Chapter 14 - Ablehnung

780 35 0
                                    

"Für einen Kuss bist du frei!", unterbreitete Koleseine Forderung. Dies hätte ich mir auch denken können. Und jetzt bereute ich es stark, ihn auch tatsächlich geweckt zu haben. Nicht dass ich schon mehr als eineinhalb Stunden zu spät kommen werde, fängt er auch noch an, Forderung zu stellen. Ich habe ihn bereits an der Wange geküsst, natürlich wissend, es war nicht das gewesen, was er auch gewollt hatte, aber ich tat es rein des Neckens halber. Die Tat empfand er jedoch als weniger lustig, als ich es tat. Selig und nichts ahnend, innerlich jedoch schelmisch grinsend, sah ich ihn an und tat so, als wüsste ich nicht, wo die Komplikation war.

"Einen richtigen Kuss", quengelte er nun wie ein Kleinkind und ihn so sehend bekam ich doch Mitleid mit ihm. Warum musste ich nur so schwach werden, es hätte so viel Spaß gemacht, ihn weiter zu quälen. Leicht beugte ich mich vor und hauchte einen sanften Kuss an seine Lippen. Nachdem ich mich von ihm löste, sah ich auch sein stolzes Lächeln, welches sich auf seine Lippen gelegt hatte und nur so strahlte.

Ok, nun genug des Guten, es ist Montag und damit einhergehend auch Schule! Schöne Erkenntnis, wirklich, aber kam sie nicht dezent zu spät?! Ja, ich war viel - Korrektur an mich selbst, gewaltig - zu spät. Vor meinem inneren Auge sah ich auch schon mein Leben davon laufen sehen. Es sprintete schon förmlich. "Ich bin zu spät dran", machte ich meine Bemerkung laut und sah vorwurfsvoll in die Augen meines Mates. "Ach, komm, es hat sich doch gelohnt. Und ich bin es nicht, also nicht mein Problem", den letzten Satz sagte er gespielt arrogant. Er möchte spielen? Kann er haben! "Also ist auch nicht dein Problem, wenn ich dich als Mate nicht akzeptiere, oder?", erwiderter ich gefühlskalt und sah, wie sein Lächeln verschwand und seine mintgrünen Augen Schmerz widerspiegelten.

So stieß ich ihn vor mir, nahm meine Klamotten, die ich vor einigen Tagen zum Teil in seinem Kasten eingebettet hatte, aus diesem und verschwand im Badezimmer. Ich machte mich schnell fertig und kämmte noch schnell meine türkisen Haare durch, ehe ich wieder rauskam. Ich wollte schon aus dem Zimmer gehen, griff nach der Türklinke, als ich ein gebrochenes "Wieso?" vernahm. Ich drehte mich verwirrt um und sah einenKole, der nebenbei bemerkt immernoch so saß, wie bei meinem Verlassen, und dessen Kopf gesenkt war.

"Oh, nein, was hat der jetzt schon wieder?", dachte mich mir genervt. Nicht dass ich keine Zeit für ihn hätte, doch die hatte ich nun mal nicht. Schule. Mr. Zymb. Chemie. Doppeltstunde. Die einzigen vier Wörter, die gerade alles waren, an dass ich denken sollte. Ich kam schon jetzt wegen diesem Volltrottel zu spät und nun dass? Genau, als ich dachte, ich wurde ihn los. Tja, falsch gedacht schätze ich! Und nun verspottete mich auch die Stimme in meinem Kopf, völlig normales Teenagerleben, würde ich sagen.

"Was ist denn noch? Ich habe keine Zeit für dich!"; zischte ich und verspürte auch in sekundenschnelle einen gewaltigen Stich in meinem Herzen. Mein Kopf hatte ich sofort gesenkt und an mein Herz gefasst. Was zur...? Ich sah auf, doch der Anblick, der sich mir bot, war alles andere als schön. Der Wolf - mein Wolf - hatte auch sein Haupt erhoben und blickte mich durch glasige Augen an. Wie ein Blitz durchschoss mich die Erkenntnis! Ich hatte ihm gesagt, ich lehnte ihn ab. "Ach, nicht doch! So war dass doch gar nicht gemeint!", beruhigte ich den Haufen voll Trauer, während ich auf ihn zuging und mich neben ihn hinsetzte. "In der Schule komme ich wohl nicht mehr an!", dachte ich mir. All die Bemühung vorhin, war umsonst.

"Wie jetzt, du lehnst mich nicht ab?", fragte Kole voller Hoffnung. "Du Trottel, natürlich nicht!" Seine Augen funkelten wieder wie Smaragde und all der Schmerz, der sich in ihnen widergespiegelt hatte, war verflogen.

-- ❀ --

Ein neues Kapitel! Ich befinde mich gerade in einem Schreibwahn - das erste mal seit Langem - und meine Motivation kam wieder zurück, es könnte sein, dass nun recht viele Kapitel in einer kurzen Zeitspanne kommen, also nicht wundern!

Viel Spaß beim Lesen wünscht euch,

- Akekho

Alpha's Kitten (boyxboy)Where stories live. Discover now