Es Ist Nicht Immer Lustig

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Es war ein verstörendes Gespräch gewesen. Erst hatte Tony nur mit Kyra gesprochen und ihr alles erzählt. Die Ergebnisse des DNA Tests, der aussagte, dass ihre Kraft ziemlich genau das Verformen von Atomen war und von künstlichen in ihr Blut integrierte Zellen kontrolliert wurde, die außerhalb ihres Körpers abstarben und dass sie ebenfalls Tonys Tochter und damit Milas Halbschwester ist. Dann kam in dem Telefonat mit Margarete heraus, dass Kyra kurz nach dem Tod von Margaretes Ex-Mann Elias und Vater ihres Halbbruders Cédric in einem One-Night-Stand gezeugt worden war, da Margarete sturzbetrunken war, um alles zu vergessen. Kyra hatte immer gedacht Elias wäre noch ihr Vater gewesen und somit stürzte etwas ihrer Welt ein.

Aber ihr wurde keine Ruhe gegeben: Tony kam auf die Bombe zu sprechen und er hasste sich dafür.
„Du hast vor inzwischen etwa einem halben Jahr eine Bombe gelegt, die 31 Menschenleben opferte. Du... wirst gesucht. Wir sollen dich finden. Zumindest der Teil, der den Sokovia-Vertrag unterschreibt. Und - das werde ich tun, weil ich es richtig finde. Das heißt aber, dass ich dich ausliefern muss." Er stockte. Kyra zog die Stirn zusammen und nickte langsam. „Verstehe.", sagte sie leise. „Wann unterschreibst du?" „In einer Woche ist die Frist abgelaufen."

Kyra nickte erneut.
Tony trat einen Schritt auf sie zu. „Soll ich Mila alles erzählen?" Kyra nickte nur, zu mehr war sie kaum fähig. Fahrig fuhr sie sich durch die Haare und stand auf. An der Tür blieb sie nochmal stehen und sagte ohne sich umzudrehen: „Ich wusste nicht, was ich tat. Ich hätte das niemals getan."
Tony lehnte an seinem Schreibtisch und nickte leicht. „Ich weiß. Ich habe dir ein Konto angelegt. Du kannst dich verstecken. Offiziell bist du nicht hier."

Ohne noch etwas zu sagen ging Kyra.

Mila war erst fröhlich - als von ihrem neuen Verwandtschaftsverhältnis zu Kyra hörte -, dann empört - an dem Punkt mit der Bombe - und dann traurig - als sie erfuhr, dass Kyra ging. „Dann geh ich mit ihr!", brüllte sie, „Die Griechen sind schuld, nicht sie! Wenn ihr sie jagt, dann mich auch!"
Aber Kyra verschwand ohne ihre allerbeste Freundin. Und zwar an dem Abend, an dem Peggy Carters Beerdigung stattfand. Kurz darauf stritten sich Steve und Tony und Steve verschwand. Mila sah ihr aufgebautes Leben auseinander brechen.

Tony versuchte mit Ross über Kyra zu verhandeln, aber ohne Erfolg. Die Frist lief ab.

Gestresst und verzweifelt saß Tony in seinem Büro und stützte den Kopf in seine Hände. Alles ging schief, er versagte durchgehend. Mila schwebte lautlos herein. Sie beherrschte ihre Kräfte inzwischen ziemlich gut. An ihrer Oberlippe klebte ein kleiner Rest Joghurt, den sie eben gegessen hatte, als sie eine Entscheidung getroffen hatte.
Sie landete sanft und trat von hinten auf Tony zu. Er wusste, dass sie da war, aber er regte sich nicht. Er ahnte etwas.

Vorsichtig umarmte Mila Tony und verbrub ihr Gesicht in seiner Schulter. „Dad."
Und in diesem Moment war sich Tony sicher, was seine Vermutung betraf. Er legte seine Hände auf Milas Arme und genoss den stummen Trost.
„Ich gehe.", hauchte sie ihm ins Ohr. „Ich muss."
„Ich weiß. Ich hab schon was vorbereitet. In deinem Zimmer auf deinem Schreibtisch.", murmelte Tony und umgriff ihre Arme fester.
„Danke."

Auch, wenn man es kaum glaubt: Mila liebte Tony als ihren Vater, sogar mehr, als andere Kinder ihren Vater, den sie schon ihr ganzes Leben lang kannten. Die beiden verstanden sich sehr gut.

Am nächsten Morgen war Mila verschwunden.

