich in meinen Haaren und spürte die Panik, die in mir aufkam.

Ich spürte meine Zehen nicht mehr und merkte wie sie taub wurden, sowie meine Sinne. Meine Handflächen schwitzten und meine Kehle schnürte sich ab.

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