Schuldig oder nicht? Das ist hier die Frage!

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Schuldig oder nicht? Das ist hier die Frage!

,,Was habe ich gesagt? Ich sagte, geben Sie nicht den Oberlehrer.", tadelte John Sherlock und dieser sah ihn vorwurfsvoll an.

,,Ich kann das nicht einfach auf- und zudrehen wie einen Wasserhahn."

Ich richtete den Blick an die Decke des Gebäudes und lehnte mit dem Rücken an der Wand. Heute war die Anhörung von Moriarty gewesen, zu der Sherlock als Zeuge geladen gewesen war und John hatte ihm vor der Verhandlung ausdrücklich geraten, einzig und allein die Fragen zu beantworten und keineswegs das Genie raushängen zu lassen.
Und unser Meisterdetektiv? Tja, der hatte natürlich genau das Gegenteil davon getan und sowohl den Richter, als auch die Staatsanwältin mit seinem Verhalten mächtig verärgert. Nicht, dass es nicht durchaus amüsant gewesen wäre, aber es war keineswegs die klügste Entscheidung gewesen. Aber nun war es halt passiert und wir mussten nun die Entscheidung des Gerichts abwarten.

,,Reg' dich nicht auf, John. Ändern kannst du es sowieso nicht mehr und du wusstest doch ganz genau, dass die Chance gering ist, dass Sherlock deinen Rat in Betracht zieht. Du kennst ihn!", meinte ich und John sah mich entgeistert an.

,,Und das rechtfertigt es?"

,,Natürlich nicht! Aber willst du dich jetzt stundenlang darüber aufregen? Das bringt nichts und davon kriegst du sonst nur Falten.", entgegnete ich und während John sprachlos war, konnte sich Sherlock ein Grinsen nicht verkneifen.

6 Wochen war es nun her, dass wir Moriarty verhaftet hatten und er seine Drohung mir gegenüber ausgesprochen hatte. Und obwohl dies eine heikle Angelegenheit war, so hatte ich niemandem erzählt, was das Gespräch zwischen Moriarty und mir beinhaltet hatte. Auch Sherlock und John hatte ich es verschwiegen, denn ich wollte zuerst abwarten, was bei der Verhandlung rauskam.

                              ***

Natürlich kam das Gericht an diesem Tag zu keiner Entscheidung und die Anhörung wurde vertagt. Auch bei den folgenden Gerichtsterminen wurde heißblütig darüber diskutiert, ob Moriarty nun schuldig war oder nicht. Und als der Tag der Entscheidung schließlich gekommen war, stand das Schicksal ganz eindeutig nicht auf unserer Seite.

,,Nicht schuldig! Sie haben ihn für nicht schuldig befunden!", raunte John empört in den Hörer, als er gerade Sherlock über die neuesten Entwicklungen informierte und ich war einfach nur fassungslos.

Moriarty war freigesprochen worden und das, obwohl er 3 Einbrüche in die sichersten Gebäude Englands verübt hatte. Und nun war er auf freiem Fuß, was mir nicht nur große Sorge bereitete, sondern auch alle meine Alarmglocken schrillen ließ.

,,Hören Sie, Sherlock? Er ist auf freiem Fuß und hat es ganz sicher auf sie abgesehen.", sagte John und starrte dann mit einem Mal fassungslos auf sein Handy. ,,Aufgelegt! Das darf doch wohl nicht wahr sein!"

,,Was hat er gesagt?"

,,Gar nichts! Sein größter Feind wird trotz aller Anklagepunkte freigesprochen und eröffnet womöglich in diesem Augenblick wieder die Jagd auf ihn und er sagt gar nichts. Typisch Sherlock!", brummte John und ich hatte das ungute Gefühl, dass die ganze Sache in eine völlig fatale Richtung lief, doch wir mussten gerade deswegen jetzt einen kühlen Kopf bewahren.

,,Wir müssen rausfinden, was Moriarty plant. Der Kerl heckt etwas aus und wir müssen rauskriegen was es ist."

John setzte zur Antwort an, die jedoch durch mein klingelndes Handy unterbunden wurde. Ich seufzte und nahm ab, als ich den Namen von Greg erkannte. Es war ein ziemlich kurzes Gespräch, indem er mich zu einem neuen Fall rief und ich legte seufzend auf.

Sherlock - Das Spiel des TodesWhere stories live. Discover now