2. A Friend always there for you

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Pünktlich um fünf nach acht betrat ihr italienischer Kollege das Großraumbüro. Als er ein fröhliches ,,Hallo!" in den Raum warf, kam es Ziva vor, als lächle er sie besonders nett an.

Tausend Schmetterlinge breiteten sich in ihrem Bauch aus. Was war nur los mit ihr? Konnte man sich von einem Tag auf den andern in jemanden verlieben, den man schon seit vielen Jahren kennt und für den man niemals mehr als Freundschaft empfunden hat?

Völlig in ihren Gedanken versunken bemerkte Ziva nicht, dass ihr Kollege sie besorgt anschaute. Sie hatte ihn noch nicht begrüßt und starrte nachdenklich ins Leere. Erst als Tony wild vor ihrem Gesicht rumschnipste erwachte sie aus ihrer Trance.

,,Willst du mir jetzt nicht mal mehr 'Hallo' sagen, Ziva?", fragte der Italiener gespielt deprimiert.

,,Hallo Tony", murmelte Ziva und wand sich wieder ihren Akten zu. Nun wandelte sich Tonys deprimierte Maske zu einem besorgten Stirnrunzeln.

,,Alles in Ordnung mit dir Ziva?" Die junge Israelin nickte wenig überzeugend, doch bevor er sie fragen konnte, was los ist, traf die Hand seines Bosses hart seinen Hinterkopf. Hastig drehte Tony sich um und fing an, seine Akten zu bearbeiten, wie es seine Kollegen schon seit geraumer Zeit taten. Während Gibbs sich seinen dritten Becher Kaffee besorgte, brüteten seine Agents schweigend über den Fallberichten. Insgeheim hoffte jeder, dass bald das Telefon klingelte und sie somit einen neuen Fall bekamen.

Zivas Konzentration nahm immer mehr ab. Andauernd schweiften ihre Gedanken ab und ihre Blicke wanderten zu dem gegenüberliegenden Schreibtisch, an dem Tony gelangweilt die Akten bearbeitete. Als Gibbs sie schließlich um acht Uhr in den Feierabend schickte, hatte Ziva noch nicht einmal die Hälfte ihrer Fallberichte geschafft, während Tony und McGee schon seit zwei Stunden fertig waren. Seufzend räumte sie ihren Schreibtisch auf, schnappte sich ihre Schlüssel und fuhr nach Hause. Erschöpft ließ sie sich auf die Couch fallen und schloss die Augen. Schon nach wenigen Sekunden war sie eingeschlafen. Erneut hatte ihr smarter Arbeitskollege die Hauptrolle in ihrem Traum.

Es kam ihr vor, als wäre sie gerade erst eingeschlafen, als ein rhytmisches Klopfen an ihrer Haustür sie um halb zehn wieder weckte. Müde rieb sie sich über das Gesicht und schlurfte zur Tür. Sie traute ihren Augen kaum, als sie Tony mit einer DVD und einer Flasche Wein vor ihrer Wohnung stehen sah.

,,Tony! Was machst du denn hier?"

,,Du warst heute so deprimiert, da dachte ich du könntest vielleicht ein wenig Aufmunterung gebrauchen. Hab ich dich geweckt?" Mit einer Handbewegung bat Ziva ihren Kollegen in die Wohnung.

,,Ja, schon, aber nicht so schlimm. Was hast du denn mitgebracht?", fragte sie ihn neugierig.

,,Scary Movie! Du brauchst etwas zum Lachen!" Während Ziva die DVD einlegte und sich danach auf das hellbraune Sofa setzte, öffnete Tony die Weinflasche.

,,Wo hast du denn die Gläser Ziva?"

,,In der Küche, im obersten Fach." Tony nahm zwei Weingläser aus dem Schrank in der Küche und kehrte dann ins Wohnzimmer zurück. Er setzte sich neben Ziva auf das Sofa, reichte ihr ein gefülltes Glas und nahm das andere selbst. Ziva startete den Film durch drücken der ,,Play"- Taste und die nächsten anderthalb Stunden war das Wohnzimmer von ausgelassenem Lachen erfüllt. Als der Film zu Ende und die Flasche Wein geleert war, wollte Tony nach Hause gehen, doch bevor er die Haustür erreichte hielt Ziva ihn am Arm fest und murmelte leise: ,,Kannst du nicht noch bleiben? Wir können ja noch einen Film gucken..." Sie genoss seine Nähe so sehr, dass sie ihn noch nicht gehen lassen wollte. Tony war verblüfft. Hatte Ziva ihn wirklich gerade gefragt, ob er noch bei ihr bleiben möchte? Die Ziva, die sonst so unerreichbar war? Oder hatte er das alles nur geträumt? Nein, er stand wirklich hier im Wohnzimmer seiner Arbeitskollegin und sie schaute ihn schüchtern an. Was war nur los mit ihr? Sie war doch sonst nicht so. Tony machte sich wirklich Sorgen um die junge Frau, also entschied er sich noch ein wenig zu bleiben.

,,Was hast du denn da?"

,,Hm, nicht viel. Titanic, Verrückt nach dir,...Bestimmt nichts, was du dir so anschaust."

,,Such ruhig etwas aus.", antwortete er lächelnd.

,,Sollen wir Titanic gucken?" Tony nickte und suchte die genannte DVD aus dem Regel, während Ziva es sich schon wieder auf dem Sofa bequem gemacht hatte. Nachdem der junge Italiener die DVD eingelegt hatte, setzte sich auch er wieder auf die Couch. Sie saßen so nah beieinander, dass Ziva die Wärme spüren konnte, die von seinem Körper ausging.

Complicated LoveWhere stories live. Discover now