„Du kannst mit mir reden.", bemerkte Peter zum wiederholten Male. Und Kyra antwortete ebenfalls zum wiederholten Male: „Ich weiß, aber ich will nicht, entschuldige." Seufzend setzte sich Peter neben Kyra und umarmte sie. „Du musst mir nichts sagen, ich bin auch so für dich da." Kyras Herz setzte fast aus. „Danke.", hauchte sie erstickt und vergrub sich an seiner Schulter.
Sie hatte keine andere Lösung gefunden, als bei Peter Parker, mit dem sie sich gut angefreundet hatte, Zuflucht zu suchen. Zum Glück war Tante May verständnisvoll, als Kyra etwas von familiären Problemen murmelte und erlaubte ihr zu bleiben.

Sie hatte beschlossen Steve zu suchen, was leichter gesagt als getan war. Sie ahnte nicht, das Mila, als ihre beste Freundin, ihren Plan noch vor Kyra selbst kannte und gerade alles in die Wege leitete.

So lag sie nun in Peters Armen, ohne zu wissen, dass das der Spiderman von YouTube war - im Gegenteil zu Mila, die immer noch mit Schokolade bestochen wurde - und versuchte alle Sorgen zu vergessen. Und tatsächlich: Sie entspannte sich und schlief sogar ein. Am nächsten Morgen erwachte sie in Peters Bett und fand denselben im Wohnzimmer auf der Couch. Als sie da so stand und ihn beobachtete, musste sie lächeln. Er war echt süß.

Es vergingen ein paar Tage und Steve wurde gesehen, als er versuchte den Winter Soldier zu befreien. Kyra verstand das, dem Mann war das selbe passiert, wie ihr und nun musste er sich mit den Schuldgefühlen rumschlagen. Mit dem Plan nach Deutschland zurück zu reisen, um auf Steve und die anderen zu treffen, packte sie ihre Tasche, verabschiedete sich und bedankte sich und dann verschwand sie. In dem Moment, in dem sie um die Ecke bog, tauchte Tony auf, um mit Peter über das »Stark Praktikum« zu sprechen.

Mila saß inzwischen schon in einem Vorort von Leipzig zu Hause bei ihren Brüdern und spielte UNO.
„Das zählt nicht, du hast geschummelt!", brüllte Kai und deutete anklagend auf seine Schwester. Diese schnappte empört nach Luft. „Hab ich nicht!", verteidigte sie sich, „Ich hab die Wunsch-Karte gezogen, eben gerade!"
„Mila ist raus!", ergriff Leon für seinen Zwilling Partei.
„Mit euch kann man nicht spielen.", maulte Mila und warf ihre Karten beleidigt weg. „Sie gibt auf!" „Das heißt, wir haben gewonnen!" Die Jungs feierten sich noch etwas, während Mila versuchte die Karten wieder in die zerfledderte Hülle zu quetschen. Das die noch nicht auseinander gefallen war...

„Wollen wir was machen?", quengelte Leon Elizabeth voll, die seit einer dreiviertel Stunde genervt versuchte ein Sudoku zu lösen. „Können wir raus?", hakte Kai nach. Auch Mila hang vor ihrer Mutter. „Es ist so langweilig."
Mit einem gereizten Ausatmen ließ Elizabeth das Rätsel sinken. „Margarete will noch Kuchen für die Nachbarin machen, die hat nämlich morgen Geburtstag. Helft ihr doch.", seufzte sie.
Sofort preschten die sechsjährigen Zwillinge und ihre adoptierte 16 jährige Schwester in die Küche und begannen natürlich eine Essensschlacht, die damit endete, dass Margarete noch einmal einkaufen ging und die Geschwister die Küche putzen mussten. Nach drei Nervenzusammenbrüchen von Margarete stand der fertige Kuchen im Garten zum Abkühlen.
„Braucht Frau Herfind wirklich den ganzen Kuchen?", überlegte Mila in der Hoffnung etwas davon probieren zu können.
„Sicher nicht.", stimmte Kai ihr zu und stand Schmiere, während Leon Teller, Gabel und ein Kuchenmesser holte.
„Guten.", kicherte Mila. Gut die Hälfte des Zitronenkuchens war auf die drei Teller verteilt, der Rest stand nun recht einsam in der Küche.
Kaum hatte Mila aufgegessen und war in ihrem Zimmer verschwunden, klingelte es an der Tür.

Ein ernsteres Kapitel, jaja, wissen wir. Aber es ist wichtig für die Handlung. Es wird wieder lustiger, you'll see.

Crazy HerosWhere stories live. Discover now