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So wie ich es mir gedacht habe nimmt Ghrian den kleinen Säugling bei uns im Rudel auf. Sie nennt ihn Mowgli und sagt dass er aus dem Dschungel stammt und nun unter Wölfen leben würde. Sebastian und Drogo behalten ihn in ihrem Haus. Sie bewohnen eins zusammen mit Lorie und Maximilian. Maximilian ist Sebastians Neffe. Er hat ihm das leben gerettet als seine Schwester gestorben ist und sein Schwager sich neu gebunden hat. Max hätte eigentlich sterben müssen doch Sebastian hat ihn kurzerhand mit genommen und zieht ihn wie seinen eigenen Sohn gross. Max ist inzwischen vierzehn und hat nur Unsinn im Kopf. Doch für den kleinen Mowgli ist er ein liebevoller grosser Bruder. Man sieht ihn häufig mit dem Kleinen im Garten wo er ihn wiegt, ihm Lieder vorsingt oder einfach nur seinen Schlaf bewacht. Die Vorsehung von Krolik dass unser Dorf überfallen wird ist noch nicht eingetroffen. Krolik lacht als ich ihm das sage und er meint achselzuckend: "Das Dorf war mit drei Alpha ja auch mehr als gut geschützt. Wenn wir Luz und Jess mit genommen hätten dann wären wir überfallen worden." Ich lächle meinen Mate an. Ich liebe es wenn er vom Rudel als unser Rudel spricht. Er wähnt sich inzwischen wirklich als Teil der Gemeinschaft. Jira macht ihm das sehr einfach. Jira akzeptiert Krolik und er bildet ihn zum Heiler aus. Krolik kennt sich bald richtig gut mit den Kräutern aus. Er findet sie schnell und überall. Ich glaube er kann sie riechen. Wenn er Kräuter sammeln geht dann benötigt er nicht einmal einen Bruchteil der Zeit die Jira benötigen würde. Ich begleite meinen Bunny wenn er in den Wald geht. Ich habe nämlich keine Lust dass ihm irgendetwas zustösst. Krolik ist so lieb und so hilflos. Ich denke mal dass er ein leichtes Ziel wäre wenn er sich alleine auf den Weg macht. Manchmal begleiten uns auch Jira und Ghrian. Sie lässt ihren Mate auch nur sehr ungerne alleine in den Wald gehen. Sie vertraut ihn nichteinmal mir an. Sie hat Jira bereits einmal verloren geglaubt und da hat sie kein Interesse dran es noch einmal zu erleben. Sie achtet lieber selber auf ihren Schatz als dass sie ihn in Obhut anderer lässt. Ich kann sie sehr gut verstehen. Ausserdem freue ich mich immer wenn wir zu viert unterwegs sind weil Jira und Krolik sich dann immer ganz intensiv über die Pflanzen unterhalten und es echt interessant ist den beiden zuzuhören. Jira ist so ein toller Lehrer. Er erklärt so gut dass selbst ich mir das meiste merken kann. Krolik hört dem kleinen Luna stets sehr gebannt zu. Er ist immer sehr stolz wenn er sich etwas merken konnte und von Jira gelobt wird. Krolik kennt die Gerüche der Pflanzen schnell. Er weiss wo sie wachsen und als Kaninchen ist es für ihn ein leichtes auch Wurzeln und Knollen rasch auszubuddeln. Krolik findet so viel dass selbst Jira staunt. Es ist schon sehr praktisch dass sich unsere Heiler so gut ergänzen. Jira, der erfahrene, der eine zitterfreie Hand während der Operationen hat, Maui, die Knochen zusammen wachsen lassen kann und Krolik der die Kräuter findet die die beiden anderen brauchen. Krolik kann bald kleinere Arzeneien selber herstellen. Jira ist ihm dafür sehr dankbar. Denn Kräutersude aufzusetzen ist eine langwierige Arbeit. Krolik kann noch mehr, er erfindet zusammen mit Maui auch Tinkturen und Heilsäfte. Gerade mit dem Wasser des Lebens das Sebastian den dreien in meiner Trinkflasche mitgebracht haben stellen die drei Heiltränke her die über unsere Rudelgrenzen hinaus berühmt werden.

Und dann werden wir doch wieder angegriffen. Unser Nachbarrudel hat sich mit ihren befreundeten und verbündeten Rudeln zusammen getan um uns ein für alle male auszulöschen. Zum glück leben die wilden Wehrkatzen in unserem Revier. Sie sind absolut gute Wächter die wissen was in ihrem Revier und darüber hinaus los ist. Sie haben herausgefunden was der andere Alpha plant. Und sie haben noch mehr herausgefunden. Die Werwölfe haben mächtige Verbündete. Die Urvampire haben sich gegen unser Rudel mit den anderen Werwölfen verbündet. Ihnen ist es ein Dorn im Auge dass Peter und Mel sie dominieren. So uneinig wie sich die zwölf immer waren so einig sind sie in ihrem lodernden Hass auf Peter und Mel. Peter ist als Vampir deutlich mächtiger als Viktor und die elf anderen Vampire denn in seinen Adern fliesst göttliches Blut. Da die beiden gerade auf einem völlig anderen Kontinent weilen haben die Vampire gedacht dass es der geeignete Zeitpunkt sei um uns anzugreifen. Die Schlacht wird blutig. Wir haben natürlich unsere beiden befreundeten Rudel um Hilfe gebeten und die sind mit ihren Verbündeten gekommen. Wir haben eine sehr starke Verteidigung. Jira und Ghrian haben eine Strategie entwickelt wie wir mit möglichst wenig Verlusten unseren Gegnern entgegentreten können. Wir errichten einen Wergraben und eine Dorfmauer um unser Dorf. Es ist zwar nicht wölfisch so etwas zu bauen aber das ist uns egal. Wir haben ja nicht nur Wölfe in unserem Rudel sondern auch Vampire. Wir sitzen hinter unseren Mauern und haben jede Menge Steine die wir werfen können, heisses Wasser um es den Angreifern über den Pelz zu kippen und Silber um die Vampire zu verbrennen. Als die Wölfe kommen staunen sie nicht schlecht über unsere Burg. Verwirrt treten sie an die Palisaden und einige pinkeln dagegen. Von oben bewerfen wir sie mit den Steinen. Sie heulen und jaulen wenn sie getroffen werden. Einige nagen an dem Holz und versuchen es mit ihren Zähnen auseinander zu beissen. Denen schicken wir etwas Wasser entgegen. Noch nicht heiss, wir wollen ihnen nicht unnötig weh tun. Doch als Viktor auftaucht macht Ghrian kurzen Prozess. Mit ihm redet sie gar nicht, sie wirft ihm ein silbernes Wurfgeschoss entgegen. Viktor verbrennt und er zieht sich kreischend zurück. Seine Wölfe drehen mit ihm ab. Wir haben zunächst einmal den Sieg errungen aber wir wissen dass sich Viktor wieder bei uns melden wird. Er scheint uns als seine Feinde anzusehen. Dabei müsste er uns akzeptieren da er doch eigentlich an Peter hängt und er Teil unserer Familie ist. Wir müssen dringend Peter und Mel zurück holen. Wir rufen die beiden an und erklären ihnen was hier los ist. Peter und Mel machen sich unverzüglich auf den Weg zu uns.

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