14.

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Pov. Yoongi

Ich erinnerte mich nur noch verschwommen an die letzten Stunden.

Ich kam erst spät abends aus dem Studio zurück. Wäre ich doch nicht so lange weggeblieben...

Diesen Anblick werde ich nie vergessen...
Wie JKs leblosen Körper von der Gardienenstange baumelte...
Ich muss laut geschriehen haben, aber sicher bin ich mir nicht, den die anderen sind plötzlich im Zimmer aufgetaucht. Irgendjemand hat den Notarzt gerufen und meine Kleine wurde sofort ins Krankenhaus gebracht.

Während all das passierte war ich wie versteinert. Jemand schob mich hinüber zu meinem Bett.
Dort lag er... Ihr Abschiedsbrief.

Ich las ihn wieder und wieder, doch die Worte drangen nicht zu mir durch.

Warum hast du das getan?!?
Warum habe ich nicht bemerkt, wie schlecht es dir wirklich ging?

Jk liegt in einem weißen Bett, ihre Hände sind eiskalt. Ihr Brustkorb hebt und senkt sich stetig, am Leben gehalten von einem Sauerstoffgerät.
Stunden haben die Ärzte um ihr Überleben gekämpft. Ihr Herz schlägt, dennoch kommt sie nicht zu Bewusstsein.

Ich kauere neben ihrem Bett, ihre eiskalte Hand fest in meiner, weigere mich sie je wieder loszulassen.

Zum Weinen bin ich nicht mehr fähig, das habe ich in den letzten Stunden schon zu viel.

"Yoongi, komm. Du musst dich ausruhen. Du hilfst ihm auch nicht weiter, wenn du neben seinem Bett noch zusammen brichst", hörte ich Namjoons sanfte Stimme, aber sie drang nicht bis zu mir vor, verstand sie nicht.

Sanft aber bestimmt wurde ich an den Schultern gepackt und von ihr weggezogen. Ich wollte mich wehren, doch ich hatte keine Kraft dazu. Widerwillig ließ ich mich von Jin und unserem Leader aus dem Zimmer schieben.

Ich fühlte mich, als wäre ich meilenweit unter Wasser und nichts drang zu mir durch.
Ohne sie hatte ich meine Realität verloren.

Die nächsten Tage stand ich vollkommen nebem mir, unfähig irgendetwas zu tun.
Die anderen zwangen mich dazu etwas zu essen, es schmeckte alles wie Pappe.

Die meiste Zeit verbrachte ich bei ihr im Krankenhaus. Dann kauerte ich auf meinem Platz neben ihrem Bett, in der Hoffnung, dass sie wieder zu Bewusstsein kam.

Die Hoffnung. Sie war der einzige Anker, der mich noch in dieser Welt hielt.
Sollte sie sterben, werde ich ihr folgen...

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365 Wörter

Born in the wrong bodyWhere stories live. Discover now