In seinen Händen

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Hi und auch gleich wieder meinen GROSSEN DANK für eure TOLLEN Kommentare und die Votes beim letzten Kapitel <3

LG Lewi

~Tess~

Am nächsten Morgen frühstückte ich ohne Kyle.

Carmen, die nette Dame, die mich auf spanischem Boden begrüßt hatte, war am Abend noch vorbei gekommen und hatte sicher auch bei Kyle übernachtet. Deshalb wollte ich den beiden Zeit für ein gemeinsames Frühstück geben und war früher aufgestanden als Kyle.

Nach dem Frühstück stieg ich auf das Mountainbike und radelte los. Ich legte mich an diesem Morgen extra ins Zeug, da ich gestern meiner Meinung nach zu viel gegessen hatte. Schon auf dem Boot mit Nuri und den anderen fand ich Kyles Essen so köstlich, dass ich reichlich zugeschlagen hatte. Eigentlich hätte ich, als wir eine Stunde später wieder schnorcheln gegangen waren, auf den Grund des Meeres sinken müssen wie eine Bleiente. Als wir gegen Abend wieder zu unseren Ferienhäusern zurück kehrten, hatten Kyle, Jenny und Lisa ein fast noch üppigeres Abendessen gemacht. Zum Glück nicht wieder gegrillt, aber trotzdem so viel, dass ich meinte, meine Hose würde am Bauch ungewöhnlich drücken.

Also blieb mir nichts anderes übrig, als das ganze leckere und viele Essen wieder ab zu trainieren, damit ich mich überhaupt weiterhin auf dem Surfbrett halten konnte.

Mein Surfbrett...

Erst jetzt fiel mir wieder mein Surfbrett ein. Ein wunderschönes sonderangefertigtes Brett. Es war von mir gebaut und von Kyle gestaltet worden. Ein hawaiianisches Ornament, dass Glück bringen soll, ein wunderschöner gemalter tropischer Strand und eine wunderschöne Zeichnung, die fast wie ein Ölgemälde aussah, von meiner Familie. Meinen Eltern, Mitch mit seiner Freundin, Kyle selbst und seiner Familie und natürlich meinen Großeltern. Auch hatte Kyle mir das Farmhaus meiner Großeltern rauf gemalt. Alles zusammen wirkte wie eine Sammlung wunderschöner Erinnerungen und Fotos, alle gemalt von Kyle und ausgedacht von mir. Das einzige, was heraus stach war dieses schwarz gelbe Wappen des Fußballvereins, für den mein großer Bruder zur Zeit spielte. Alle Zeichnungen waren in gedeckten Farben gehalten und ergaben somit ein großes Ganzes, nur dieses Gelb stach zwischen dem Schwarz und den anderen Farben besonders hervor. Eigentlich wollte ich es gar nicht auf dem Brett haben, ich hatte ja noch nicht einmal gewollt, dass Mitch nach Deutschland ging, zumal er noch zuvor mit Melbourne die Meisterschaft gewonnen hatte. Aber er meinte, das sei eine große Chance, die sich ihm so schnell nicht wieder bieten würde. Seit dem musste ich mich nicht nur mit dem Wappen auf meinem Brett anfreunden, sondern auch mit den ganzen Trikots, die er mir schickte. In den meisten schlief ich, da sie schön bequem waren.

Während ich so den Straßen durch die kleine noch verschlafene Stadt folgte, musste ich an mein Surfbrett denken und merkte, dass ich es erst jetzt zum ersten Mal seit gestern Früh wieder vermisste. Ich hatte doch tatsächlich in Nuris Gegenwart nicht einmal daran gedacht.

Das war mir wirklich noch nie passiert. Nicht seit ich wusste, wofür man so ein riesiges Teil brauchte und das war ungefähr mit vier der Fall gewesen.

Erst gegen Mittag kehrte ich wieder zurück und ging gleich darauf duschen. Ich zog mir meine blaue kurze Hose mit den Buntfalten an, dazu ein weißes Trägertop und eines meiner vielen Hawaii-Hemden über. Anschließend zog ich meinen Helm aus meiner Reisetasche und meine Knieschoner und schnappte mir mein Skateboard um damit in die nächste Stadt zu fahren, wo ich heute bei meinem Ausflug eine Halfpipe gesehen hatte.

Ich wollte so früh wie möglich dort hin. Mittag konnte ich auch dort irgendwo in einem Restaurant essen, das war mir egal, ich wollte bloß nicht Nuri begegnen, da ich nicht wollte, dass wir uns nur peinlich anschweigen würden. Er, weil er nichts mehr von unserem Abkommen wusste und deshalb auch keine Schuldgefühle und auch keine Hängematte hatte und ich, weil ich mich ganz genau an das Abkommen erinnern konnte, aber zu stolz und dickköpfig war um ihn daran zu erinnern, dass er mir einen Versuch versprochen hatte. Also ging ich lieber jetzt schon los, damit ich Nuri gar nicht erst über den Weg laufen konnte.

Me ke aloha {nuri sahin ff}Onde histórias criam vida. Descubra agora