Für immer und ewig

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Für immer und ewig

Evelyn PoV

Ein paar Monate nach den Ereignissen mit Eurus, gab es dann endlich wieder einmal ein Fest der Freude: die Hochzeit von John und Alicia! Kurz nach der Geburt der kleinen Elizabeth Mary, kurz Lizzy genannt, hatten die beiden uns ja verkündet, dass sie heiraten wollten und ich freute mich riesig mit ihnen. So rückten auch die Ereignisse der Vergangenheit in den Schatten und wir konnten alle endlich mal wieder einen unbeschwerten Tag genießen.
Die Taufe war jedenfalls sehr ereignisreich gewesen, aber ich hatte Sherlock immerhin dazu bekommen, wenigstens an diesem Tag, seine Deduktionen bezüglich menschlicher Lebensweise zurückzuhalten und am Ende hatten wir als frisch ernannte Paten gar keine so schlechte Figur gemacht.

Heute jedenfalls, waren Sherlock und ich regelrecht im Lizzy-Fieber, denn ich hatte Alicia versichert, dass wir während der Hochzeitsfeier auf die Kleine aufpassen würden. Sherlock hatte zwar analysiert, zu was das führen könnte, aber ich hatte ihn am Ende doch noch überzeugen können, dass wir das mühelos schaffen würden.
Und während Alicia gerade von ihrer einen Cousine für die Hochzeit zurechtgemacht wurde, zog sich John bei uns um und ich hatte mich bereits in mein dunkelblaues Kleid geworfen, während mir meine Haare in offenen Locken über die Schulter fielen.

,,Oh, Gott...man sollte doch meinen, wenn man schon mal verheiratet war, wüsste man, was Einen erwartet. Warum bin ich dann trotzdem so nervös?", brachte John hervor und ich warf ihm einen vielsagenden Blick zu, während er sich sein Jackett zuknöpfte.

,,Tja, weil du gleich heiraten wirst, John. Da ist man IMMER aufgeregt."

,,Ja...ich schätze, du hast Recht!", entgegnete er, als er mich plötzlich glücklich anlächelte. ,,Danke, Evelyn."

,,Wofür?"

,,Naja...wenn du nicht nach England gekommen wärst, dann hätte ich Alicia nie kennengelernt. Und auch, wenn ihre Ankunft hier damals keine positiven Gründe hatte...so bin ich doch froh, dass es alles so gekommen ist."

John sah mich dankbar an und er wirkte so glücklich wie schon lange nicht mehr. Schon bei seiner Hochzeit mit Mary damals, war er überglücklich gewesen und mit Alicia und Lizzy hatte er seine kleine eigene Familie. Etwas, dass ich ihm von Herzen gönnte.

,,Ich freue mich wirklich für dich. Für euch beide und ich bin mir sicher, dass der heutige Tag einfach nur großartig wird.", erwiderte ich und John nickte zustimmend.

,,Das denke ich auch."

,,Ich bin gleich wieder da, John.", sagte ich und er widmete sich bereits seiner Krawatte, weshalb ich mich Richtung Wohnzimmer begab.

Und noch bevor ich den Raum erreicht hatte, vernahm ich die unverkennbare Stimme von Sherlock, der sich gerade um Lizzy kümmerte und wohl dabei war, seinem Patenkind eine wichtige Lektion zu erteilen.

,,Wie immer, Watson: du siehst, aber du nimmst nicht wahr! Für dich bleibt die Welt ein undurchschaubares Rätsel, während sie für mich ein offenes Buch ist.", sagte er und ich blieb im Türrahmen stehen, um ihn zu beobachten. ,,Harte Logik, gegen romantische Launen...du hast die Wahl! Du scheiterst daran, Handlungen und ihre Folgen zu assoziieren. Gut, zum letzten Mal!", Sherlock bückte sich und hob die Rassel auf, welche er Lizzy nun entgegenstreckte und das Baby vielsagend ansah. ,,Wenn du die Rassel behalten willst, dann wirf die Rassel nicht weg!"

Und ich musste lachen, als Lizzy ihre eigene logische Schlussfolgerung zog und Sherlock die Rassel prompt ins Gesicht katapultierte. Sherlock seufzte daraufhin ergebend und ich ging nun auf die beiden zu, während ich amüsiert grinste.

,,Sie lernt schnell!"

,,War ja klar, dass du auf ihrer Seite bist. Wenn sie es nicht schafft, logische Schlussfolgerungen zu ziehen, dann wird sie in ihrem Leben nicht viel erreichen können.", entgegnete Sherlock und ich verdrehte die Augen.

Sherlock - Das Spiel des TodesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt