Besorgter Jamie

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Hi und auch gleich wieder VIELEN TAUSEND Dank an alle Kommentarschreiber und Voter vom letzten Kapitel. Ich hab mich sehr gefreut <3

Und jetzt viel Spass mit dem neuen Kapitel und einer leidenden Tess :(

LG Lewi

~Tess~

„Marcel, hast du auch wirklich alles?“, hörte ich Jenny auf deutsch rufen. Sie stand an einem der Mietwagen und lud Koffer und Reisetaschen ein. Ihr Blick war zu dem größeren der beiden Ferienhäuser gerichtet.

Es gab zwei Auffahrten zu den beiden Ferienhäusern. Jedes Haus hatte eine und jede Auffahrt führte in eine andere Richtung. Nur so konnte ich es mir erlauben auf unserer kürzeren Auffahrt, neben meinem Mountainbike zu stehen und die Deutschen dabei beobachten, wie sie ihre Mietwagen mit ihren Koffern und Reisetaschen beluden. Immer wieder kam Nuri aus dem Haus und lud etwas in die beiden Wagen, dabei sah er immer wieder zum kleineren Ferienhaus rüber. Ich konnte mir denken, dass er nach mir Ausschau hielt. Wahrscheinlich hoffte er darauf, dass ich doch noch kommen würde und mit ihm Adressen oder Handynummern austauschen würde, mit den Versprechen jeden Tag zu telefonieren oder einmal täglich eine Mail zu schreiben. Das würde dann etwa zwei Monate tadellos funktionieren, bis einmal etwas dazwischen kommt, dann später etwas anderes und irgendwann würde es sich häufen und einer von uns würde wartend vorm Handy oder Computer sitzen. Das ganze würde dann nach etwa einem halben Jahr im Sande verlaufen und was dann? Es war besser das mit einem glatten Schnitt zu beenden. Ich hatte keine Lust auf Liebeskummer, den ich ganz sicher bekommen würde, wenn ich mich weiter auf Nuri einlassen würde.

Eigentlich hatte ich die letzten Tage mit ihm gar nicht verbringen wollen. Ich hatte mich von ihm verhalten wollen, was unter Umständen, trotz der Tatsache, dass er gleich nebenan wohnte, funktioniert hätte, aber ich war nicht stark genug gewesen. Ich hatte Nuris Charme, seinem Humor und diesem hinreißend einladendem Lächeln nicht widerstehen können – nicht eine Sekunde lang. Und so hatte ich jedes Mal, bei seinem Anblick meine guten Vorsätze vergessen und hatte einfach nur die Zeit mit ihm genossen, die einfach unvergesslich und wunderschön war.

Ihn jetzt dabei zu beobachten, wie er in sein Auto stieg und die andere Auffahrt entlang fuhr und dann um die Kurve aus meinem Sichtfeld verschwand, ging mir schon mehr als für mich gesund war an die Nieren – oder besser gesagt ans Herz.

Als sein Mietwagen nicht mehr zu sehen war, fühlte ich mich seltsam allein gelassen und niedergeschlagen. So sehr, dass ich erst nach einer ganzen Weile, die ich dort in der brennenden Vormittagssonne stand, dazu fähig war, mein Mountainbike zu unserem Ferienhaus zu schieben. Ich stellte es achtlos ab und fuhr leicht erschrocken zusammen, als ich bemerkte, dass sich im anderen Haus etwas bewegte. Schnell fand ich heraus, dass es der Vermieter war, der das Ferienhaus reinigen wollte.

Mit hängenden Schultern ging ich in mein Zimmer, darauf bedacht nicht Kyle über den Weg zu laufen, und ging dann unter die Dusche. Dort stand ich erst einmal einen sehr langen Moment einfach nur so, völlig reglos und mit hängendem Kopf, unter dem rauschenden Wasser des Duschkopfs. Ich hoffte, dass mir das kühle Wasser irgendwie dabei helfen würde meine dummen Gefühle, wie die Niedergeschlagenheit und diese Einsamkeit, wegzuspülen. Aber es wollte nicht helfen. Stattdessen wiederholten sich, gegen meinen Willen, die ganzen schönen Momente mit Nuri.

Ich glaube ich hatte sogar einige Tränen vergossen, aber so genau konnte ich es nicht sagen, denn ich hatte meinen Kopf immer noch unter dem Wasserstrahl.

Anschließend ließ ich mir viel Zeit beim Abtrocknen und beim Föhnen meiner Haare, da ich noch etwas Zeit brauchte bevor ich Kyle unter die Augen treten wollte. Ich zog mir eine kurze Jeans und eine luftige weiße Tunika an, die am eckigen Ausschnitt mit kleinen blauen Perlen bestickt war. Mit hellen Sneakers an den Füßen ging ich dann den Flur entlang, durch die Küche hinaus auf die Terrasse und fuhr erschrocken zusammen, als mein erster Blick, so wie in den letzten Tagen immer, wenn ich die Terrasse betrat, zu dem Pavillon rüber ging, schaute ich ins Leere.

Me ke aloha {nuri sahin ff}Where stories live. Discover now