f o u r t y - n i n e

680 48 15
                                    

,,To protect her is all i want"

• ────── ✾ ────── •

Noch nie in seinem Leben hat Jimin sich so unsicher, so verloren gefühlt. Er hatte absolut keine Kontrolle über seinen Körper, seine Gedanken. Er war Naeun und den Jungs ziemlich dankbar, dass sie ihm heute dabei geholfen haben, sein Outfit für heute raus zu suchen, hier her zu kommen und natürlich, ihm jetzt Gesellschaft zu leisten.

Sie saßen in dem kleinen Wartezimmer neben dem Gerichtssaal, Naeun hatte die Hand ihres Vater in den ihren und malte mit ihrem kleinen Finger feine Muster auf seine Haut. Es entspannte ihn ein wenig, nur ein wenig.

,,Es ist gleich soweit", räusperte sich Sohye leise, die kurz in das stille Zimmer schlüpfte, allein ihre Absätze hörte man leise. Sie trug einen Bleistiftrock mit passendem Blazer und einer hellen Bluse, trug ihr widerspenstiges Haar nun in einem Pferdeschwanz. Jimin trug ebenfalls einen Anzug, die Anderen hatten sich ebenfalls etwas heraus geputzt. Wenigstens oberflächlich versuchen, den Anschein zu erwecken, perfekt, gepflegt und kompetent zu wirken.

,,Wir sehen uns gleich im Saal wieder, aber ich werde dort für den Staat sprechen, jegliche Schlüsse, die auf eine tiefer gehende Freundschaft deuten könnten, würden mein Urteil ungültig machen. Da ich unter Eid stehen werde, werde ich außerdem nur die Wahrheit und nichts anderes aussprechen. Ich wollte euch vorher einfach nochmal sehen..", lächelte sie leicht und straffte ihre Schultern, ehe sie nickte und aus dem Zimmer verschwand, so schnell wie sie aufgetaucht war.

Kurz darauf kam einer vom Gericht zu ihnen und holte sie in den Saal, in dem bereits Sejin auf den Besucherplätzen wartete, auf denen die Jungs gemeinsam mit Naeun dann Platz nahmen. Bevor Jimin sich nach vorne neben seinen Anwalt setzte, umarmte er die Fünfjährige feste und presste seine Lippen auf ihren Kopf. Sie erwiderte die Umamrung und schloss die Augen.

Sie spürte, dass etwas hier falsch lief. Die Umarmung Jimins fühlte sich genauso an wie die ihrer Mutter, kurz bevor diese verstarb. Deshalb krallte sie sich in seinen Pulli und sah dann nervös und auch ein wenig verschreckt zu ihm hoch: ,,Papa, du lässt mich doch nicht alleine oder..?"

,,Niemals, das habe ich doch versprochen, oder?", flüsterte er mit einem traurigen Ausdruck in den Augen und strich ihr sanft eine lose Strähne zurück, gab ihr einen letzten Kuss und übergab sie an Taehyung, der sie auf seinen Schoß zog, damit Jimin sich nach vorne begeben konnte. Rechts von ihnen saßen der Staatsanwalt und Sohye, gegenüber von ihnen kamen in diesem Moment der Richter und seine Geschworenen auf die kleine Empore, ließen sich auf ihren Plätzen nieder.

Für Jimin war der gesamte Tag so surreal erschienen. Seit Namjoon ihn gestern darauf hingewiesen hatte, dass sich heute alles entscheiden würde, hat er an kaum etwas Anderes gedacht. Er hat Naeun gar nicht mehr aus den Augen lassen können, sie über Nacht zu sich ins Zimmer geholt und auch jetzt unterdrückte er den Drang, sich zu seiner Tochter umzudrehen.

Erst als Sohye aufstand und vom Staatsanwalt befragt wurde, bekam Jimin wieder was von dem Geschehen um ihn herum mit.

,,Mein Name ist Choe Sohye. Ich bin die Sozialarbeiterin von Park Naeun und habe über drei Monate hinweg beobachtet, wie das Mädchen aufgenommen wurde, wie sie gelebt hat, behandelt wurde und natürlich auch darauf geachtet, wie wohl sie sich in diesen drei Monaten fühlte."

,,Ihr Bericht, Ms. Choe", räusperte sich er Richter mit tiefer Stimme und seine dunklen Augen blickten durch die kleinen runden Gläser seiner Brille direkt auf die junge Frau, die nickte und auf ihre Unterlagen sah.

,,Gemäß allen Auflagen und Maßstäben eines angemessenen Umfeldes für ein kleines Kind, wurden alle Ansprüche erfüllt. Das Kind besitzt ein eigenes, personalisiertes Kinderzimmer, viele Spielzeuge, Bücher, Kleider - dieser Aspekt war in meinen Augen hervorragend erfüllt worden."

PAPA || pjm.Where stories live. Discover now