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,, Hey ? ... Hallo ? Ich Ähm .. - ich suche das Büro des Direktors - Hallo ?.. "

stotterte ich, obwohl alle der mir entgegen kommenden Schüler einfach weiter an mir vorbei liefen, ohne auch nur kurz Notiz von mir zu nehmen.

Na das lief ja echt klasse , frustriert fuhr ich mir durch meine langen braunen Haare und strich mir eillig eine Strähne hinters Ohr.

Was nun ?

Vorerst versuchte ich etwas aus dem Getümmel heraus zu kommen, um mir eine kurze Pause zum verschnaufen zu genehmigen.

Also lief ich einfach so gut es ging mit der großen Masse nach draußen und war sofort dankbar über die frische Luft und der kühle Wind der mir um die Nase spielte ...

Gerne hätte ich meine Augen geschlossen, um einfach kurz den Moment  zu genießen , doch das hätte sicher komisch ausgesehen wie ich hier so auf der breiten Treppe stand  , die Nase zum Himmel gestreckt und die Augen gegen die Sonne zusammen gepetzt. 

Ich hätte mir auch gleich ein Schild mit der Aufschrift

,, Freak"

um den Hals hängen können , vielleicht hätten die Menschen wenigstens dann Notiz von mir genommen.

Als ich meinen Blick durch die Meng schweifen lies, sah ich wie ein Mann mir entgegen kam der aussah als wäre er Lehrer an dieser Schule , also nutzte ich die Chance , trat ihm in den Weg und fragte verlegen :

,, Entschuldigung aber wissen sie wo ich das Büro des Direktors finde ?.." 

Während ich den Satz gestottert hatte, war über seine Lippen ein weites Lächeln gehuscht.

,, Gerne , du kannst einfach mit mir kommen , ich habe den selben Weg ."

Erklärte er mit einer weichen Stimme und ich lächelte als Antwort dankend.

Als ich mich nun auf ein neues mit meiner Begleitung in das Gebäude wagte, waren die Gänge schon leerer geworden, was wohl heißen musste das der Unterricht schon begonnen hatte , na Klasse jetzt würde ich auch noch zu spät kommen.

Bei dem Gedanken grauste es mir , ich konnte mir schon vorstellen wie ich in die Klasse kam, voller fremder Schüler und alle Blicke auf mir liegen würden.

Ich hasste das Gefühl ,
das Gefühl im Focus zu stehen , ich habe es schon immer gehasst , es brachte mich einfach in Verlegenheit ,meistens begann ich zu stottern und da war das Lachen der anderen natürlich schon vorprogrammiert.

Wer war auch auf die dumme Idee gekommen umzuziehen ,
nur wegen eines Mannes ,
genauer gesagt der neue Mann meiner Mutter , er hatte sie wie ein böser Löwe aus unserer gemütlichen Kleinstadt gelockt, um uns der gefährlichen Großstadt auszuliefern und uns irgendwann darin alleine zu lassen.

Mittlerweile hatten wir endlich das Büro erreicht und als ich unbedacht eintrat, sprach mir ein nicht sonderlich freundlich aussehender alter Mann entgegen :

,, Sie sind zu Spät Mrs Mc Guire  !"

Da ich damit nicht gerechnet hatte, öffnete ich nur den Mund und schloss ihn dann schnell wieder, da dass bestimmt komisch aussah.

,, Das ist meine Schuld, ich habe die junge Dame zu lange aufgehalten !"

Mischte sich der Mann der mir den Weg hierher gezeigt hatte ein.

,, und Sie sind ?"

Fragte der alte und meine Begleitung trat einen Schritt vor und stellte sich als
,, Cap Blines "
vor und erklärte, das er sich für die Lehrerstelle beworben hatte, die seit kurzem frei geworden war.

Kurz danach bekam ich ein Formular in die Hand gedrückt, womit ich mich auf einen Stuhl setzte und es so ausführlich wie möglich ausfüllte , vielleicht würde ich es ja dann erst zur zweiten Stunde schaffen.

Es waren die üblichen Fragen wie ,
Name ,
Alter ,
Wohnort und der Grund für den Schulwechsel ...

Auch meine Begleitung , Cap wie ich jetzt wusste, musste ein Formular ausfüllen , was allerdings etwas umfangreicher aussah als das meinige.

Als ich endlich fertig war, bekam ich meinen Stundenplan und einige Unterlagen in die Hand gedrückt und verließ das Büro.

Als ich gerade dabei war herauszufinden, wo ich hin musste kam auch Cap hinter mir aus der Tür.

,, Es war mir eine Freude  ihre Bekanntschaft zu machen !"
Sagte er und grinste mir verschwörerisch entgegen, worauf ich nur ein leises :

,, Danke , ebenfalls ." murmelte.

Wenige Sekunden danach erwischte ich mich dabei, wie ich ihm hinter her sah als er seinen Weg durch die Gänge fortsetzte.

Auch ich sollte jetzt endlich mal zu meiner Klasse kommen , ermahnte ich mich selbst und brauchte zum ersten Mal an diesem Tag nicht sonderlich lange um den Raum zu finden.

Verlegen stand ich vor der Tür und biss mir aufgeregt auf die Unterlippe ,
es gab Momente im Leben, da wünschte man sich man könnte einfach aufhören zu atmen ,

dies war so ein Moment.

Meine Hand zitterte als ich sie hob , zu einer Faust ballte und damit leicht gegen die Tür klopfte....

Love. Goodbye. Where stories live. Discover now