~~15 - t h e s e c o n d o n e~~

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LUCY

Seit dem Vorfall mit Paul ist eine Woche vergangen. Eine Woche, in der ich Leroy nicht einmal zu Gesicht bekommen habe oder in der ich mich bei ihm entschuldigen konnte.

Eine Woche, in der ich öfter die Nachrichten von Rosé löschen muss und so ziemlich nur rumsitze.
Eine Woche, in der ich die ganze Zeit darüber nachdenke, was passieren kann, wenn Xander rauskommt, was das in unserer Welt auslösen kann.

Ich liege auf dem Bett und höre Rosé im Bad singen, die sich gerade schminkt, wegen dem Fest. Die letzte Woche ist sie ständig bei diesem Mr.Davies gewesen und nach ihr zufolge ist er ein ziemlich schwieriger Mann und ziemlich schwer von Begriff.

Genauso wie sein Sohn.

Kyla, nervt nicht wirklich.
Sie ist einfach Kyla und bitcht rum, weil sie anscheinend nichts anderes kann.

Ich bin fertig für das Strandfest. Fast hoffe ich Leroy zu sehen. Ich habe Schuldgefühle, dass ich ihm nicht sagen kann, dass ich mich schlecht fühle, weil ich mich nicht bei ihm bedankt habe. Ich glaube er hat dieses Woche wieder stärker die Verbindung zu Isebell gesucht. Was auch immer zwischen den beiden passiert ist, es ist noch nicht zu Ende oder ausgesprochen, auch weil ich weiß, dass sie ihn meidet und das sehr stark.

Vielleicht liegt Leroy wirklich was an Isebell. Ich atme einmal ein und aus und fast bin ich etwas eifersüchtig, dass er um sie kämpft, wenn er es überhaupt tut. Paul hat auch um mich gekämpft, aber nicht so. Ich stehe auf, weil ich nicht länger meinen Gedanken ausgesetzt sein will.

»Ich gehe schonmal vor, Rosé«, rufe ich und unterbreche ihr Gesinge für eine Sekunde. »Jap. Ich komme auch gleich!« Ich nicke, auch wenn sie es nicht sehen kann. Ich habe ein blaues Kleid von Rosé an, dass ich irgendwann, ich schwöre darauf, für sie ausgesucht habe. Es ist nichts besonderes, nur ein schlichtes blaues Kleid mit einem V-Ausschnitt.

Eigentlich will ich gar nicht mit, aber Rosé zwingt mich dazu. Und vielleicht gehe ich auch freiwillig hin, weil ich mir sicher bin, dass Leroy da ist, woran ich jetzt offensichtlich ständig denke. Ich renne die Treppe herunter und in den großen Hof. Ich sehe Kilian mit Leroy und bleibe kurz stehen. Leroy und Kilian haben so ziemlich das gleiche an, wie immer halt.

Ich mustere Leroy und fast ist mir das Herz aus der Brust gesprungen, weil ich weiß, dass ich dieses dumme Gefühl loswerden muss, weil ich mich bei Leroy endlich entschuldigen kann. Die beiden bleiben stehen und sehen mich schräg an.

Nein, Kilian sieht mich schräg an. Leroy hält den Kopf hoch und sieht mich nicht an. Dann rutscht mir das Herz in die Hose, weil sein Blick absolut keine Emotion widerspiegelt. Es ist als würde er keine mehr haben. Was ist passiert?

Sein Gesicht ist... leer.

Schnell blicke ich zu Kilian und laufe mit schnellen Schritten zu ihm. »Rosé kommt gleich noch. Wir sollen schon mal vorgehen«, sage ich und schiele panisch vom Boden zu Kilian, um mich von Leroys Blicken zu entziehen, denn ich weiß, nein, ich spüre, seinem Blick auf mir.

Und auf einmal verlässt mich der Mut.

Ich weiß nicht wie ich anfangen soll zu reden - mich zu entschuldigen.

Ich überlege zu viel! Ich will mit ihm alleine reden. Wenn ich das mache, wenn Kilian dabei ist, werde ich am Ende nur noch ausgelacht oder von ihm blöd angeschaut. Oder, was wahrscheinlich am schlimmsten ist, Kilian würde mir danach irgendwelche geschmacklosen Anmachsprüche geben, damit ich Leroy damit 'anmachen kann', weil Kilian denkt, dass ich in Leroy verschossen bin.

Destiny KissWhere stories live. Discover now